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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

L-Schein für den Drachennachwuchs

Wir vier Mädels waren ja bereits „erblich infiziert“, da unsere Väter die Drachenfliegerei schon ganz lange betreiben und wir alle auch schon im Doppelsitzer mitgeflogen sind. Die drei Jungs sind Gleitschirm-Piloten und wollten nun auch mal das Drachenfliegen ausprobieren…

So starteten wir Anfang April unsere sechsstündige Fahrt vom Odenwald in die bayrischen Alpen, nach Ruhpolding. Als wir am Abend ankamen lag noch viel Schnee und auch über Nacht sollte dieser nicht weniger werden, ganz im Gegenteil und so starteten wir unseren L-Schein Kurs zunächst auf weißen Wiesen. Den ersten Morgen begannen wir sieben angehende Nachwuchsdrachenflieger damit, dass Fluglehrer Kai Ehrenfried uns den Aufbau unserer Drachen erläuterte und wir diese anschließend zusammen aufbauten. Es folgten einige Übungen am Simulator, bevor wir endlich richtig beginnen konnten.

Gegen Mittag dann, als der Schnee zu größten Teilen weggeschmolzen war und sich unser Übungshügel als sehr matschig entpuppte, trugen wir die Drachen hinauf. Nach letzten Besprechungen und Funküberprüfung starteten wir also unsere ersten Läufe, die zu Beginn nur wenig erfolgreich, dafür aber mit umso dreckigerem Gurtzeug endeten. Am späten Nachmittag dann, als wir alle erschöpft von den Laufübungen und dem Tragen unserer Drachen waren, beendeten wir die Schulung für diesen Tag. Trotz noch geringer Erfolge gingen wir nach einer Stärkung am Abend alle zufrieden und bereits mit Vorfreude auf den kommenden Tag in unsere Betten.

Wieder frisch und voller neuer Energie starteten wir in den nächsten Tag. Auch das Wetter meinte es gut mit uns und so konnten wir bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen weiter üben. Das gute Wetter schien neue Kräfte in uns zu wecken und so wurden aus unseren Läufen bereits wenige Sekunden des Schwebens und wir hoben zum ersten Mal alleine ab. Dieses Gefühl war atemberaubend und auch wenn diese sprungartigen Hüpfer noch  von ziemlich kurzer Dauer waren, waren wir begeistert. Nach einer Mittagspause entschlossen wir uns dann aufgrund guter Windbedingungen auch am Nachmittag nochmal einige Durchgänge zu machen. Es wurde von Mal zu Mal besser und mit unserem Erfolg stieg auch unsere Motivation  immer weiter.

Auch die nächsten Tage sollte das Wetter schön bleiben und so konnten wir fleißig üben. Inzwischen waren wir an unserem Übungshang bereits einige Meter höher geklettert und auch unsere ersten Flüge wurden höher und weiter. Wenn der Wind mitspielte und unser Fluglehrer uns das Signal gab rannten wir also den Hügel solange hinunter, bis die Füße den Boden verloren… ein unbeschreibliches Gefühl!!!
Wenn der Wind mal nicht so wehte, wie es für uns erforderlich war, so besprachen wir das ein oder andere theoretische Thema oder erholten uns von der körperlichen Anstrengung.

Die Woche hat allen viel Spaß bereitet und auch unser Fluglehrer war mit den Ergebnissen zufrieden, so dass wir am Ende des Kurses alle sieben unseren L-Schein stolz in den Händen hielten. Das Gefühl, das Trapez erstmals in den eigenen Händen zu halten war unbeschreiblich. Als dann der letzte Abend unserer viel zu schnell vergangenen Woche gekommen war, waren wir uns auf Anhieb einig, auch den A-Schein sobald wie möglich in Angriff zu nehmen.
Besonders bedanken möchten wir uns
- bei unserem Fluglehrer Kai Ehrenfried, der uns sicher in die Luft und - per Funk - auch wieder zurück auf den Boden brachte;
-  beim „Delta-Club Bavaria Ruhpolding“ – allen voran beim Girgl Weinzierl, der uns mit Rat und Tat unterstützte!
- beim Team vom DHV – insbesondere bei Regina Glas und Peter Cröniger, die uns mit Schulungsmaterial unterstützten und sich am Ende sogar selbst von unseren Fortschritten überzeugten!

Linn (17 Jahre) & Anouk (15 Jahre) Haeffner:
Zusammen mit den anderen Jungs und Mädels war es eine tolle Herausforderung, die anfänglichen Laufübungen zu meistern und nach und nach die Freude über die ersten erfolgreichen „Flüge“ zu teilen! Deshalb geht es jetzt mit voller Motivation weiter um bald mit dem A-Schein ganz alleine das Gefühl des Fliegens erleben zu können.

Maja (19 Jahre) & Lea (16 Jahre) Schumacher:
Jahrelang konnten wir unserem Vater beim Fliegen nur zuschauen, nun konnten wir selbst das Trapez in die Hand nehmen  und das Gefühl des Fliegens genießen. Trotz Höhen und Tiefen während unserer Ausbildung hatte unser Fluglehrer Kai Ehrenfried immer viel Geduld mit uns und wäre der perfekte A-Schein-Lehrer.

Joscha (24Jahre), Marko (22 Jahre) & Patrick (18 Jahre) Kepper:
Trotz der bereits abgeschlossenen Gleitschirmausbildung hat uns die L-Schein Schulung bei herrlichem Wetter und mit sehr netten Leuten durch Erfolgserlebnisse und eine andere Art des Fliegens sehr viel Spaß bereitet, so dass der A-Schein als nächstes Ziel ansteht.