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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
18.12.2020

Klarstellung zur einseitigen Forderung zur Ausrüstung von Segelflugzeugen und später Luftsportgeräten

Nachdem der DAeC (Deutscher Aero Club e.V.) gemeinsam mit Berufsverbänden der Piloten und der Flugsicherung sowie der AOPA ein sogenanntes Strategiepapier zur Kollisionsvermeidung veröffentlicht hat, sahen sich der DSV (Deutscher Segelflugverband e.V.) und der DHV (Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.) zu einer Klarstellung gezwungen. Dies auch, weil weder die Fachverbände noch die jeweiligen Bundeskommissionen bei der Erstellung der Aussagen des DAeC mitwirken konnten.

Innerhalb des DAeC stellen Gleitschirm- und Drachenflieger sowie Segelflieger zusammen etwa 2/3 der Mitglieder – und müssen sich dennoch im Nachhinein von der Luftraumarbeit des eigenen Dachverbandes distanzieren, um Schaden von unserem Luftsport abzuwenden.

Das sogenannte „Strategiepapier zur Kollisionsvermeidung“ der Autorengruppe DAeC-GdF-AOPA-VC findest Du hier, unsere gemeinsame „Klarstellung der Aufwindflieger“ dazu findest Du hier.

Der DHV und der DSV setzen sich schon seit langer Zeit beim Bundesministerium für Verkehr und bei der Deutschen Flugsicherung begründet dafür ein, dass es nicht zu einer generellen und zwingenden Transponder- / ADS-B Pflicht für alle Luftfahrzeuge kommt. Mit ADS-B (Automatic Dependent Surveillance – Broadcast) würden ständig Daten wie Position und Flughöhe auf der Frequenz 1090 MHz ausgesendet werden. Hintergrund sind die Forderungen seitens des Verbands der kommerziellen Piloten, der Gewerkschaft der Fluglotsen, AOPA und des DAeC, diese Ausstattung absehbar für alle Segelflugzeuge und dann – zeitlich noch nicht festgelegt – für alle anderen Luftsportarten in geeigneter Form verbindlich vorzuschreiben.
Dies, obwohl in einer aufwändigen Simulationsstudie der DFS 2018/2019 nachgewiesen wurde, dass die vielen Daten die Standards der ICAO für die Funkfeldbelastung und Entdeckungswahrscheinlichkeit verletzen und zudem durch die Fluglotsen am Arbeitsplatz überhaupt nicht verarbeitet werden können. Damit wird der Flugbetrieb nicht sicherer. DHV und DSV sind nicht generell gegen Transpondertechnologie – aber bitte nur dort wo sie sinnvoll (z.B. im Luftraum TMZ) oder zwingend ist (z.B. Flugführung der „schweren“ Flugzeuge im IFR Verkehr). Flugsicherheit ist anders zu verbessern. Daher setzen DHV und DSV auf die Integration vorhandener und zukunftsfähiger digitaler Systeme.