Startwagen-Musterprüfungen haben begonnen
Die ersten Startwagen wurden im DHV-anerkannten Schleppzentrum Altes Lager bei Berlin, auf dem Flugplatz Mainz-Finthen, an der Porta Westfalica, auf dem UL-Flugplatz Drensteinfurt und auf dem UL-Flugplatz Hinterweiler in der Eifel auf Festigkeit und Eignung überprüft.
Bei der Musterprüfung wird eine Detail-, Funktions- und Praxisprüfung des Startwagens durchgeführt. Bei der Detailprüfung wird der Wagen vermessen und gewogen. Dann wird er belastet.
Ein Startwagen, der nur für den einsitzigen UL-Schlepp eingesetzt werden soll, muss eine Prüflast von mindestens 250kg standhalten. Sollen damit auch doppelsitzige Hängegleiter gestartet werden, beträgt die Prüflast mindestens 400kg+. Mit dieser Prüflast wird der Wagen dann mit ca. 10km/h auf einer Graspiste gezogen. Dabei wird das Fahrwerk genau beobachtet. Die drehbaren Räder dürfen unter der Belastung nicht mit dem Gestell in Berührung kommen und müssen einwandfrei nachsteuern.
Bei der anschließenden Funktionsprüfung werden die Verstellmöglichkeiten der Kielrohrauflage, der Basisauflage und des Festhalteseils genau angeschaut. Die Kielrohrauflage muss das Kielrohr auch bei nicht optimalen Startbedingungen jederzeit freigeben und sollte in der Höhe verstellbar sein.
Die Basisauflage muss hoch genug sein, damit sich der Steuerbügel nicht am Rahmen des Wagens verklemmen kann und der Pilot sollte auch so hoch hängen, dass er nicht mit den Füßen am Boden schleift. Die Basisauflage muss verstellbar und auch für große Trapeze geeignet sein. Sie sollte groß ausgeschnitten und abgerundet sein und keine all zu tiefen Auflagemulden aufweisen, damit der Steuerbügel beim Start leicht aus der Basisauflage hinaus kommt.
Das Festhalteseil dient dazu, den Startwagen auch bei Seitenwind, kontrolliert mit der Steuerbügelbasis durch einfaches Halten des Seils an der Basis, zu verbinden. Dadurch steht der Drache auch während des Start-, bzw. Rollvorgangs bei allen Windverhältnissen stabil in der Basisauflage und hebt nicht ungewollt oder zu früh ab. Will der Pilot abheben, lässt er das Festhalteseil einfach los und fliegt bei Erreichen der erforderlichen Abhebegeschwindigkeit aus dem Startwagen heraus.
Im Praxistest werden bei mindestens einem Schleppvorgang der Geradeauslauf, das Abheben aus dem Startwagen und die Flatterstabilität der Vorderräder von hinten per Video aufgezeichnet. Ist der Startwagen geeignet und muss nicht mehr geändert werden, wird die maximale Zuladung festgelegt, die auf dem vom Halter anzubringenden Typenschild einzutragen ist.
Nach erfolgreicher Musterprüfung erhält der Halter einen Musterprüfbescheid vom DHV-Technikreferat.
Die Musterprüfung von Startwagen erfolgt bis zum 31.12.2005 kostenfrei für DHV-Mitglieder/Vereine. Die Prüfungsorte und Termine findest Du unter www.dhv.de/web/index.php?id=692;
Eine Kurzinformation zu diesem Thema findest Du hier.
Bitte meldet euch rechtzeitig beim dhvschleppbuero@t-online.de an, damit wir die Termine koordinieren können.
Horst Barthelmes
DHV-Schleppbuero
