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21. Mai 2023 - 4. Durchgang

Finale Windspiele am Startplatz Gemona – Day 4/ Task 4
Endlich Sonne, die hatte sich die 3 Tage zuvor bis in die Nachmittage hinein stets versteckt. Unzählige Spitzkehren bei der Auffahrt später sollten sich unsere Vermutungen bewahrheiten, dass der Startplatz-Windsack einen heftigen Tanz performen würde. Die ersten Dustys fegten gnadenlos durch die Kratermulde gleich hinten den beiden Startplätzen und wirbelten einige aufgebaute Drachen durcheinander. Grund? Der aufprallende Ostwind sorgte für einen ausgewachsenen heftigen Rotor, so dass auch gleich von einigen Piloten die Sinnhaftigkeit eines Durchgangs in Frage gestellt wurde. Einige Messungen durch das Safety Komitee später, gaben den Start für einen 60 km-Zick-Zack-Task frei.

Die Starts verliefen erstaunlicherweise sehr konzentriert und sauber ab. Man hatte wohl vom Vortag gelernt, welche Kommandos gegenüber den Helfern wirklich notwendig sind, ohne zu Missverständnissen zu führen. Zügig ging für Olli, Kajo und mich der Fahrstuhl an die Wolkenbasis (ca. 2.700m) und wir warteten an 3 möglichen Bergflanken auf den Start, ein 3 km-Zylinder in der Nähe der Fabrik. Viele steuerten aus ihren Positionen sogleich den optimierten Radiusrand der Startboje an. Mit ausreichend Höhe wurde hier auch der erste südliche Wegpunkt angesteuert. Einige waren zu diesem Zeitpunkt schon recht tief unterwegs und ihre Schattenspiele verrieten uns den Nordwind. Wieso Nord? Es wurde doch vorherrschender starker Ost gemeldet?! Die Antwort darauf war einfach. Die Konvergenzlinie weit im Flachland vor den Bergrücken parallel verlaufend baute sich so langsam auf. Die galt es jetzt zu treffen und zu nutzen. Als Gruppe eine schnell zu lösende Aufgabe. Hatte aber nicht das Glück, ihnen zu folgen, da ich im unteren Stockwerk eher ums Überleben kämpfen musste. Also Vögel beobachten und wenn gar nichts hilft, ab über das pestende Fabrikareal mit seinen markanten Schornsteinen. Hier traf ich dann wieder auf Kajo, Markus, Norbert und Olli, der auch gleich die spätere Startzeit vorzuweisen hatte und uns locker aufflog.Einmal die Wolkenbasis erreicht folgten wir der Wolkenkonvergenz Richtung Südost. Die letzte Wende erwies sich dann noch als Schlüsselstelle, glitt man nicht auf der Ideallinie. Hier erwischte es einige, so auch leider Kajo. Auch mich drückte es zu Boden, konnte mich aber in einem gen Westen driftenden Nullschieber über meinen Landeplatz (2 Tage zuvor) versetzen lassen. Hier hatte ich vor 2 Tagen Vögel an einer Fabrikhalle aufsteigen sehen. Einen Minibart brauchte ich noch, um nach Hause zu segeln. Und es folgte der Tagesbestbart, zwar sehr eng aber dennoch sehr ruhig.

Ein versöhnlicher Abschluss für mich in diesem Gelände, hatte ich die 3 Tage zuvor doch immer nur ins Klo gegriffen. Bin dann in den Goalzylinder geglitten und habe noch etwas weiter gen Norden in den hohen Bergen mein Glück versucht. Wer will denn schon nach 2 Stunden landen gehen…?! Bordano-Landeplatz empfing uns alle mit unüblichem Nord-Landewind. Bis auf Primoz sind Olli, Markus, Norbert und ich eher im letzten Viertel der Goalis eingeschwebt. Andere müssen also irgendwie eine noch bessere Spur geflogen sein und hatten sich nicht so sehr mühen müssen. Die Italienische ist unfallfrei (!) Geschichte. Aus vier Wischiwaschi-Tagesprognosen wurden 3 halbe und ein vollwertiger Task gepresst. Die ein oder andere Entscheidung der Organisatoren waren zwar nicht ganz nachvollziehbar, da man ab und zu auch mal die Sicherheit vernachlässigte. Vor der Ehrung wurden wir zudem noch kulinarisch verwöhnt, sehr lecker! Und die Ehrung, sehr fröhlich italienisch mit Piloten-Tombola! Eine wirklich gut organisierte Veranstaltung mit vielen freiwilligen Helfern des ansässigen Clubs.
Mille GRACIE! Addio Italia!
Joerg

Flexible Drachen: Marco Laurenzi gewinnt vor Christian Ciech (beide ITA) und Robert Kulhanek (CZE)In der Gesamtwertung gewinnt Weltmeister Alex Ploner vor Christian Ciech (beide ITA) und Peter Neuenschwander (CHE). Bester deutscher Pilot wird Primoz Gricar auf Rang 10, Oliver Salewski (16), Kajo Clauß (18), Norbert Kirchner (22), Markus Kirchner (26), Jörg Bajewski (27), Marco Gröbner (32).Starrflügler: Claudio Deflorian gewinnt den heutigen Tag vor Guido Perrone und Konrad Baumgartner. Die Gesamtwertung gewinnt Claudio Deflorian vor Marzio Degiusto und Konrad Baumgartner (alle ITA). Christian Kamm wird 4ter.

20. Mai 2023 - Alex Ploner gewinnt  souverän Tag 3
Kajo Clauß fliegt im 3. Durchgang auf Rang 13, Primoz Gricar auf 15 und Oliver Salewski auf 21. In der Gesamtwertung fällt Primoz auf Rang 6 zurück.
Bei den Starren fällt Christian auf Rang 4 zurück.

19. Mai 2023 - Primoz Gricar und Christian Kamm führen die Gesamtwertung nach zwei Wertungstagen in der Flexi bzw. Starrenklasse an
Christian Kamm gewinnt den Task bei den Starren! Primoz wird 4ter und Kajo 10ter bei den Flexis.

18. Mai 2023 - 1. Durchgang vom Monte Cuarnan in Gemona
Alex Ploner (ITA) gewinnt knapp vor Primoz Gricar (GER) und Marco Gröbner (GER)

Bericht von Marco:
Trotz der schwierigen Wettervorhersagen sind viele Piloten nach Gemona angereist. Sie vertrauen auf das Geschick vom erfahrenen Wetterfrosch Damiano und hoffen zumindest auf ein paar gute Flüge in diesem spannenden Fluggebiet. Bei Jörg, Christian und mir geht’s schon mal gut los. Das Auto bleibt auf der Hochfahrt liegen. Dennoch schaffen wir es rechtzeitig zu Task 1. Die 77 Kilometer erweisen sich als schwierige Aufgabe, die nur Primoz (2.) und Weltmeister Alex Ploner (1.) komplett schließen. Mühsam erarbeiten wir uns die ersten 30 Kilometer. Selbst die vielen Geier- die neben unseren Flügelspitzen fliegen -  haben zu kämpfen. Während das Feld landen muss, habe ich grosses Glück und finde im Flachen einen zaghaften Bart, der mich trotz Abschattung wieder an die Basis bringt. Gemeinsam mit Primoz und Alex gehts retour Richtung vorletzter Wende. Während ich landen gehe, schaffen es die beiden und kommen unter freudigem Jubel ins Ziel. Ob die nächsten Tage noch was wird? Mal sehen - es soll sehr windig und durchwachsen werden.
Liebe Grüße
Marco