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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Hanggliding Challenge 2022

Ergebnisse
Gesamt mit Faktoren

HG-Challenge 2022 – Jeder kann dabei sein und alle sind Gewinner!

Der gesamte Startplatz an der Emberger Alm ist voll mit bunten Drachen. Neben vielen Freifliegern sind es 30 Piloten, die an der diesjährigen HG-Challenge vom 27. Juni bis 1. Juli 2022 in Greifenburg/Kärnten teilnehmen. Im Fluggebiet Emberger Alm fühlen sich die Drachenflieger wohl, denn hier trifft sich die Szene dank der perfekten Infrastruktur immer wieder gerne. Auffallend dieses Jahr sind die vielen Einfachsegler und Intermediates von den Teilnehmern. Denn egal welches Niveau,  jeder ist willkommen. Alle Anliegen werden hier mit der gleichen Hingabe und Geduld angehört und es werden fundierte Tipps gegeben. Ziel ist es, die Piloten an das Streckenfliegen bzw. an internationale Wettbewerbe heranzuführen, aber auch an den Basics wie Starten, Landen, Thermikfliegen, GPS-Bedienung etc zu arbeiten. Neben der DHV-Drachenexpertin und Organisatorin Regina Glas betreuen Toppiloten wie Markus Baisch, Kajo Clauss, Ligachef Konrad Lüders, Ligapilot Tilo Düpmann und DHV-Ausbildungsvorstand Peter Cröniger die Piloten der HG-Challenge. Alle sollen ihr am Anfang gestecktes Ziel erreichen. Ob besser Starten und Landen, eine Route in das GPS eingeben, zum ersten Mal den Gleitwinkelbereich verlassen oder auch schneller Fliegen….egal! Die Freude am gemeinsamen Fliegen steht klar im Vordergrund und bei den abendlichen Debriefings und Vorträgen werden Freundschaften geschlossen. Am Ende ist jeder ein Gewinner, auch wenn nur die besten drei Piloten auf dem Podest stehen. Für die Chancengleichheit werden – wie immer bei der Challenge - die verschiedenen Fluggeräte mit Faktoren versehen. Der erste Platz geht dieses Jahr an Christian Blank vor Carsten Muth und Janina Drews. Bei den Damen gewinnt Janina Drews vor Maya de Best und Lea Schumacher. Die Juniorenwertung geht ebenfalls an Janina. 

1. Juli 2022 - Kein Flugtag - Gewitter
Am Morgen strahlte zwar die Sonne, aber für Mittag waren Gewitter angesagt. Die Teilnehmer blieben am Boden und vertrieben sich den Tag mit Baden, Relaxen oder Biken. Ein paar machten einen frühen Gleitflug um das Gelernte zu üben. 
Heute abend ist um 19 Uhr Siegerehrung. Es gibt Freibier und belegte Brote und einen kleinen Geschicklichkeitswettbewerb.

30. Juni 2022 - 2. Flugtag mit 50 km Aufgabe
Blauer Himmel mit vielen Wassersäcken präsentierte sich am frühen Morgen den Teilnehmern der Challenge. Nach einer Aufgabenstellung mit 50 km Zick-Zack im Drautal ging es zügig los, allerdings blieb die Thermik erstmal aus oder war ziemlich schwach. Dabei versenkten sich gleich mal ein paar Cracks ausserhalb der Wertung aber auch einige Challenge-Teilnehmer. Die späteren Starter waren eindeutig im Vorteil. Die Auswertung läuft, aber eines kann man schon sagen, die Gewinnerin des Tages ist Newcomerin Janina Drews mit ihrem Orbiter.
Bericht von Tilo Düpmann:
Die Nacht war ruhig, keine Gewitter und Campingplatzüberschwemmungen heute. Die Drachen zwar teilweise noch nass aber aussgeruht, vom gestrigen Regentag. Die Fliegenden auf. Also auf geht’s. Ein Task ist schnell gestellt, so ähnlich wie vorgestern, wo es nur einen Sieger (Christian), eine Fastsiegerin (Anja) und sonst nur 2. Plätze gab…. Oder letzte, wie Konrad genussvoll ausmahlt. Heute geht’s auch noch über den See und dann erst ins Ziel. Die Challenge Teilnehmer nehmen es schon gelassen, das sollte zu machen sein. Thomas Kägi startet als einer der Ersten, beherzigt die Vorschläge der Videoanalyse des Vorabends, hat einen super Start und einen superkurzen Flug… Corinna dreht zäh auf, Markus funkt schnell, dass er abbauen und nochmal starten will – die eben noch betriebsame Unruhe bricht in sich zusammen… es geht noch nicht, wird geraunt. So vergeht die Zeit bis sich Schorsch Schumacher ein Herz und seinen Einfachsegler fasst und einen Ausbruch nach rechts versucht. Und siehe da, es trägt! Die gespielte Gelassenheit am Startplatz ist mit einem Mal dahin. Noch 15 min bis zum Airgate-Start, das wird eng. Ich reise den Atos aus dem Boden und setze auch auf rechts. Hurra, das geht. Erst langsam, dann immer besser gewinne ich an Höhe. S‘ pressiert auch, noch 5 min sagt das Vario und ich habe noch nicht die Kammhöhe und auch noch nicht den Knoten erreicht, da liegt heute wieder die Startlinie. Wolkenfetzen steigen vor mir auf und verdichten sich weiter oben, Wanderer winken und ich bin ein paar Minuten zu spät aber immerhin schon über dem Knotengipfel angelangt. Schön ist das alles. Eigentlich würde ich hier gerne ein paar Teilnehmer an der Flügespitze nehmen und um den Parkour führen, aber hier ist niemand. Kajo macht es besser, zerstört noch mal die eben gewonnen Höhe vor dem Startplatz und sammelt Janina und Jakob ein. Zusammen fliegen sie durch dick und dünn, bis Ihre Wege sich vor der letzten Wende kurz trennen – dazu später mehr. Während an den Landeplätzen sich die nicht vom Thermikglück geküssten langsam sammeln, funkt Markus, dass er wieder am Start steht und das Feld von hinten vor sich hertreiben will. So geschieht es auch. Und weil mir irgendwie in der Höhe einsam und langweilig wird, gebe ich dem Atos die Sporen und wir gehen Wolkenstraßen reiten. So zäh es unten ist, so super geht es hier oben. Ruck-Zuck habe ich die ersten 2 Wenden hinter mir und am Hochtristen (der Berg an dem der Startplatz klebt) 2200m. Das soll heute reichen und ich nehme die lange Talquerung direkt zur Weissensee-Ridge mit Vollgas. Das spart Zeit und verbraucht Höhe, geht sich aber heute aus. 8 min später nehmen wir die letzte Wende und mit 130 km/h über Grund geht’s in die End-off-Speed Sektion, 2 km rund um den Landeplatz. Dort stelle ich dann erfreut fest, das meine Landung von Peter Cröniger als eine gute bewertet („aber Du könntest noch:…“) und ich anscheinend der Erste im Ziel bin. Das freut mich. Noch mehr freut mich als gar nicht so viel später Janinas charakteristisch rot-blauer Orbiter im Orbit auftaucht. Sie hat die Jungs mit einer Talquerung vom Gaugen aus stehen lassen und ist somit bestimmt die erste Frau und vielleicht auch der erste Flexi im Ziel. Genau wissen wir das erst nach der Auswertung aber damit hat sie ihr erklärtes Tagesziel (ANKOMMEN) auf jeden Fall übertroffen.
So darf es Morgen weiter gehen – für Alle.
Tilo

29. Juni 2022 - Regen und Gewitter - Kein Flugtag
Am gestrigen Abend hielt Timo Weber einen hervorragenden Vortrag über Streckenfliegen von der Emberger Alm. Die Drachenflieger waren begeistert und lernten viel über die Talwindsysteme und Thermikquellen bei verschiedenen Windrichtungen. 

Heute ist kein Flugtag, die ganze Nacht hat es geblitzt und gedonnert und es hat aus Kübeln geschüttet. Um 11 Uhr gibt es eine Videoanalyse der Starts und Landungen mit Peter Cröniger und Markus Baisch. Um 19 Uhr hält Ralf Müller einen Vortrag über Owens Valley und Lanzarote.

28. Juni 2022 - 1. Flugtag
Um 9 Uhr fuhr der große Bus 30 Piloten auf den Startplatz Emberger Alm. Zügig wurde aufgebaut, damit die Drachen flugfertig zum Briefing um 11 Uhr parat standen. Eine 40 km Aufgabe bei zackigen Ostwind wurde auf das Taskboard geschrieben. Die Aufgabe erklärten unsere Profis und dann ging es gleich los. Die Startbedingungen waren nicht einfach, andauernd Seitenwind und Abschattung. Aber alle kamen sicher in die Luft. Nur ein paar Piloten konnten sich oben halten und nur einer schaffte die Aufgabe: Christian Blank mit seinem Atos. 
Bericht von Christian Blank:

Der frühe Vogel - oder was man auf der Challenge lernen kann
Der erste Wertungstag der Challenge und gleich zur Begrüßung wurden wir um 9 Uhr auf den Berg geschickt, weil gegen 16 Uhr ein Gewitter zu erwarten war. Also standen wir um 11 Uhr startbereit beim Briefing. Die Aufgabe: Ein ein 36 km Ritschratsch (Knoten – Gerlamos – Wenneberger – Landeplatz), die Startzeit wurde noch offen gelassen. Die Piloten, die bis jetzt in der Luft waren, hatten zwar zu kämpfen, kamen aber meist doch hoch. Endlich dann Bekanntgabe der Startzeit und bis alle Regularien erklärt waren, war es schon kurz vor „window open“ um 12:20 Uhr. Ich bin jetzt doch schon ein paar mal auf der Challenge mitgeflogen und hab dabei unter anderem gelernt, möglichst früh raus zu gehen. Also bin ich nach dem Zweitbriefing sofort los und stand als Erster am Start. Die Bedingungen waren nicht ganz einfach. Der Wind kam deutlich aus Ost, eine Ablösung brachte den nötigen Wind von vorne. Die zwei Gleitschirme am Hausbart haben Gott sei Dank links rum gedreht (meine Schokoladenseite), obwohl für den Wettbewerb heute eigentlich rechts rum vorgeschrieben war. Ich konnte dann doch relativ zügig Höhe machen und wollte mich schonmal am Knoten in Startposition bringen. Aber der übliche Bart über dem Knoten war einfach nicht vorhanden. Das verwirrte mich doch etwas und ich hab mich schon vorsichtig Richtung Startplatz zurück orientiert. Da fiel mir eine Wolke weiter draußen im Tal ungefähr mittig zwischen Startplatz und Knoten auf. Die bin ich angeflogen und bis zum Rennstart konnte ich bis zur Basis aufdrehen und pünktlich losfliegen. Allerdings wunderte ich mich doch, dass irgendwie sonst keiner am Start war. Die Strecke war dann sehr zügig zum Fliegen. Allerdings war es, besonders zwischen Wenneberger und Startplatz echt richtig turbulent. Nach einer gelungenen Landung wurde ich von den inzwischen gelandeten Piloten empfangen mit der Aussage, dass wohl so gut wie keiner überhaupt Höhe machen konnte, ganz abgesehen von den anhaltend mit Ostwind durchsetzten Startbedingungen. Am Schluss war ich der Einzige, der die Aufgabe abfliegen konnte. Ich denke mein Schlüssel zum heutigen Erfolg war der frühe Start, was ich ich aus den letzten Challenges gelernt hatte. Morgen wird wohl eher ein Restday, aber am Donnerstag sieht es richtig gut aus, dann kann ich hoffentlich mit mehr Piloten gemeinsam ins Ziel fliegen.
Fliegergrüße Christian

27. Juni 2022 - Einschreibung und Einfliegen
6 Pilotinnen und 24 Piloten haben sich zur Hanggliding Challenge eingefunden. Bereits am Tag der Einschreibung hat Ligachef Konrad Lüders einen Trainingstask für die Ankömmlinge vorbereitet. Toppiloten wie Markus Baisch und Kajo Clauß, Ligapilot Tilo Düpmann, etc halfen den Streckenflugneulingen bei der Eingabe der Route ins GPS. Alle starteten zügig und es flogen die meisten der Piloten die 33 km Strecke ab. Abends kamen alle zur Einschreibung und erhielten den Rest an wichtigen Informationen um dann am nächsten Morgen gut vorbereitet zum ersten Challenge-Tag anzutreten. 
Ein Bericht von Teilnehmer Thomas Kägi:
Über 25 Drachen oder Starre auf einem Haufen, heutzutage ein nicht alltägliches Bild. Zumindest an den meisten Fluggebieten ist dies nicht mehr oft anzutreffen. Umso mehr freut es, dass schon vor dem offiziellen Start der HG-Challenge des DHV,  viele Piloten den Montag als Warm Up Day nutzen. Spontan wird ein kleiner Task ausgeschrieben, der über ca. 32 km geht und alle Piloten, auch diejenigen die noch nie hier geflogen sind, sanft in das Gebiet einführen. Das Wetter lässt die Piloten schon kurz nach dem Briefing die Drachen in die Startbahn aufreihen und ein schöner, leicht westlicher Aufwind, trägt die Drachen vom Boden fort. Kurz nach 12:45 hebe ich ab und halte mich rechts vom Startplatz. Suchkreise sind  kaum nötig und schon geht es stetig hoch in Richtung Krete. Immer mal wieder neu zentrieren, wenn ich mich mal wieder von den schönen Anblick der vielen bunten Drachen ablenken lasse, die sich mit mir den Aufwind teilen.
Die vorhergesagten Turbulenzen oberhalb der Krete zeigen sich bedeutend freundlicher als erwartet und so kann ich entspannt Richtung Knoten fliegen, der Startlinie entgegen. Da heute nicht auf Speed und Zeit geflogen wird, nehme ich auch den Bart kurz vor dem Knoten an und drehe einige Kreise darin , auch wenn die Höhe locker reichen würde – aber es tut einfach wieder gut hier mit anderen Drachen zu fliegen. Dann Richtung Osten zum ersten Wendepunkt, zwischen den Aufwindbändern immer wieder mal kurze aber intensive Sinkbereiche, die mit Speed durchflogen werden. Immer wieder aufs Neue fasziniert mich die Geschwindigkeit mit der mein Schatten über den Boden zieht. Da die Wendepunkte des Tasks über eine kurze Strecke verteilt sind, sieht man immer ein paar Drachen vor einem, die die nächsten Aufwinde perfekt anzeigen – und kann sich schön treiben lassen, einfach genussvolles Fliegen.
Später wieder am Knoten, sehe ich ca. 50-80m schräg unter mir versetzt einen Einfachsegler der mir einen schönen Bart anzeigt, einige Kreise fliegen wir übereinander und der Abstand bleibt, aber kurz nicht aufgepasst und am Zentrum vorbei gedreht, sehe ich ihn hinter mir im Osten schon 20 m über mir kreisen. Ich muss schmunzeln, denn es zeigt sich hier wieder klar, dass beim Drachenfliegen vor allem der Pilot der entscheidende Faktor ist, der über gutes Steigen, schnelles Fliegen oder einen vollendeten Task entscheidet. Dann wieder etwas Gas geben, in die Nähe der ersten Wolkenschleier aufdrehen um später mit sehr viel Höhe Richtung Süden zur letzten Boje zu fliegen. Nach dieser fliege ich noch ein wenig die Krete ab, in der heimlichen Hoffnung, heute hier noch gutes Steigen zu finden. Kurz riecht es nach frischem Holz und schon steig die Spannung aber der ersehnte starke Bart bleibt aus. Nun, etwas später mit über 1700m Höhe geht es Richtung Ziel. Ein Drache steht schon auf dem Landefeld südlich der Drau und ich entscheide mich ebenfalls für dieses. Innert Kürze sehe ich drei weitere Drachen unter mir einfliegen, aber alle mit grosszügigen vertikalem Abstand, so dass ich die verschiedenen Volten ungestört beobachten kann. Dann ist das Landen an mir. Der Windsack zeigt SSW und ich drehe meine Kreise in der Position und beginne den Anflug, es folgt die letzte Kurve in den Final, ich bin etwas hoch aber aufgerichtet und mit ein wenig Speed passt es dann doch ganz gut. Am Schluss war dann noch ein beherztes Ausstossen und ein Spurt nötig, da der Wind kurzfristig Atem holte und beschloss, für ein paar lange Sekunden auszubleiben. Danach den Drachen an den Rand der Wiese tragen und in eine Reihe von leuchtenden Gesichtern schauen die sich über ihren Flug freuen – Drachenfliegen hat einfach was

Toni erklärt das Thermiksuchen und Thermikkreisen
Debriefing
Frauenpower
los gehts.....
die Betreuer gehen in die Luft
Welchen Task setzen wir?
Regina checkt den Start
es wird aufgebaut
Tipps und Tricks von Ines und Peter
Alle Teilnehmer mit Betreuern
jeder Pilot wird gecheckt
Kartenstudium
Tilo an vorderer Position

Hanggliding Challenge 2022

Die Hanggliding-Challenge 2022 - Eine Veranstaltung zur Verbesserung der Flugtechnik und Einstieg ins Strecken- bzw. Wettbewerbsfliegen

Online-Anmeldung

Willst Du Deine Flugtechnik verbessern, zum ersten Mal vom Berg wegfliegen oder möchtest Du in Zukunft an internationalen Wettbewerben teilnehmen? Egal, wer dazulernen möchte, sollte bei der Hanggliding Challenge vom 27. Juni - 1. Juli 2022 in Greifenburg dabei sein.

Unter der Leitung von Regina Glas - Teamchefin des Drachen-Nationalteams übernehmen Piloten aus dem deutschen Nationalteam und Liga, der Deutsche Starrflügel-Meister Markus Baisch und Ligachef Konrad Lüders die Betreuung in der Luft, sowie die Nachbesprechung der Flüge am Abend. DHV-Ausbildungsvorstand Peter Cröniger schleift an der Start- und Landetechnik und Auswerter Konrad Lüders hilft Euch bei der Bedienung Eures Fluginstrumentes. Einen extra Vortrag über "Medizinische Aspekte des Stofffliegens" und "Vom Owens Valley zur Canarian Open" bietet Euch der Notfallmediziner, Challenge-Teilnehmer und Greifenburg-Local Ralf Müller.

Wie auch in den vergangenen Jahren steht der Spaß an der Fliegerei im Mittelpunkt. Die abendlichen gemeinsamen Veranstaltungen laden bestens dazu ein, sich mit den anderen Fliegern über die erlebten Flüge auszutauschen.

Du bist noch nicht überzeugt, dass dieses Event etwas für dich ist? 
Wenn Du Spaß am Fliegen hast, dich auch mal von deinem Startberg entfernen und dein fliegerisches Können steigern willst, das ganze in einer netten Gruppe, dann bist Du bei uns ganz richtig. Keine Angst, die Flugaufgaben werden so gelegt, dass genügend Aussenlandemöglichkeiten vorhanden sind. Meist geht es im Zick-Zack im Drautal hin- und her. 

Schau doch einfach mal unter www.dhv.de/piloteninfos/wettbewerb-sport/drachen-szene/live-berichte/hanggliding-challenge-2019/  und www.dhv.de/web/piloteninfos/wettbewerb-sport/drachen-szene/live-berichte/hanggliding-challenge-2018/ rein. Hier findest Du Bilder und Berichte von 2019 und 2018. Teilnehmer Tilo Düpmann berichtet ebenfalls unter https://www.dhv.de/web/medien/archiv/artikel-archiv/events/hanggliding-challenge-2017/ oder ihr lest einfach mal die Berichte im DHV-Info über die Challenge.

Für die Flugdokumentation benötigt jeder Teilnehmer ein GPS, das für die Auswertung mit der Software FSComp/CompeGPS zugelassen ist. Der Veranstalter stellt für die folgenden GPS/Logger Kabel für den Download zur Verfügung: MLR, Garmin, Renschler, Top-Navigator und Compeo. Für nicht aufgeführte aber auslesbare GPS/Logger muss der Pilot das Kabel selbst mitbringen. Ein Funkgerät oder Mobiltelefon erspart Zeit bei Aussenlandungen. Flymaster Livetracker sind willkommen.

Bitte beachten: Jeder Teilnehmer kann/soll sich zu Hause die offiziellen Wendepunkte für die Challenge selbst auf sein jeweiliges GPS-Gerät laden. Die Wendepunktdateien findet ihr hier. 

Der B-Schein sowie eine ausreichende Haftpflichtversicherung sind Pflicht. 
Es sind nur mustergeprüfte Drachen / Ausrüstung zugelassen!

vorläufiger Terminplan:

27.06.2022 - 18-20 Uhr Einschreibung und evtl GPS Download (20 Uhr: GPS-Einweisung im Vortragszelt)

28.06.2022  - Eröffnungsbriefing und 1. Wettbewerbstag (Filmen der Starts- und Landungen)

29.06.2022 - 01.07.2022 Wettbewerbstage (ca. 12 Uhr Briefing am Startplatz) abendliche Vorträge und Debriefings. Themen: Starten/Steuern/Landen, Außenlanden, Zentrieren, Wettervorhersagen, etc...gerne werden auch Wunschthemen der Teilnehmer berücksichtigt!

01.07.2022 - Siegerehrung


Hier gehts zur Online Anmeldung. 

Piloten und Pilotinnen bis 28 Jahre die Mitglieder im DHV sind, bezahlen keine Teilnahmegebühr (Bergtransport und Start- und Landegebühr ist nicht inbegriffen). Bei Piloten über 28 Jahre fallen Kosten von 140 Euro an (plus Bergtransport und Start- und Landegebühr). Kosten für Nicht-DHV-Mitglieder: 160 Euro (plus Bergtransport und Start- und Landegebühr). 

Rückholung: Die Rückholung muss selbst organisiert werden. In der Regel helfen sich die Teilnehmer untereinander. Im Ziel bzw. Landeplatz gelandete Teilnehmer können die außengelandeten Piloten abholen. Bitte seid gegenseitig hilfsbereit!

Haftung:

Jeder Teilnehmer nimmt auf eigene Gefahr teil. Ansprüche gegenüber dem Veranstalter, dem Ausrichter, dem Organisator, dem Wettbewerbsleiter und dessen Helfer wegen einfacher Fahrlässigkeit sind ausgeschlossen; jeder Teilnehmer muss bei der Einschreibung eine Haftungsausschlusserklärung unterschreiben.

Sicherheit:

Ein Mobiltelefon bzw. Funkgerät (bevorzugter Flugfunk ist PMR466) ist aus Sicherheitsgründen empfehlenswert.

Livetracking via SPOT oder Flymaster ist sehr zu empfehlen aber nicht Pflicht.

Corona:
Je nach Lage der Coronakrise wird das Hygienekonzept angepasst. Im Notfall muss die Veranstaltung vorzeitig abgesagt werden!

Teilnehmerzahl / Kosten:

Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen begrenzt. Nur bezahlte Anmeldungen sind gültig!

Aus der Startgebühr von 140 bzw. 160 Euro wird das umfassende Angebot an Betreuern und Referenten bezahlt. Die Auffahrten und Start- und Landegebühren müssen von jedem Piloten selbst bezahlt werden.


Viele schöne und unfallfreie Flüge bis dahin wünscht das
Organisationsteam!

Die Challenge wird unterstützt von:

Flugspaß an vorderster Stelle

Ein Beitrag von Thomas Kägi

Die Basishöhe über dem Stagor ist knapp erreicht, VG weiter spannen und nochmals zwei Kilometer nach Osten, zum nächsten Gipfel fliegen. Hier empfängt mich ein schön strukturierter Schlauch. Seit 1 ½ Stunden bin ich in der Luft und freue mich über das kraftsparende Handling meines neuen Intermediate-Deltas. Er bringt mich ein weiteres Mal an die Basis. 

Im letzten Halbkreis die VG wieder voll spannen und mit über 2800 m in Richtung Weissensee losfliegen. Ich muss mich zurückhalten, nicht zu viel Gas geben – so, wie ich es vom Turmlosen gewohnt bin. Die Polare des Intermediates ist halt doch nicht so flach. Dafür fliegt er sich leicht und macht das Landen zum entspannten Genuss. Das Glück ist mir hold! Ich finde eine leicht tragende Linie, die für die Gleitstrecke zum Kamm nördlich des Weissensees nur 300 m Tribut verlangt. Hoch überfliege ich den Kamm, sehe den See linkerhand glitzern und nähere mich dem Reisskofel von Norden her. Gross und mächtig steht er da –  nur  scheint er zu wachsen... Ein Blick aufs Vario zeigt zunehmendes Sinken;  unten erkenne ich schon die einzelnen Blätter der Bäume. Nun wäre es an der Zeit, einen verlässlichen Aufwind zu finden. Ich gleite die vorgelagerte Kante weiter ab und sehe an deren Ende einen Gleitschirm am Aufdrehen. Tiefer unten dreht ein Atos seine Suchkreise. Auf dem Weg dorthin spüre ich ein zaghaftes Schütteln. Ich brauche einige Kreise, bis ich den Aufwind einigermassen zentriert habe. Er ist schwach, zerrissen, und ich befürchte, in der Summe Höhe zu verlieren. Kaum ein Kreis, der durchgehendes Steigen aufweist. Also, weiter geht’s zur Kante am Ende des Kamms. Der Atos ist mittlerweile weggestiegen. Ein Duft von frisch geschlagenem Holz empfängt mich, zusammen mit sattem Steigen. VG etwas entspannen, ein Lächeln, mein  Delta nimmt mich nach oben, und ich schöpfe Hoffnung, heute das erste Mal den Spitzkofel zu überhöhen. Mit knapp 2000 m komme ich an und finde in einer Felskuhle sanftes, aber sehr schwaches Steigen. Es gelingt mir, einige Meter Höhe zu gewinnen; dann stellt der Aufwind ab. Der Spitzkofel ist zwar gnädiger als letztes Jahr und lässt mich näher an seinen Gipfel, aber es fehlten noch immer 150 Meter. Beim nächsten Mal werde ich ihn überhöhen und die Aussicht in das südlich gelegene Tal geniessen! Nach knapp zwei Stunden Flug drehe ich die Nase des Deltas nach Nordosten, spanne die VG durch, ziehe an der Basis und kehre ich zum Landeplatz am Camping in Greifenburg zurück.

Hanggliding Challenge 2019 

Der Start zu diesem Flug begann eigentlich 2 ½ Jahre früher, im Winter 2016/17. Die Deltaszene in der Ostschweiz, zumindest die mir bekannte, ist über die Jahrzehnte immer kleiner und kleiner geworden, die aktiven Piloten rarer und somit auch die Möglichkeit, mit anderen zu fliegen und diesen wunderbaren Sport zu teilen. Beim Stöbern nach Delta-News sprang mir auf der DHV-Website die Ausschreibung der HG-Challenge ins Auge – organisiert und geleitet von Regina Glas, der DHV-Beauftragten für Drachenfliegen und Trainerin der deutschen Nationalmannschaft. Ob denn auch ausländische Piloten teilnehmen können? Ich wurde herzlich nach Greifenburg eingeladen. Mittlerweile habe ich bereits dreimal teilgenommen . Leider  konnte sich aber niemand aus meiner Region dazu erwärmen mitzukommen. Dafür meldet sich Toni Crottet an, Chef der Schweizer Deltaliga, um Reginas Helferteam zu unterstützen. Ich freue mich, dass somit die Beteiligung aus der Heimat um 100 Prozent anwächst. 

Der freundliche und lockere Umgangston steigert meine Freude. Egal, welches Niveau du hast,  jeder ist willkommen, alle Anliegen werden mit der gleichen Hingabe und Geduld angehört, und es werden fundierte  Tipps gegeben. Ziel ist, dass alle einen Schritt, oder sogar viele grosse, weiterkommen. Die Freude am Deltafliegen steht klar im Vordergrund. Die Organisation ist professionell, und doch herrscht eine Lockerheit, die den Flugspass neben der Sicherheit an vorderste Stelle rückt. 

Montag ist Trainingstag. Erste Strecken werden geflogen; einige geniessen es einfach, unter den Wolken zu hängen und die atemberaubende Landschaft aufzunehmen. 18 Uhr ist Einschreiben. Über eine WhatsApp-Gruppe wird Support für noch nicht so Instrumenten-Kundige angeboten. Software-Update, Wendepunkte aufspielen etc. Regina ermuntert uns , diese Tage zu nutzen und insbesondere im Streckenfliegen die eigenen Grenzen zu erkunden und diese auch mal weiter hinaus zu schieben. Wir sollen an Sicherheit und Vertrauen gewinnen, uns ein Ziel setzen und das auch zu erreichen versuchen. Aber vor allem sollen wir viel Spass haben und gesund nach Hause zurückkehren. 

Wir sind 38 Teilnehmer, sechs Pilotinnen und 32 Piloten. Am Dienstagmorgen Fahrt zum Startplatz, entweder individuell oder per Shuttle, eines davon ist ein altes Postauto aus der Schweiz. Es bringt  Piloten fast stündlich für ein bescheidenes Entgelt auf den Berg. Dann ein fast schon vergessener Anblick: An die 50 Deltas und Starre am Aufbauplatz! Dies weckt Erinnerungen an die Blütezeit unseres Sports. Beim Briefing gibt es Erklärungen, wie sich die Grosswetterlage auf die lokalen Verhältnisse auswirkt und welche Taktiken am meisten Erfolg versprechen. Der Task führt der Krete entlang nach Westen, wieder zurück und weiter nach Osten, schliesslich zum Campingplatz. Die Strecke ist mit knapp 40 km für Streckenflugneulinge nicht allzu lang, keine grossen Talquerungen sind nötig, und es steht allen offen, den Task mehrmals zu fliegen, wobei dann die kürzeste Zeit gewertet wird. Leider schwächeln die Bedingungen; trotzdem kommen zwölf Piloten ins Ziel. 

Die Starts und die Landungen werden gefilmt. Am Abend beim Debriefing gibt Peter Cröninger, Ausbildungschef des DHV, zu den Starts und Landungen. Mir fallen bei meinem Start die etwas kurzen Schritte auf – und ich nehme es mir zu Herzen. Solche Videoanalysen sind interessant und aufschlussreich. Wir bekommen kompetentes Feedbackzur Flugtechnik, wie auch zu den Flügen der Tagesaufgabe .

Taktikseminare

Am zweiten Tag macht sich der Nordüberdruck bemerkbar. Es bleibt jedoch fliegbar, und wir erreichen Basishöhen von 2700 m. Der Task geht über 57 km, diesmal mit einer Talquerung zum Weissensee und zurück. Zehn Piloten fliegen nach vollendeter Aufgabe ins Goal. Der zweitletzte Wendepunkt ist für einige ein Knackpunkt; sie schaffen es nicht mehr, ausreichend Höhe zu machen. Generell werden die Aufgaben so gelegt, dass Greifenburg als Basiscamp im Zentrum liegt und somit der offizielle Landeplatz gut angeflogen werden kann. Nach der Landung eine kurze SMS an die Organisatoren, abbauen, Vario auslesen und dann ein kühlendes Bad im Baggersee des Campingplatzes. Es tut gut, mit einigen Schwimmzügen Arme und Nacken zu lockern! Am Abend werden die verschiedenen Flugrouten am Beamer gezeigt, verglichen und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Es werden auch  Taktikseminare durchgeführt. Eine Gruppe setzt sich mit grundlegenden Themen auseinander wie z.B. Pulkfliegen, Thermik finden, Steigen optimieren, die Strategie beim Gleiten oder das Auslassen von Thermik zugunsten höherer Schnittgeschwindigkeit. Eine andere Gruppe stellt die detaillierte Optimierung der soeben geflogenen Aufgabe in den Vordergrund. Das Interesse ist gross, und keiner muss sich scheuen, Fragen zu stellen. Die Antworten sind immer  fachlich fundiert und wertungsfrei. An einem weiteren Abend wird die Motivation und der Umgang mit Rückschlägen besprochen. Wie können negative Erfahrungen in eine positive Haltung umgewandelt werden? Wie findet man das Vertrauen wieder?

Am Donnerstag drückt der Nord  endgültig durch.  Für den Nachmittag wird Nordföhn vorhergesagt. Deshalb schreibt das OK ein Spasstask aus, wobei alle angehalten werden, früh zu starten und spätestens um 14.30 Uhr zu landen. Die Aufgabe besteht darin, bei mindestens 100 m über Grund eine kleine Gummiente in ein Planschbecken von 1,5 m Durchmesser abzuwerfen. Einige beherrschen das gut und kommen bis auf vier Meter an das Becken heran, andere bleiben über 40 m entfernt. Die Landung wird ebenfalls bewertet, aber keine Ziellandung, weil dann –  durch zu grossen Ehrgeiz – Aluminium und mehr zu Bruch gehen könnte. Die Punkte werden für Schönheit und Anmut vergeben. Ein wahrer Concours d’élegance! Es gibt doch kaum etwas Eleganteres als eine perfekte Landung mit dem Delta. Die Begeisterung ist gross. Leider warten einige wenige am Start zu lange und haben Pech,der aufkommende Nordwind verunmöglicht einen sicheren Start . Jedoch gibt es für sie  nahe des  Startplatzes einen ausgezeichneten Kaiserschmarren beim Sattelegger Wirt (selber ein erfahrener Deltapilot). Der Freitag-Task wird schliesslich aufgrund des Föhns abgesagt und die Siegerehrung durchgeführt. Am Samstag gehen die verbleibenden Piloten nochmals in die Luft, und werden mit Höhen bis zu 3200 m belohnt. Für mich war diese HG-Challenge äusserst entspannt: tolle Flüge, neue Erfahrungen, viel Spass. Ich erlebte unvergessliche Momente in der Luft und verbesserte mein Können. Ein herzliches Dankschön an Regina und ihr Team die mit so viel Herzblut und Leidenschaft für unseren Sport einstehen. 

Deltafliegen ist Magie!

Wir dürfen an der Verwirklichung eines Jahrtausende alten Menschheitstraumes teilhaben, auf den eigenen Füssen abheben, vogelgleich, hoch über der Erde nahe den Wolken, irgendwo in einer Zwischenwelt zu fliegen um später wieder über dem Landefeld einzuschweben, langsam ausflairen und mit einer letzten schwungvollen Armbewegung den Drachen in der Luft zum Stillstand zu bringen und sanft mit den Füssen die Erde berühren   –  Veranstaltungen wie diese, und die Menschen die sich dafür engagieren, helfen diesen Zauber hoffentlich noch lange zu erhalten … denkt immer dran … Drachenfliegen hat etwas Magisches.