TV-Tipp: Waldrapp - Ein Vogel im Aufwind

Am Dienstag, den 8. Juli um 19:00 Uhr sendet ARTE die Dokumentation "Waldrapp - Ein Vogel im Aufwind". Der Film wurde in Frankreich/Österreich im Jahr 2007 gedreht. Der Waldrapp ist ein eigenwilliger und tapsiger Vogel. Vor 350 Jahren ist er im Zuge des Dreißigjährigen Krieges in den Alpen ausgestorben. Eine einzige frei lebende Population existiert noch in Marokko. Doch seit etwa zehn Jahren kämpfen Biologen um die Rückkehr des ungewöhnlichen Vogels nach Mitteleuropa.
Das Experiment, Nachkommen von Waldrappen aus den letzten Rückzugsgebieten in Nordafrika in der Alpenregion freizulassen und ihnen beizubringen wie ihre Vorfahren im Winter in den Süden zu ziehen, ist eine außergewöhnliche, spektakuläre Unternehmung. Jahr für Jahr fliegen menschliche Vogelziehmütter auf Leichtflugzeugen entlang der alten Zugrouten in den Süden und locken die von Hand aufgezogenen Jungvögel hinter sich her. Die komplizierten Reisen hatten im Jahr 2007 den lang ersehnten Erfolg: Waldrappe, denen der Weg mit Hilfe von Leichtflugmaschinen in die Toskana gezeigt worden war, sind selbstständig in die Alpen hinauf und im Herbst wieder zurück in den Süden geflogen.

Zusatzinfo
Das Kamerateam begleitete die Forschergruppe bereits 2003 auf ihrer ersten Reise. Vieles hat sich in den letzten Jahren verbessert, doch Abenteuer und ein wenig Chaos sind geblieben. Regisseur Manfred Christ hat inzwischen eine innige Beziehung zum Waldrapp entwickelt. Kennengelernt hat er die Vögel, als er 1979 als Ferienpraktikant im Innsbrucker Alpenzoo ihr Gehege säubern musste.
Auf den Fluggeräten - motorisierten Gleitschirmen -, die den Vögeln den Weg zeigten, wurden bis zu drei Kameras montiert. Damit wird das Erlebnis auch für den Zuseher nachvollziehbar. In jeder Sekunde des Films sind die Emotionen der Forschergruppe spürbar, sowohl unbändige Freude über kleine Erfolge als auch Niedergeschlagenheit und Resignation, wenn wieder einmal etwas nicht geklappt hat.