Deutscher Hängegleiterverband e.V.

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UP Ascent 3 M

Sicherheitsklasse 2
UP Ascent 3 M

Bewertung Extremflugverhalten

Sicherheitsklasse 1 Sicherheitsklasse 2 Sicherheitsklasse 3 Sicherheitsklasse 4 Sicherheitsklasse 5
Seitliche Einklapper
Wegdrehen
Vorschießen
Höhenverlust
Sinkgeschwindigkeit
G-Last
Frontale Einklapper
Drehung
Höhenverlust
Sinkgeschwindigkeit
Steilspirale
G-Last
Vsink nach 720°
Vsink maximal
Verhalten nach Freigeben der Bremsen
Nachdrehen
Höhenverlust für Ausleitung
Sicherheitsklasse 2
Pilotenanforderung:
Fähigkeiten, die in der Flugausbildung vermittelt werden.
Flugerfahrung nach Ausbildungsende.

Beschreibung Geräteverhalten

Startvorbereitungen: einfach
Startverhalten: verzögert, verzögertes Steigen, leichtes Führen erforderlich, gutes Feedback in der Aufziehphase, kein Abfangen erforderlich, verlangsamt vor dem Scheitelpunkt, Tendenz zum Abriss in Kontrollphase
Seitliche Einklapper: Gerät klappt nicht flächentief, Einklapper mit geringer Dynamik, Wegdrehen insgesamt 90°-180°, (1), verzögertes Wegdrehen, mäßiges Vorschießen 45°-60° (2), mäßiger Höhenverlust 30-39 m, (2), geringe Sinkgeschwindigkeit 10-14 m/s, (1), G-Last < 2,5 G, (1)
Frontale Einklapper: Gerät klappt nicht flächentief, mäßiges Abkippen 30-45°, geringes Vornicken < 30°, geringe Dynamik, keine Drehung, (1), verzögerte Wiederöffnung, symmetrische Wiederöffnung, Frontrosette nach vorne, verzögertes Anfahren,Ohren bleiben länger eingeklappt, mäßiger Höhenverlust 30-39 m, (2), geringe Sinkgeschwindigkeit 10-14 m/s, (1)
Steilspirale: moderate Steigerung von Vsink, geringe G-Last 3- 3,5 G, (1), Vsink nach 720° < 14 m/s, (1), Vsink max. mäßige Sinkgeschwindigkeit < 18 m/s, (2), Nach Freigeben der Bremsen, Erhöhung Vsink < 6 m/s, (2), Nachdrehen insgesamt 180°-360°, (2), Höhenverlust für Ausleitung mäßig 30-60 m, (2)
B-Leinen-Stall: normaler Kraftaufwand, mäßiges Abkippen 15°-30°, mäßiges Vornicken 15°-30°, stabile Sinkphase, keine Deformationstendenzen, sofortiges Anfahren, 6-8 m/s, Höhenverlust bei Ausleitung < 20 m
Ohren anlegen: Einleitung einfach, ruhige Flugphase, Ausleitung selbständig verzögert, Vsink unbeschleunigt 2,5-3 m/s, Vsink beschleunigt 3,5-4 m/s, Vunbeschleunigt 3-5 km/h geringer als Vtrimm, Vbeschleunigt 0-3 km/h höher als Vtrimm
Steuerverhalten: gedämpft, Steuerweg 75 cm, Steuerdruckzunahme spürbar, Abriss erfolgt nach kurzer, spürbarer Ankündigung

Bemerkung

Start
Die Startvorbereitungen sind durch die einfarbigen Gallerieleinen etwas erschwert aber dennoch einfach. Die Leinengeometrie ist übersichtlich und der Tragegurt einfach gehalten. Die A-Leinen und A-Ebenen haben die selbe Farbe.
Der Schirm muss nach dem Impuls vom Piloten zum Scheitel geführt werden. Er verlangsamst selbstständig und benötigt wenig Bremse. Dabei zeigt er eine leichte Tendenz zum hängen bleiben hinter dem Piloten sowie zum Abriss in der Kontrollphase.

Flug
Der Schirm hat einen sehr großen Gewichtsbereich von 75-120kg. Er wurde von den Testpiloten mit 90kg und 105kg geflogen. Der Schirm sollte im oberen-mittleren bis oberen Gewichtsbereich geflogen werden. Ein Fliegen an der Untergrenze ist nicht zu empfehlen.
Der Schirm macht einen langsamen Eindruck und benötigt daher Gefühl auf der Bremse. Der Flügel sollte unbedingt mit gutem Körpereinsatz in die Kurve manövriert werden. An der Gewichtsuntergrenze sollte man aktiv auf Steuerdruckänderungen reagieren um nicht unbeabsichtigt einen Strömungsabriss bei bewegter Luft zu provozieren. Generell war das Handling selbst im mittleren Gewichtsbereich sehr träge. Gewollt rasche Kurvenwechsel in bewegter Luft mussten mit großer Vorsicht durchgeführt werden um keinen Strömungsabriss zu provozieren. Dies wurde durch das Hebeln der Kappe begünstigt.

Seitliche Einklapper
Mit 2 Händen mussten die Seitenklapper des UP Ascent 3 M eingeleitet werden um flächentief zu werden. Dabei zeigte der Schirm geringe Dynamik in der Wegdreh- und Nickgeschwindigkeit. Das Vornicken erfolgte langsam und blieb im Rahmen der Safety Class 2. Die Öffnungen waren stets weich und Zelle für Zelle.

Frontale Einklapper
Schirm öffnet meist von der Mitte beginnend. Verzögert folgen die Außenflügel. Es kam zu simulationsbedingten verspäteten Einklappen der Flügelmitte, was zu Frontrosetten führte. Die Öffnung erfolgte stets symmetrisch und selbstständig. Ein Piloteneingriff war nicht nötig.

Steilspirale
Der Schirm geht langsam in die Spirale und erreicht nur geringe Sinkwerte. Bei der Spirale nach Zulassungskriterien leitet der Schirm sofort aus. Bleibt das Körpergewicht neutral oder leicht auf der Kurveninnenseite dreht der Schirm länger nach und leitet innerhalb von 360° nach dem Freigeben der Bremsen aus.

B-Leinen-Stall
Sehr stabile Sinkphase, mäßiges Abkippen und Vornicken. Sehr geringer Höhenverlust bei der Ausleitung.

Ohren-Anlegen
Problemlos

Bewertung

Sicherheitsklasse 2

Gleitschirme dieser Klasse zeigen ein einfaches Verhalten bei den getesteten Flugmanövern: seitliche Einklapper, frontale Einklapper, Steilspirale.
Einfach heißt, dass die Reaktionen des Gerätes bei den betreffenden Manövern mit moderater Dynamik erfolgen und/oder einen mäßigen Höhenverlust verursachen.

Piloten, welche die Grundtechniken zur richtigen Reaktion bei den betreffenden Manövern erlernt haben und beherrschen, sollten in der Lage sein, die Kontrolle zu behalten und den Höhenverlust zu begrenzen. Bei Geräten dieser Klasse sind normalerweise keine kritischen Folgereaktionen zu erwarten, die besonders schnelle und gezielte Piloteneingriffe erfordern würden.

Die sichere Handhabung des Gleitschirms verlangt die normalen Kenntnisse und Fähigkeiten, wie sie in der Flugausbildung vermittelt werden. Die Abstiegshilfen sind mit den üblichen Standardtechniken ohne Besonderheiten durchführbar. Weil es auch bei Gleitschirmen mit einfachem Extremflugverhalten im Einzelfall zu dynamischeren Reaktionen kommen kann, ist zusätzliches Training, wie Groundhandling und Sicherheitstraining, empfehlenswert.