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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Fahrwerksprüfungen an doppelsitzigen Hängegleitern

Die Kommission des DHV hat beschlossen, in Zukunft bei der Prüfung von doppelsitzigen Hängegleitern und bei der Prüfung von Startwagen einen  Belastungstest des Fahrwerkes zu fordern. Die Grenzwerte für diese Prüfung wurden von den Bauvorschriften der Trikes übernommen. Am 14. Juli fanden auf dem DHV-Versuchsgelände in Neubiberg die ersten Versuche statt. Bernd Schmidtler berichtet.

"Drei - zwei - eins - AB!" Christof Kratzner zählt den Countdown, bei "AB" löst er die Befestigung des Hängegleiters. Der Gleiter fällt mit einem Bleigewicht, das die stattliche Gesamtmasse von rund 240 kg ergibt. Damit wirklich nur das Fahrgestell und nicht die aerodynamische Bremswirkung des Segels zum Tragen kommt ist der Drachen ausgetucht worden.

Die "Landung" ist auch entsprechend hart. Die Reifen deformieren stark. Beinahe berühren die Felgen den Boden. Trotzdem bleibt der Gleiter und das Fahrgestell heil. Der erste Hängegleiter hat den neuen Versuch bestanden (Bild 1 und 2).
Etwa eine Sunde später zeigt sich, dass dies nicht immer so sein muss. Der nächste Hängegleiter wird getestet. Was dabei abläuft ist an den Bildern 3 bis 5 zu sehen. Im Ernstfall hätten bei diesem Gerät Pilot und Passagier eine unsanfte Bodenberührung gehabt. "Besser, es passiert hier als bei der Schulung" war der Kommentar des Herstellers.

Bild 1
Bild 2
Bild 3: Drei - zwei - eins - AB!
Bild 4: Im Aufschlag ist deutlich zu erkennen, wie sich die Trapez-Seitenrohre verformen
Bild 5: Sekundenbruchteile später knicken die Trapezrohre, der Hängegleiter bricht zusammen