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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Großzügige Sponsoren
Super Preise
Sepp moderiert
Torstens Slideshow
Volles Haus
Charlie Jöst und Sepp gratulieren Erwin Auer
Sieger Gleitschirm
Thermiksuche im Contrintal (siehe Torstens Dolomitenreise)
Sieger Liga starr
Der Sportvorstand der Tegernseer Axel Stuckenberger stemmt die Bundesliga
Sieger Liga Drachen
Sieger Drachen
Claus Gerhard

Sportlertreffen 2008

Text und Fotos Benedikt Liebermeister

Zur Jahrestagung

Siegerehrung der Deutschen Meister im Streckenfliegen und der Drachenliga. Vorträge und Expertenpodium.

Wer hätte gedacht, dass neben einem ausgezeichneten Piloten noch ein äußerst talentierter Motivations-Trainer in Peter Achmüller steckt. Wie ein Wirbelwind fegte er über Präsentationsbühne und animierte sein Publikum zur Beteiligung.
Der Deutsche Meister im Streckenfliegen hielt auf dem Sportlertag 2008 einen Vortrag über Motivation und Erfolg im Verein. Peter baut auf Konfuzius auf:
„Erkläre mir und ich werde vergessen. Zeige mir und ich werde mich erinnern
Beteilige mich und ich werde verstehen.“
Überzeugend und lebendig demonstrierte er, wie der Drachenflliegerclub Hochries-Samerberg diese Maxime effektiv umsetzt.

Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Mit urwüchsigen Charme führte Sepp Gschwendtner durchs Programm.
Torsten Hahne nahm die Sportler auf eine Fotoreise über das Streckenfliegen mit. „Streckenfliegen ist eines der letzten Abenteuer auf unserer Welt. Die immer wieder neue Suche nach dem besten Weg entlang der Aufwinde lässt unseren Sport auch zu einem taktischen Spiel werden. Einem Schachspiel in der Luft, stellte er fest“
Leider hat der Flugsport auch eine traurige Seite. Torsten erinnerte in einer ergreifenden Hommage an Thomas Beyhl, der im Oktober tödlich verunglückte.

Imposant war Torstens Fotoshow durch Südtirol. Zu Fuß auf den Startplatz Grente/Pustertal zur einer fast 200 km großen Exkursion bis in die Dolomiten. Der Zuschauer spürte die Anspannung bei Thermiksuche im Contrintal am eigenen Leib. Endlich beißt der Bart an. Mühsam erklimmt der Schirm die ersten Höhenmeter. Das Steigen wird besser, zügig reißt die starke Thermik über den Gipfel hinaus. Wieder auf Abflughöhe, weiter geht’s!

Altes Lager in Berlin ist das Streckenflugmekka im Norden Deutschlands. Kenner vergleichen die thermische Qualität mit dem Rekordspot Manilla in Australien. Claus Gerhard hat von dort mit seinem Starren mehrere große FAI-Dreicke geflogen. Flachlandstreckenflugtipps war sein Thema. Optimierte Flugtaktik, leistungsstärkere Fluggeräte und die genaueren Wetterprognosen haben die Streckenflugleistungen im Flachland markant verbessert. Mit Beispielen aus der Praxis unterlegte er seine Theorien.
Am 18. April blies der Wind aus Nord mit 15 km und die Wolkenbasis lag bei 2400 m. Pilot „Schwarz“ flog ein 130 km FAI in 5 Stunden, „Rot“ 144 km freie Strecke in 4 Stunden. Fazit Claus Gehard: „Schwarz hat die bessere Streckenführung gewählt, konnte 1 Stunde länger fliegen, erreichte mehr Punkte“. Anhand der geografischen und meteorologischen Bedingungen erklärte er warum.

Können, Wissen und auch eine Portion Glück sind notwendig, um einmal ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. Keinem ist das in diesem Jahr so bewusst geworden wie dem Uli Straßer. 0,3 Punkte trennen den Deutschen Meister (GS-XC) in der Sportklasse von dem zweiten Werner Schütz. Das Kuriose. Die beiden sind gute Freunde, gehen meist gemeinsam auf Strecke. So auch am entscheidenden Tag in Slowenien bei einem 188 km Dreieck. Uli flog im Landeanflug den entscheidenden Bogen mehr. Werner nahms leicht, letztes Jahr gewann er die offene Klasse. Den Dritten machte Seriensieger Torsten Hahne. Mit neuem Punktrekord Deutscher Meister in der offenen Klasse (GS-XC) ist Burkhard Martens. Burkhard hatte schon in der Sportklasse gesiegt. Einem Namen hat er sich mit seinen Büchern über Thermik- und Streckenfliegen gemacht. Platz Zwei errang Hans Bausenwein, zwei Mal gelang ihm ein 200 FAI-Dreieck vom Hochfelln. Den 200er vom „Felln“ knackte als Erster Oliver Teubert, er kam auf Platz 3.

Am weitesten zu Zweit flogen Stefan Wiebel (1), Klaus Römer (2) und Friedrich Wuitz (3). An der Deutschen Meisterschaft im Tandemfliegen nahmen über 100 Piloten teil. Klaus Römer freut sich besonders über seinen Vize-Titel. Sein Tandempassgier Heinz Laib ist seit mehreren Jahren an Mutiple Sklerose erkrankt. Mit dem Titel hat sich Heinz einen Herzenswunsch erfüllt.

Die Deutsche Meisterin (XC-GS) heißt erneut Monika Mack. Auf Rang 2 und 3 kamen Christine Miller und Angela Dachs. Bester Junior ist Joachim Blum. Joachim kommt vom anderen Lager. Der Segelflieger hat sich in Rekordzeit bei den Gleitschirmen eingelebt, in der Sportklasse flog er auf Rang 4.

Den neuen Deutschlandpokal hat der Drachen- und Gleitschirmclub Bayerwald unter sich ausgemacht. Sieger Erwin Auer, Zweiter Thomas Stidl und der Dritte Karl Bauer gehören dem Club an. Erwin flog für seinen Sieg 4 Mal über 200 km. Die Inntaler holten sich die Vereinswertung, die Tegernseer die Bundesliga.

Punkterekord hatte auch Peter Achmüller zu verzeichnen. Der Deutsche Meister bei den Drachen (XC) legte mit einem 284 km FAI den Grundstock zu seinem Sieg. Auf Plätze Zwei und Drei folgen Matthias Mayer und Günter Porath. Beide waren bereits Deutsche Meister. Ein 340 km FAI von Kössen erflog der Sieger der Starren Berthold Meier. Zweiter ist Clemens Christ, Dritter Dieter Kamml. Dieter ist seit Jahren unter den ersten Drei.

Corinna Schwiegerhausen hat dieses Jahr alle Titel im Drachenfliegen bei den Damen abgeräumt. Welt-, Europa und Deutsche Meisterin im XC und Wettbewerb. Platz Zwei ging an Ute Hoffmann. Corinna hat auch im Streckenfliegen eine außerordentliche Leistung bewiesen, in der Gesamtwertung flog sie auf Platz 4.
Die Juniorenwertung gewann Tim Grabowski. Tim fliegt auch sehr erfolgreich in der Nationalmannschaft.

Im Deutschlandpokal triumphierte Jochen Zeyer vor Bernd Otterpohl und Dirk Ripkens. Jochen flog vom Kandel ein 218 km FAI. In der Vereinswertung hatte der Delta Club Bavaria Ruhpolding die Nase vorn, in der Bundesliga die Hochries-Samerberger.

Deutscher Meister werden lohnt sich. Großzügige Sponsoren bedachten die Sportler mit Preisen vom Compeo+, über exquisite Sportuhren bis zu Fliegerstiefeln und vieles mehr.

In der Drachenliga siegte Konrad Lüders vor Jonas Blecher und Markus Ebenfeld. Bei den Starren gewinnt Jörg Heinzelmann vor Peter Friedemann und Konrad Schwab. Der DHV-Vorsitzende Charllie Jöst dankte Ligachef Dieter Kamml für die jahrelange erfolgreiche Arbeit. Dieter benötigt mehr Zeit fürs Private, Konrad Lüders übernimmt die Aufgabe in Zukunft.

Den Mythos Hammertag entzauberte Volker Schwaniz. Per Definition müsste der Tag von den atmosphärischen Bedingungen her vom frühen Vormittag an bis in den Abend hinein durchgehend optimale thermische Flugbedingungen bereitstellen. „Falsch ist, dass solch ein herausragender Tag wie DER Hammertag quasi wie ein Leuchtturm aus den Prognosen herausstechen muss. Das Gegenteil ist der Fall“, stellte der DHV-Wetterexperte richtig. Schon eine kleine Abweichung in den Atmosphärenparametern kann aus dem Hammertag einen mehr oder weniger „netten“ Thermiktag machen. Erkennen lässt sich ein Hammertag am besten über die Tempprognose. Dazu ist jedoch das Erlernen der Interpretation des Temps unbedingt notwendig. Ohne Fleiß kein Preis.

Peter Wild, Leiter des DHV-XC, gab einen Rück- und einen Blick in die Zukunft der Deutschen online Streckenflugmeisterschaft. Ingesamt flogen die Piloten 802.513 Kilometer weit. Das entspricht einer Strecke von 20 Mal um die Erde. Für 2009 ist eine Synchronisation mit der FAI geplant. Über die Track2 Thermikdatenbank von Marco Zonca können Thermikquellen anzeigt werden. Ein besonderes Dankeschön galt den unermüdlichen Auswertern Rich Brandl, Georg Rauscher, Ralph Schlöffel, Bernd Hübner und Sepp Gschwendtner.

In einer Podiumsdiskussion gaben die Deutschen Meister Tipps aus ihrem reichen Erfahrungsschatz. Erstaunlich wie unterschiedlich die erfolgreichen Sportler an ihre Flüge herangehen. Burkhard Martens und Peter Achmüller planen akribisch. Erwin Auer fliegt mehr aus dem Bauch. „I start halt, dann drah ich auf, und dann schau I, wohin `s geht. „ Und es ging weit dieses Jahr - vom Hausstein bei Deggendorf in die Nähe von Heilbronn (280 km).

Spannend, informativ und kurzweilig waren die Vorträge. Die Deutschen Meister persönlich zu treffen und von ihnen zu lernen, war auf jeden Fall eine Reise wert. Im Februar Info kommen die Vorträge als Artikel.

 

Der Sportlertag in Bildern

Torsten Hahne
Peter Achmüller
Deutsche Meister Sportklasse GS
Deutsche Meister Damen GS
Sieger Deutschland Pokal GS
Deutsche Meister Damen Drachen
Deutsche Meister Starre
Sieger Deutschland Pokal Drachen
DHV-Vorsitzender Charlie Jöst
Peter Wild
Volker Schwaniz
Charlie Jöst dankt Dieter Kamml
Deutsche Meister GS offen
Beifall für die Sportler
Bester Junior GS
Sieger Bundesliga HG
Sieger Verein GS
Bester Junior Drachen
Jochen Zeyer
Sieger Verein HG
Expertenpodium
Erwin Auer
Berthold Meier
Burkhard Martens
Peter Achmüller
Uli Straßer
Deutsche Meister Tandem