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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
03.11.2004

Windenschlepp mit Starrflügeln

Starrflügel sind in der Trimmgeschwindigkeit schneller als flexible Hängegleiter (ca. 10 km/h und mehr) und benötigen deshalb beim Windenschlepp eine höhere Schleppgeschwindigkeit.

Hier gilt nicht mehr die Faustformel Pilotengewicht + 10 kg = einzustellende Zugkraft wie bei Hängegleitern. Die benötigte Schleppgeschwindigkeit für Starre kann nur durch eine höhere Zugkrafteinstellung (100 daN+)= höhere Wickelgeschwindigkeit erreicht werden. Wird mit schwacher Zugkraft (ca.70daN) geschleppt, fliegt z. B. mancher Starre kurz vor der Stallspeed und steigt kaum. Abgesehen von der geringen Ausklinkhöhe ist das Gerät in diesem Niedriggeschwindigkeitsbereich auch wesentlich böenanfälliger.

Der Start muss ebenfalls zügig erfolgen, da es auch hier länger dauert als beim Drachen, eine tragfähige Strömung aufzubauen. Einen leicht hängenden Flügel in der 1. Steigflugphase (also nach dem Abheben) kann der Pilot nur kompensieren, wenn er weiter mit ausreichender Zugkraft geschleppt wird, damit die Steuerung der Spoiler wirken kann. Ein Nachlassen der Zugkraft oder gar ein Startabbruch durch Kappen in dieser Situation, wie es beim Hängegleiterschlepp in einer solchen Situation denkbar wäre, würde den einseitigen Strömungsabriß begünstigen und zwangsweise zum Lock out und Absturz führen. 

Den Starrflügelpiloten sollte bewusst sein, dass sie einen kleineren Anstellwinkel als beim Drachen in der Startphase benötigen und mit einem längeren Startlauf rechnen müssen. Drücken des Steuerbügels, wie es leichtsinnigerweise noch immer einige HG-Piloten im Steigflug machen, führt bei Starrflügeln sehr schnell zum Strömungsabriss! Als Faustregel für den Piloten gilt: Schleppgeschwindigkeit ist gleich Trimmgeschwindigkeit, bzw. Geschwindigkeit für das beste Gleiten.

 

Wir bitten alle Piloten und Windenführer diese Besonderheiten beim Starrflügel-Windenschlepp zu beachten.


Horst Barthelmes
DHV-Schleppbuero