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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Stubai Cup 2004 - Die Serie reisst nie!

Der Mistral 3 von Swing
K.O. Champ Olly Rössel
Mad Mike - Touchdown
Syntax von Nova
Stratus 5 von Swing
Jet Flaps beim Mescal
Bildmitte, Skywalk
Bi Beta x 2, Advance
Makalu 2, UP
Zoom, Gin Gliders
Yeti und Beetle, Gin
Mojo, Ozone
Gradient Flotte
Ice, Icaro
Sky Paragliders
Sol, Brasil
Renegades

Introduction - Show - People - im Text sind die unterstrichenen Namen Links zu den Interviews/Videoclips, alle Clips gibt's auch auf DHV-TV!

Trotz widriger Wetterbedingungen war der 16. Stubai-Cup ein voller Erfolg. Überraschend viele Zuschauer hatten sich den Weg ins Tal durch Schnee und Eis erkämpft. Alle bekannten Hersteller präsentierten ihre neuesten Produkte. Die Elite des internationalen Gleitschirmsports gab sich die Ehre. Weltmeister Alex Hofer, World-Cup Sieger Achim Joos, Red Bull X-Alps Sieger Kaspar Henny sowie verschiedene nationale Champs beantworteten gern die Fragen der interessierten Genusspiloten. Durchs Programm führte in bewährter Manier Moderatorin Monika Eller. Dank der Unterstützung der Hauptsponsoren Tourismusverband Neustift und der Firma Austrialpin hatte das Team um Veranstalter Monika und Hans-Peter Eller perfekte Rahmenbedingungen geschaffen. Leider ließ das legendäre Wetterglück das Stubaital diesmal fast im Stich. Doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

Jedes Wolkenloch, jede Schneeschauerpause wurde genutzt, um in Luft zu kommen. So richtig spannend wurde es beim K.O. Wettbewerb. Weltmeister Alex Hofer und der deutsche Meister Oliver Rössel trafen im Halbfinale aufeinander. Beide fliegen für UP, so blieb der Sieg wenigstens im Haus. Olly setzte sich durch und hatte auch im Finale gegen Lokalmatador Michael Müller die Nase vorn. Ein gelungener Saisonauftakt für den Nationalteampiloten!

Promotionteams der Hersteller zogen im Formationsflug durch die Wolken. „The Leader of the Pack“ gab nach GPS die Richtung vor. Was nicht immer klappte und der Bergungsmannschaft Arbeit bescherte. Die Acro- und Base Jump -Teams fanden den Landeplatz und zeigten eine beeindruckende Show. „Mad Mike”, die Renegades, Acrominator Markus Gründhammer und professionelle Werkspiloten beeindruckten mit Perfektion und Ästhetik. Andere mit Todesmut und Selbstüberschätzung. Mehrmals stoben die Zuschauer auseinander – in der Angst, nicht der Himmel sondern ein selbsternannter Acro-Crack fällt ihnen auf den Kopf. Trotzdem gab es an beiden Tagen keine nennenswerten Zwischenfälle.

Keine Depression ist am Gleitschirmmarkt zu spüren. Fast jede Firma hatte eine oder mehrere Neuentwicklungen vorzustellen. Hier nur ein kurzer Abriss:

Nach dem 2er Boom des letzten Jahres stehen 2004 die 1-2er im Vordergrund. Der DHV hatte die Bauvorschriften geändert, um die Dynamik der Geräte in den unteren Klassen (1 und 1-2) zu entschärfen. Kritische Stimmen warnten vor Sackflugproblematik und massiver Verschlechterung des Handlings. Die Hersteller stellten sich der Herausforderung. Nova hatte bei der Umsetzung kein Problem. Heraus kam der Syntax (1-2), eine Weiterentwicklung des beliebten X-act mit noch gedämpfterem Nick- und Rollverhalten und besserer Leistung. Auch Swing begrüßt das Plus an Sicherheit und bringt den Einsteiger Axis 3 (1er) sowie den Mistral 3 (1-2). Gesichtet wurde die neue Wettkampfmaschine Stratus 5. Die Jet-Flaps von Skywalk verzögern die Strömungsablösung am Schirm. Eingesetzt beim Einsteiger Mescal (1er) und beim „Freerider“ Tequila erfüllen sie eine ähnlich Funktion wie die Landeklappen beim Flugzeug. Auch Konstrukteur Manfred Kistler bewertete die Verschärfung der Gütesiegelanforderungen sehr positiv.

Sehnsüchtig wurde der Bi-Beta 3 (1-2) von Advance erwartet. Jetzt gibt es ihn sogar in zwei Größen, den 38er für Flüge mit der Freundin, den 41er für die schweren Kaliber. Auf großes Interesse stieß die Serienversion des Omega 6. UP hat den Makalu 2 komplett neu aufgelegt, der Basis 1-2er entspricht auch den neuen Bauvorschriften. Hinzu kommt der Sherpa 2 als neuer Tandem.

Aerosport hat mehrere Eisen im Feuer. Zoom, der 2er von Gin, erhält den letzten Feinschliff. Fertig ist der Yeti (1er), wie der Name schon vermuten lässt, ein superleichter Bergsteigerschirm und der neue Tandem Beetle (1-2). Ozone hat mit dem Mojo den bewährten Atom (1er) ersetzt. Auch der Protonnachfolger Viper tauchte aus dem Nebel auf.

Gradient setzt auf den Bright Classic (1er) zum Einstieg, den Golden (1-2) für Genusspiloten und den Bi-Golden für Zwei. Aufsehen durch sein spektakuläres Design erregt der Nemeton - der 2-3er von Wings of Change. Fly and More hat den Cyber 2 (1) und den Ice (2) von Icaro im Programm. Nahezu pendelfrei ist laut Stefan Kurrle das neue Rettungsgerät Seven Up von Independence. Aufgebaut aus sieben einzelnen Fallschirmkappen bietet es auch deutliche Vorteile im Öffnungsverhalten. Aufgrund großer Nachfrage hat Skyline das Gütesiegel für das Competiton- und XC-Gurtzeug Racer gemacht. Der DHV-Stempel soll auch auf den  Acrositz Vertigo. Red Joe heißt der High End Glider von Pro Design. Neben der Sicherheit steht die Leistung im Vordergrund. Leistung zählt auch für Airwave, deshalb wurde der Hochleister Magic zum Full Race aufgerüstet. Auf die Frage warum er so zufrieden lächle, antwortete Michi Kobler: "Weil wir den  Smile haben" - der aktuelle 1er von Xix.

Sky Paragliders aus Tschechien hat eine komplette Palette Gleitschirme mit DHV-Gütesiegel auf den Markt gebracht. Aus Brasilien kommen Sol Paragliders mit ihrem Beginner Ellus. Das Team verjüngt hat Paratech. Luft- und Raumfahrtingenieur Uwe Bernholz zeichnet für die Konstruktion verantwortlich. Bei den Neuentwicklungen legt er den Schwerpunkt auf die Sicherheit. Raven heißt der neue 1-2er der Firma Skyward.

Viel Neues auf dem Markt für 2004! Wer den Stubai Cup verpasst hat, bekommt eine zweite Chance. Auf der Free Flight in Garmisch vom 2.- 4. April trifft sich die Gleitschirmwelt.

Videoclips JOESTMEDIA / Moderation: Sepp Gschwendtner  

Text und Fotos: Benedikt Liebermeister