Bewertung der praktischen Prüfung
Die Bewertung erfolgt nach drei Stufen
bestanden
Nachflug
nicht bestanden
Bei Vergabe der Bewertungen "Nachflug" oder "Nicht bestanden" wird eine stichpunktartige Begründung vermerkt.
Die praktische Prüfung gliedert sich in den Startteil mit den Prüfungsaufgaben Flugplanung, Vorflugkontrolle und Start sowie in den Flugteil mit den Prüfungsaufgaben Flugfigur, Landeeinteilung und Landung.
Erhält ein Prüfungsteilnehmer für eine Prüfungsaufgabe im Startteil die Bewertung "Nachflug", so kann er den Startteil wiederholen, der wiederum vollständig zu bewerten ist.
Erhält ein Prüfungsteilnehmer für ein Prüfungsaufgabe im Flugteil die Bewertung "Nachflug", so kann er den Flugteil wiederholen, der wiederum vollständig zu bewerten ist.
Sollten die Umstände den Nachflug beim selben Prüfungstermin nicht zulassen, erhält der Prüfungsteilnehmer vom Prüfer ein Prüfungszeugnis, in dem die Prüfungsbewertung vermerkt ist, zur Vorlage bei einem weiteren Prüfungstermin.
Erhält der Prüfungsteilnehmer bei mehr als einem Prüfungsteil die Bewertung "Nachflug", so gilt die Prüfung als nicht bestanden. Die Prüfung ist bestanden, wenn der Prüfungsteilnehmer bei Prüfungsabschluss - also gegebenenfalls nach dem Nachflug - in allen Prüfungsteilen die Bewertung "bestanden" erhalten hat.
Jede Flugaufgabe von Start bis einschließlich Landung ist vom Piloten "flüssig und gewandt" zu absolvieren. Fehlen diese Merkmale bei einer Aufgabe, so erhält dieser Prüfungsteil die Bewertung "Nachflug" oder "nicht bestanden". Die Bewertung "bestanden" ist also nicht bereits dann zu vergeben, wenn ein Prüfungsteil lediglich vorhanden war. Piloten bei der A-Prüfung müssen den Nachweis erbringen, dass sie ihr Fluggerät bei normalen Bedingungen so beherrschen, dass sie weder sich noch Dritte gefährden. Piloten bei der B-Prüfung müssen darüber hinaus auch unter erschwerten Bedingungen souveränen und sicherheitsbewussten Umgang mit dem Fluggerät nachweisen.
Ist die Prüfung nicht bestanden, kann sie frühestens am Folgetag wiederholt werden.
Prüfteil Flugplanung (A)
Geprüft werden
- Beurteilung des Windes und der Wetterlage
- Hindernisse und Gefahrenstellen
- Not- und Außenlandeplätze
- Beschreibung der geplanten Flugroute einschließlich Position der Flugfiguren
Prüfteil Flugplanung (Passagier)
Geprüft werden
- Einweisung des Passagiers
- Umgang mit dem Passagier
Prüfteil Vorflugkontrolle
Geprüft werden
bei GS der Startcheck
bei HG der Vorflugcheck
Prüfteil GS-Start
Geprüft werden
Beurteilung der augenblicklichen Wind-, Wetter- und Luftraumsituation
das kontrollierte Aufziehen des Gleitsegels, Kontrollblick, evtl. Korrektur
der Anlauf
Abheben kontrolliert und laufbereit
Abflug kontrolliert und gerade
Prüfteil HG-Start
Geprüft werden
Sitz- oder Liegeprobe
Beurteilung der augenblicklichen Wind-, Wetter- und Luftraumsituation
beim Start konstanter Anstellwinkel, die Körperhaltung, der Anlauf, die Abhebegeschwindigkeit
Abheben laufbereit
Abflug, kontrolliert und geradlinig
kontrolliertes Umgreifen der Hände auf die Basis bei sicherem Bodenabstand
GS/HG-Prüfteil Flugfigur
Die Flugfigur ist eine Acht, bestehend aus zwei Vollkreisen und einem durchgehenden Richtungswechsel auf der An- Abflugachse. Siehe Zeichnung. Die Acht ist an einem festgelegten Ort so flüssig und mit ausreichender Schräglage zu fliegen, dass sie nach maximal 35 Sekunden bei GSA und GS-Passagierflugprüfung beendet ist sowie nach maximal 40 Sekunden bei HGA und HG-Passagierflugprüfung. Genommen wird die Zeit zwischen Beginn des ersten Kreises bis zur Stabilisierung auf der Abflugachse.
Beurteilt wird, ob die Flugfigur Acht
- innerhalb der vorgegebenen Zeit vollständig ist
- ohne Ecken harmonisch verläuft
- mit annähernd konstanter Geschwindigkeit geflogen wird
- ein durchgehender Kurvenwechsel auf der An/Abflugachse stattfindet
- auf gleichem Kurs beendet wie eingeleitet wird
- ohne Aufschaukeln beendet wird
GS/HG-Prüfteil Landeeinteilung
Beurteilt werden
bei geringem Wind bei Starkwind
- Position - an der Position Anfliegen gegen den Wind
- Gegenanflug evtl. ohne Kreisen
- Queranflug - Queranflug
- Endanflug - Endanflug
- Landung in Punktnähe - Landung in Punktnähe
GS Landefeld: A: 60m x 60m; Passagier: 40m x 40m;
HG Landefeld: A: 80m x 80m; Passagier: 60m x 60m;
Bei starker meteorologischer Störung oder Behinderung ist der Prüfteil Landeeinteilung nicht zu bewerten. Der Flugteil gilt als nicht geflogen und darf wiederholt werden.
GS/HG-Prüfteil Landung
(Der Landeort wird hier nicht berücksichtigt)
Zur Beurteilung kommen
stabilisierter Endanflug, Geschwindigkeit, Geradlinigkeit, rechtzeitiges Aufrichten, sturzfreie Landung