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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
15.11.2004

Windenführerinfo zum Thema Startabbruch


Startabbruch..."Halt Stopp"...!
Auch in diesem Jahr sind wieder Gleitsegel-Windenschleppunfälle passiert, die auf das Fehlverhalten von Windenführern zurückzuführen waren. Unfälle, die vermeidbar gewesen wären, wenn die Verfahrensanweisungen für das „Verhalten beim Sackflug“ und beim Kommando „Halt Stopp“ eingehalten worden wären.

So wurden mindestens drei Unfälle verursacht, bei denen der Windenführer beim Kommando: „Halt Stopp!“ „Halt Stopp!“ „Halt Stopp!“, schlagartig den Fahrhebel losließ. Die im Sackflug befindlichen Piloten stürzten daraufhin aus ca. 10m Höhe ohne Seilzugunterstützung ab und verletzten sich zum Teil schwer.

Dabei hätten diese Unfälle mit großer Wahrscheinlichkeit vermieden werden können, wenn der Windenführer beim Kommando „Halt Stopp“ den Schleppvorgang, wie in den Windenführer-Bestimmungen gefordert wird, nicht abrupt abgebrochen hätte. Richtig wäre es gewesen, wenn der Sackflugpilot in Bodennähe (alle Unfälle geschahen in ca. 10m GND) unter Zugkraft bis zum Boden geschleppt und „gelandet“ worden wären.

Grundsätzlich gilt für den Windenführer:

1. „Halt Stopp“ ist für den Windenführer ein Befehl des Startleiters und er muss den Schleppvorgang abbrechen. Die Ursachen können z.B. Verhänger, offene Beinschlaufen, verdrehte Bremsleinen etc… sein. Ursache kann aber auch ein Sackflug direkt nach dem Abheben sein.

2. Beim Kommando „Halt Stopp!“ niemals schlagartig den Fahrhebel loslassen! Plötzliche Seilzugentlastung führt unweigerlich zum Pendeln, das in Bodennähe (Kritische Höhe ist 10 m GND) ein hohes Unfallpotential für den Piloten birgt.

3. Bei erkennbarem Sackflug (großer Anstellwinkel, kaum Steigen trotz erhöhter Zugkraft, kein Sicherheitsstart) bis zu einer Höhe von 20 m GND den Piloten unter Seilzugkraft gefühlvoll bis zum Aufsetzen „Herunterschleppen“. Keinesfalls unter 20 m GND plötzlich die Zugkraft wegnehmen. Die Kappe könnte nach hinten abkippen und der Pilot könnte sich schwere Rückenverletzungen zuziehen.

4. Auch beim Drachen-Windenschlepp in Bodennähe niemals die Zugkraft plötzlich wegnehmen. Die einzige Ausnahme ist der „Lock Out“. Hier muss der Windenführer bei Erkennen der Situation die Zugkraft komplett wegnehmen und ggf. Kappen, wenn ein Wiedereindrehen in die Zugrichtung nicht mehr möglich ist.

Horst Barthelmes
DHV-Schleppbuero