DHV-XC - Wertungen zur Deutschen Streckenflugmeisterschaft
Die Zeit der großen Flüge beginnt. Dazu gehören auch Flüge, die in Deutschland gestartet ins Ausland führen. Da es in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Regelungen zur Einreise gibt, auch die Rückreise nach Deutschland in der Regel nur mit einem negativen Corona-Testergebnis möglich und immer mit der Aussicht auf Quarantäne verbunden ist, stellt sich die Frage nach einem fairen Wettbewerb in den Wertungen zur Deutschen Streckenflugmeisterschaft. Bisher haben sich 99,9 % aller Piloten mit ihren Flügen daran gehalten, die Landesgrenze zumindest nicht deutlich zu überfliegen.
Wenn jetzt allerdings Piloten Flüge ins benachbarte Ausland oder aus Risikogebieten einreichen, weil ihnen die Coronaproblematik wohnortbedingt egal sein kann (oder sowieso ist), weil sie sich sicher sind nicht abzusaufen oder weil sie sich durch die Aussicht auf mehrere Tage Quarantäne nicht abschrecken lassen, entsteht ein Fairnessproblem. Die meisten Piloten können nicht so ohne weiteres unbezahlten Arbeitsausfall oder ein mögliches gesundheitliches Risiko einkalkulieren, dadurch kommt es zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung. Im DHV-XC sollte nicht der Pilot gewinnen, der es sich, aus welchen Gründen auch immer, leisten kann, das Problem Corona außen vor zu lassen.
Wie bereits beim Aussetzen der Bundesliga angekündigt wurde, wenn es mit den ersten weiten Flügen immer noch Corona-Beschränkungen gibt, die einen fairen Wettbewerb verhindern, wird diesem Problem Rechnung getragen. Deshalb werden im DHV-XC in allen Wertungsklassen ab dem 10. April 2021 vorübergehend nur noch Flüge gewertet, die sowohl beim Start als auch bei der Landung und mit allen Fluganteilen in Deutschland stattgefunden haben. Die Auswerter können Toleranzen für in Deutschland gestartete Flüge beim Überfliegen der Deutschen Staatsgrenze bis höchstens 2 km berücksichtigen, so dass bei kleinsten Übertritten, die den sicheren Rückflug nach Deutschland nicht gefährden, der Flug nicht gleich aus der Wertung fällt. Zusätzlich gibt es die Option, Sondersituationen zu berücksichtigen und Einzelfallentscheidungen zu treffen (Beispiel Kleinwalsertal). Flüge können also weiter in eigener Verantwortung hochgeladen werden, nicht gewertete Flüge werden in die Kategorie „Flugbuch“ verschoben.
Wir versuchen immer, im DHV-XC die größtmögliche fliegerische Freiheit zu erhalten. Erst wenn erkennbar wird, dass ein fairer Wettbewerb nicht mehr gewährleistet ist, passen wir die Regeln bedarfsweise und zeitnah an. Die daraus resultierenden Fragen beantworten wir gerne. Ein ständiges Neubewerten der Regeln ist aber allemal besser, als von vorneherein einfach zu sagen, die Wertungen in der Deutschen Streckenflugmeisterschaft werden ausgesetzt. Sobald sich die Situation wieder ändert und hoffentlich bessert, werden wir die Beschränkungen genauso schnell wieder aufheben.
