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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Drachenflugweltmeisterschaft 2013 in Forbes/Australien

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Pilotenprofil Corinna Schwiegershausen (mp4)  - Timecode (xlsx)

Siegerehrung (mp4)  - Timecode (xlsx)

Flugaufnahmen (mp4)

 

Münchnerin Corinna Schwiegershausen gewinnt erneut die Weltmeisterschaft im Drachenfliegen

Zum vierten Mal in Folge ist Corinna Schwiegershausen aus München Weltmeisterin im Drachenfliegen geworden. Im australischen Forbes (5.1. – 21.1.2013), etwa 300 Kilometer westlich von Sidney, konnte sich die 39-Jährige gegen ihre Konkurrentinnen Kathleen Rigg (Großbritannien) und Tove Heaney (Australien) durchsetzen. Es ist lange her, dass die Bedingungen so hart waren wie bei dieser Weltmeisterschaft. Doch die Autogramme der Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel und Mark Webber auf ihrem Helm haben Corinna Glück gebracht.
Insgesamt ist es der fünfte WM-Titel der Münchnerin. Nach zehn Durchgängen war ihr der Sieg nicht mehr zu nehmen. Bereits vor dem letzten Wettkampftag am 17. Januar lag die Pilotin mit etwa 1.500 Punkten uneinholbar in Führung. Bis dahin sind bei allen Teilnehmerinnen viele Liter Schweiß geflossen. „Silvester war ich in Sidney vor der Oper mit Blick auf das Feuerwerk im Hafen. Da habe ich von langen Flügen in Forbes geträumt, und dass ich meinen Titel verteidigen kann. Aber dass das so strapaziös werden würde, damit habe ich nicht gerechnet“, erklärte die Pilotin trotz allem mit großer Freude.
Auch für die fünf deutschen Männer Lukas Bader (Nuthetal/Berlin), Jörg Bajewski (Warstein/NRW), Gerd Dönhuber (Chieming/Bayern), Roland Wöhrle (Gutach/Baden Württemberg) und Christian Zehetmair (Schliersee/Bayern), die gleichzeitig ihre Herren-WM ausflogen, waren es harte Bedingungen in einem starken Teilnehmerfeld. Gerd Dönhuber landete als bester Deutscher auf dem elften Platz. Gesamt holte die Mannschaft den fünften Platz. Teamchefin ist Regina Glas (Waakirchen/Bayern).
Weltmeister bei den Herren wurde der Österreicher Manfred Ruhmer vor Alessandro Ploner aus Italien und Philippo Oppici (Italien).

Wer die Bilder der vergangenen Wochen aus Australien gesehen hat, mit Waldbränden und immer neuen Hitzerekorden, ist vielleicht froh gewesen, dass er gerade im kühlen Deutschland sitzt. Während sich selbst die Kängurus ein schattiges Plätzchen suchten, gingen die 105 weltbesten Drachenfliegerinnen und Drachenflieger an den Start – unter ihnen Corinna Schwiegershausen. Für sie ist Forbes im australischen Bundesstaat New South Wales kein unbekanntes Gebiet. Hier flog sie vor mehr als zehn Jahren zusammen mit dem Tschechen Thomas Suchanek den Weltrekord im Tandemdrachen. Der Rekord mit einer Distanz von 368 Kilometern hat auch heute noch seine Gültigkeit.
In der Hitzehölle von Forbes gingen die Pilotinnen seit dem 7. Januar jeden Tag in die Luft. Sie hatten Strecken und Dreiecke mit einer Distanz von 200 Kilometern und mehr zu fliegen. Die hohen Temperaturen sorgten auch für gute thermische Aufwinde, so dass sich die Flieger ohne Motor teils über mehr als fünf Stunden in der Luft halten konnten. Da es in Forbes keine Berge gibt, werden die Drachen mit Ultraleichtflugzeugen in die Luft gezogen. Es wurde ohne Ruhetag geflogen: zehn Durchgänge in zehn Tagen. Bei solch harten Bedingungen muss für Wasser und Proviant gut gesorgt sein. Das Wasser haben die Piloten in einem sogenannten „Camel-Bag“ dabei, einem flexiblen Behälter aus neoprenähnlichem Material, aus dem sie mit einem Schlauch trinken können. Als Essen in der Luft dienen meist Müsli-Riegel.
Wenn es dann nach mehreren Stunden endlich zur Landung ging, mussten die Piloten auch dort Konzentration bewahren, weil zum Teil hohe Windgeschwindigkeiten am Boden herrschten. Jeder Pilot dokumentiert seinen Flug mit einem GPS, das alle paar Sekunden die Position speichert. So werden Flugweg und -dauer in Punkte umgewandelt.

Vor dem letzten Wettkampftag am Donnerstag, den 17. Januar, hatten bereits mehrere WM-Teilnehmer Corinna Schwiegershausen zur Titelverteidigung gratuliert. Mit knapp 1.500 Punkten Vorsprung konnte ihr den Sieg keiner mehr nehmen. So konnte sie sich an diesem Donnerstag entspannt auf die Aufgabe freuen, ein 186 Kilometer langes Dreieck. Am Freitag folgte die Siegerehrung. Mit Pokal, Medaille und Helm stand sie auf dem Siegertreppchen.
„Die Autogramme von Sebastian Vettel und Mark Webber auf meinem Helm haben mir Glück gebracht“, freut sich die Sportlerin. Die Unterschriften hatten ihr die Formel-1-Piloten nach dem Rennen in São Paulo im November 2012 gegeben. Corinna Schwiegershausen war an dem Wochenende im Arbeitseinsatz als Flugbegleiterin nach Brasilien. Nach Ende des Rennens stellte sich die Drachenfliegerin mit ihrem Helm hinter den Pulk der Medienvertreter und tatsächlich nahm sich der alte und neue Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kurz Zeit für die Drachenflug-Weltmeisterin, um auf ihrem Helm zu unterschreiben und ihr viel Glück zu wünschen. Auch Red-Bull-Teamkollege Mark Webber unterschrieb kurze Zeit später und fragte als Australier interessiert: „Was, in Forbes werdet ihr fliegen, warum ausgerechnet dort?“ Denn Webber weiß, dass der kleine Ort sehr beschaulich ist und eher selten auf der Reiseroute der Touristen liegt.
Viel Zeit, um den Sieg zu genießen, wird Corinna Schwiegershausen nicht bleiben, denn bei ihrem Job als Flugbegleiterin ruft nun wieder die Pflicht. Doch nach diesen harten Wochen ist es für sie ganz angenehm, wenn sie mal wieder andere fliegen lässt.
 

Kontakt Corinna Schwiegershausen:
Mobil: +49(0)173/2823517
E-Mail: corinna@whassup.de



Die Liveberichterstattung zu der Weltmeisterschaft finden Sie unter www.dhv.de/web/piloteninfos/wettbewerb-sport/drachen-szene/live-berichte/weltmeisterschaften-2013-in-australien


Die Ergebnislisten im Internet: www.forbesflatlands.com/results.html


Die Veröffentlichung aller beigefügten Fotos ist für die Medien kostenlos bei Nennung des Fotografen: Yves Jonczyk.

Für weitere Informationen stehen wir ich Ihnen gerne zur Verfügung,

Mit herzlichen Grüßen vom Tegernsee,

Benedikt Liebermeister
Referat Öffentlichkeitsarbeit
DHV - Miesbacherstr. 2
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