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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Monarca Open 14.-19.01.2019

Live-Berichte aus dem Valle de Bravo/Mexico

Monarca Open 2019

Es war eine epische Woche für uns wintergepeinigten Europäer. Während man in Deutschland mit Schneechaos, kalten Temperaturen und Grippewellen kämpft, hatten wir das große Glück, eine ereignisreiche und zwischenfallfreie Flugwoche zu verbringen. Insgesamt 2 Trainingstage und 6 Tasks wurden geflogen. Am Ende standen ca. weitere 25 Flugstunden im Logbuch. Das ist mal ein gelungener Start in die neue Saison. Und jeder von uns hat seine eigenen Ziele verwirklichen können. Ob bewusst schnell zu fliegen und vorweg zu „pushen“, Einfliegen fürs Superfinale oder auch ein erklärtes Ranking, die Erwartungen wurden übertroffen. Altmeister Pepe konnte insgesamt 2 Tasks gewinnen. Jean-Pierre flog zweimal in die Top 5 rein. Ich persönlich habe den ersten Task der Saison mit erstmaligen 1.000 Punkten erfliegen können. Und dass ich letztendlich in der Gesamtwertung den 2. Platz erreiche, damit habe wahrlich nicht gerechnet.

Die Wertungen:

Open Overall
1. Mitchel Reley USA Enzo3
2. Harald Wilhelmi GER Enzo3
3. Metthew Beechinor USA Zeno
7. Jean-Pierre Philippe GER Enzo3
8. Andreas Malecki GER Enzo3
47. Jens Cullman GER ZAlpls
52. Ewa Kornulek GER Zeno - Rang 3 Damen
103. Martin Richter GER LM6
120. Sebastian Guzy GER Zeno
128. Kay Kühne GER Geo

Overall Damen

1. Bianca Heinrich  USA Zeno
2. Patricia García De Letona MEX Zeno
3. Ewa Korneluk GER Zeno

Die Woche endete mit einer ausgelassenen Abschlussfeier. Heute geht’s zurück ins kalte Deutschland. Auch wenn es schwer fällt den Schirm für die nächsten Monate im Packsack zu verstauen, wir freuen uns schon auf das nächste Rennen.
Gruss
Pepe, JP, Harry

19.01.2019, Task 6
Heute zum letzten Lauf gab es noch einmal eine richtig spannende Aufgabe. 92,2 km sollten es werden und diese hatten es in sich. Es waren ne Menge hoher Cirrus im gesamten Gebiet und machten das Vorankommen sehr zäh. Wir flogen von der ersten Wende im Westen einen großen Umweg über die südlichen Berge, da sich die Sonne zu diesem Zeitpunkt dort etwas besser durchsetzte. Von da wurde es schwierig, da sich das Gelände in Richtung großem Vulkan deutlich anhebt und man mit 3.600 Metern maximal 500 m unter dem Popo hatte. Dann ging es wieder in mein Lieblingstal aber auch heute war es mir nicht freundlich gesonnen. In der ersten Gruppe immer hoch hatte ich wirklich eine gute Position, doch einmal den 3 m Schlauch verlassen, kurz um die Ecke geschaut ob es dort etwas besseres gibt…. und schon war der letzte Schlauch durch und die anderen entschwebten am Himmel. Danach war es wegen der dichten Cirren erst einmal für eine halbe Stunde abgeschattet und ich hing da in 50 m Höhe über der Kapelle und holte mir eine Segnung nach der anderen ab…
Ich konnte zwar danach noch die Höhe für den Weiterflug holen, doch irgendwie war ich dann zu ungeduldig und stand da wo ich die Woche schon zwei Mal stand…. In meinem Lieblingstal.
JP machte es deutlich besser und wurde im heutigen Lauf 5ter, Harry kam einige Minuten später als 12ter ins Ziel und hatte seinen zweiten Overall Platz damit sicher. JP kam auf den 8 ten Platz Overall und ich auf den 20ten Platz. In der Damenwertung flog Ewa noch aufs Podium mit Platz 3 Overall.
Es war eine tolle Woche hier in Mexico und das Training fürs Superfinale im März hat mich der Saison 2019 wieder etwas näher gebracht. Ich habe wieder etwas dazu gelernt… denn wie gesagt… von Fehlern lernt man ja mehr.
Gruß Pepe

Von Jean-Pierre Philippe:
Die 15. Monarca open ist rum. Den vorletzten Durchgang hatte ich Euch ja verschwiegen. Ich war bedingt durch Jetlag komplett gerädert und alleine fliegend irgendwo in den 20ern ins Ziel geschlichen. Für den letzten Durchgang wollte ich mich nochmal von meiner besten Seite zeigen. Es war aufgrund der schwachen Bedingungen - in Abschnitten - ein hartes Stück Arbeit. Hoch konzentriert aufdrehen, Pulk Positionierung, Initiative. Mit Platz 5 nach 92,2 km und 3:33 h habe ich ziemlich alles gegeben. In der Endabrechnung Platz 8, Zielvorgabe "top 15" von 150 Teilnehmern voll erfüllt. Monarca 2019 war eine tolle Veranstaltung. Wir flogen nicht nur am Startberg und in der Konvergenz, sondern auch weiter nach Süden, was mehr Abwechslung und auch Anspruch brachte.

18.01.2019, Task 5

Ein traumhaftes Wetter heute… viel Sonne und die Thermik fing schon sehr früh an. Die Wolken luden schon um 9 Uhr zum Streckenfliegen ein. So wurde heute auch mit 86 Kilometern der längste Lauf der Woche gesetzt. Wir querten erst Richtung Westen zur nächsten Ridge und von da aus ging es in den Süden in die Berge und wieder übers Flachland ganz in den Norden. Mit einer Basis von knapp 3.600 Metern und guten Steigwerten bis 7 Metern, flog es auch mega schnell dahin. Es ging dann weiter in mein „Lieblingstal“, da wo ich schon zwei Mal Stand :-) und dann zur Quintanilla Farm wo sich das Ziel befand. Zwischendrin führte Manuel, dann Ronny und zum Schluss hatte ich heute das Quäntchen mehr Glück. Es gelang mir erneut eine wirklich tolle Linie auf den letzten 15 Kilometern und hoch und sehr schnell flog ich dem Ziel entgegen. Mit 500 Metern überm Ziel hatte ich auch genug Sicherheitspolster um es ganz sicher zu machen.
„Tagessieg“, mit kleinem Vorsprung vor den Verfolgern!
Mit ca. 8 min Rückstand kam Harry als ca. 13 ter ins Ziel. Da der gesamt Führende heute deutlich später kam…. der Gesamt Dritte Mitch aber vor Harry ins Ziel flog, bleibt es sehr spannend in der Overall Liste.
JP und Ewa kamen dann auch noch ins Ziel und werden ihre Positionen, denke ich mal gefestigt haben.
Das Training zeigt auch schon deutlich positive Fortschritte bei uns allen hier…

Gruß Pepe

17.01.2019, Task 4

Nachdem wir gestern eine Einladung von Jochen Henrichs zu einem tollen Essen und einigen netten Getränken hatten, war die Nacht wieder recht kurz geworden. Das Frühstück war dann wie an den meisten Tagen recht kurz gehalten, damit wir rechtzeitig um 8 Uhr zur Auffahrt passend bei den Shuttles waren. Heute war es erst ziemlich bewölkt und es vermehrten sich von einigen Lokals die Meinung, dass es eher einen schwachen nicht so guten Tag geben wird. Ich war da anderer Meinung und ich sollte recht behalten. Der heutige Lauf mit 74 Kilometern führte erst in den Norden und weiter ins westliche Flachland, bevor wir aufs Hochplateau kamen, wo zwei Mal ein out und Return mit einem und neun Kilometern Radius abgeflogen werden musste.
Der Task war für alle überraschend schnell und so wurde das Race von den ersten in 1 Std. 47 min abgeflogen. Harry, JP und ich waren fast die ganze Zeit eng beieinander im ersten Pulk, bevor es zum Final Glide kam. Auf den letzten 20 Kilometern konnte ich mich mit drei anderen etwas absetzen und bis ins Ziel einen 5 Minuten Vorsprung herausfliegen. Wir vier kamen recht eng in ca. 40 Sekunden ins Ziel.
Danach kam dann die zweite Gruppe mit Harry Platz 7 und J P Platz 12 ins Ziel. Percy Grave lud uns dann heute in sein Neues Haus ein und erneut hatten wir einen traumhaft schönen Abschluss eines tollen Tages. Der See Blick von seinem am Hang gelegenen Haus hatte schon richtig was… und lässt die kalten Tage in unserer Heimat so ziemlich vergessen… Harry befindet sich weiterhin auf einem tollen zweiten Platz in der Overall Liste. JP konnte sich auf den 6. Platz verbessern. Ich stehe derzeit auf dem 20. Platz, Ewa befindet sich bei den Damen auf dem vierten Overall Platz. Es gibt aber auch noch zwei weitere Tage, und da hoffen wir alle, dass wir uns noch etwas verbessern…
Gruß Pepe

Mittwoch, den 16.01.2019

Buenos Dias aus Valle de Bravo!

Heute hat uns der Tag mit blauem Himmel begrüßt. Motiviert und ohne Magenbeschwerden wurden wir zügig zum Startplatz gefahren. 86km sollten schnell geflogen werden können, da die Wolkenbasis deutlich höher als die Tage davor war. Also früh gestartet, um dem zu erwartenden strammen Wind am Startplatz zu entkommen. Wir positionierten uns an der Basis und warteten auf den Luftstart. Wie vermutet ging das Rennen im Galopp los. Auf der Ridge zu Divisadero sah man einiges an Salsa, mit ein paar Breakdance Einlagen.  Das wäre schön anzuschauen gewesen, hätte man nicht das eigene Rennpferd auf Kurs zu halten gehabt. Bis dahin ging’s schnell, dann kamen immer mehr Wolken und das Monarca-Tal wurde wieder komplett abgeschattet. Ab da war konservativeres Fliegen und „Auf-die-Höhe-achten“ angesagt. In ungefähr der Hälfte meines Rennens, sah ich JP (Jean-Pierre Philippe), der in Zielrichtung flog und war etwas irritiert, weil ich nicht genau wusste, ob er zum Wendepunkt oder ins Ziel segelt. Na gut, nicht aus der Fassung bringen lassen, zurückwinken und weiter zu den Monarchsfaltern. Die Konvergenz hat hier und da gut funktioniert, also Halbgas und „weiter so“. Von der Wende traf ich JP wieder etwas tiefer. Wir kurbelten zusammen auf, machten die Wende und flogen über Sierragordo zeitgleich ins Ziel. Jens Cullmann war als erster deutscher Pilot im Ziel. JP ist dank besserer Leadingpoints bester Deutscher, hat mir aber die Ehre überlassen den Tagesbericht zu schreiben. Harry Wilhelmi kam nach uns an, und ist Zweitplatzierter nach drei Tagen. Fürs Deutsche Team lief es gut: JP, Jens, meine Wenigkeit, Harry, Martin und Sebastian sind im Ziel gewesen.
Das wars für heute, drückt uns bitte weiterhin die Daumen! Olá!
Ewa

Dienstag, den 15.01.2019

„1,2 oder 3“ nannte sich eine Fernsehsendung, bei der es ein Kamerakind gab.
Heute durfte ich das Kamerakind sein. Yves gab mir die CAM FOR PRO Kamera. Brillant, so hatte ich für die knapp 1,5 Stunden vor Start des Rennens etwas zum Spielen. Für diesen frühen Start gab es einen Grund. Es waren sehr schwache >Bedingungen, so entschieden sich fast alle deutschen Piloten für einen sehr frühen Start, um genug Zeit zu haben, eine gute Startposition zu erreichen. Pepe war natürlich etwas früher an der Basis. Mich persönlich hat das doch extrem verwundert, da er noch am Vorabend Kurt Russel nicht von Patrick Swayze unterscheiden konnte. Als ob Patrick Swayze der richtige Mann neben Sylvester Stallone in Tango&Cash gewesen wäre…
Sicher ist, das Pepe der richtige Mann für Abschattung&Steigen ist. So richtig Probleme hatte aber keiner im Team. Als Kamerakind nutzte ich also die Zeit, unsere Piloten für schöne Aufnahmen mit der Kamera zu jagen, so war es nicht langweilig. Hoffentlich schafft es etwas von dem Material in ein Video.

Zurück zu unserer Wettkampf Aufgabe: Die Aufgabe wurde aufgrund des Wetters ins Flache verlegt. Zusammen mit den eher schwachen Bedingungen war das eine interessante Kombination, da es sich nicht vermeiden ließ, auch mal tief zu kommen. Der Umweg über die Berge war allerdings zu weit, also keine schnelle Alternative. Pepe erwischte am Start eine dermaßen gute Linie, dass er nach der ersten Wende erst einmal alleine weiterfliegen konnte, während die Gruppe in Bodennähe eine erste Prüfung zu bestehen hatte. Diese Prüfung bestand darin, einerseits nicht abzustehen, andererseits schnell gutes Steigen zu finden. Diese wiederholte sich noch ein paarmal, wobei sich Harry und ich gut in der Spitzengruppe positionieren konnten, welche sich allerdings stetig dezimierte. Pepe wurde dann auch gestellt. Der Endanflug war von mir soweit im Vorhinein analysiert worden, das ich bei Westwind mehr Höhe machen würde, um Abwindbereiche um- und durchfliegen zu können. Pepe und Harry flogen ohne diese Reserve Richtung Ziel – und verloren Zeit mit Strafsoaren. Ich wurde beim Höhe machen noch von zwei Piloten eingeholt, kam mit der drittschnellsten Zeit als erster Deutscher ins Ziel. Aufgrund der Bonuspunkte fürs Vorrausfliegen gewinnt Pepe den Tag, Harry bleibt mit Abstand Führender der Gesamtwertung. Ewa kommt gewohnt verlässlich ebenfalls ins Ziel.
JP

Aus Pepes Blog

Nach einer Einladung von Piero Gavinelli, von original zubereitetem italienischem Risotto, verbunden mit einem langen Aufenthalt auf einer riesigen Ranch (55 Hektar) komme ich erst sehr spät zu meinem Bericht von heute. Wir hatten heute, zu Anfang der 60 Kilometer Aufgabe, etwas schwächere Bedingungen. Es standen sehr viele hohe Wolken über unser Gebiet, die ein erstes Steigen zur Basis sehr schwierig gestalteten. Zum Glück hatten wir mit 90 min zwischen Window Open und dem Start etwas mehr Zeit als gestern.
Es gelang aber allen sich passend zu platzieren, so das die 150 Piloten gemeinsam die erste Wende im Flachland entgegen flogen. Mir gelang, zusammen mit Manuel Quintanilla ein sehr guter Beginn und nach der ersten Wende konnten wir uns gleich etwas absetzen. Es gab dann sogar ein schnelles Race, da sich die Bedingungen deutlich verbesserten und wir die nächsten 3 Turnpoints ziemlich schnell abflogen. Mein Vorsprung, den ich zu Anfang hatte, wurde dann nach 2/3 der Strecke ziemlich aufgeflogen. Aber ich wurde nicht überflogen sondern nur eingeholt :-) und so setzte ich die Reise zum Ziel zusammen mit Harry und J P im ersten Pulk weiter fort. Ganz zum Schluss machten Harry und ich leider einen gravierenden Fehler, wir machten an der letzten Ecke keine Höhe mehr und flogen etwas zu niedrig weiter zur End off Speed. Leider kamen wir tief und verbrauchten zu viel Zeit an einem kleinem Hügel. So wurden wir noch von einer Handvoll Piloten überflogen, dabei auch unser JP. Ich kam dann noch richtig tief und musste nach dem Einflug in die Zeitnahme erst noch in einem Canyon einfliegen, und dort Höhe machen um noch das Ziel zu erreichen. Zum Glück musste ich dort nicht landen, denn der 1 Kilometer Weg hinaus sah sehr beschwerlich aus…
Mit den Leading Punkten wurde ich aber noch knapp erster heute. JP wurde vierter und Harry schaffte mit dem Neunten Platz noch die Top 10. Da Ewa etwas später auch noch ins Ziel flog, war es ein toller Tag fürs Deutsche Team. Der köstliche Abschluss nach dem Fliegen bei Piero war ein krönender Abschluss für diesen netten Tag.

Montag, 14.01.2019 2019, 1. Task: Zum 15. Mal findet im schönen Valle de Bravo, Mexiko, die Monarca Open statt. Valle de Bravo ist ein typisch südländisches Städtchen: Enge Straßen mit grobem Pflaster, das Leben findet auf der Straße oder auf den Plätzen statt, Unmengen an Taxis fahren herum, denn das ist das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel. Mexikanisches Essen wie Tacos, Pastores, Quesadillas, Enchiladas und Burritos wird an Ständen feilgeboten. Und eines ist sicher, die Schärfe liegt meist über der Komfortzone eines Europäers. Zur Monarca Open kamen nicht weniger als 22 Nationen zusammen, um gemeinsam zu fliegen, 150 Piloten in Summe. Die mit der größten Pilotenanzahl vertretene Gruppe sind die USA mit 26 Piloten, gefolgt von Mexiko und man staune von Norwegen. Die Deutschen sind mit 7 Piloten vertreten: Andreas Malecki, Jean-Pierre Philippe, Jens Cullmann, Martin Richter, Ewa Korneluk, Sebastian Guzy und Harald Wilhelmi. Nach einer gut organisierten Einschreibung ging es am Montag um 7:00 (ja der aufmerksame Leser liest richtig: 7:00 morgens) auf den Penon, den lokalen Startberg. Mexiko wäre nicht Mexiko, wenn es nicht immer wieder eine Überraschung bereithielte. Auf dem Weg zum Berg war auf einmal die Straße mit großen Steinen blockiert und an ein Durchkommen mit den Bussen war nicht zu denken. Recht schnell stellte sich heraus, dass die Anwohner mit der Blockade lokalpolitisch Druck auf den Veranstalter und die Stadt Valle de Bravo ausüben wollten. Details erspare ich euch. Nach 4 Stunden warten und herumlungern haben die Veranstalter ganz nach mexikanischer Art das Problem gelöst und der Wettkampftross traf gegen 14:00 am Startplatz ein. Schnell wurden die Schirme vorbereitet, denn wer den Penon kennt, weiß, dass es ab Mittag windig werden kann. Das Taskkomitee erstellte eine 57,8 km Strecke mit 5 Wendepunkten. Zwischen Briefing und Race-Start gönnte man uns gerade mal 1:10 Std., das war nicht viel Zeit, um zu starten, aufzudrehen und sich an der 7 km entfernten Startboje zu positionieren. Aber die 150 Piloten starteten diszipliniert und zügig raus. Die Thermik war zuverlässig und wie in Valle gewohnt stark, aber nicht allzu ruppig. Somit konnten alle Piloten zur Basis steigen und sich positionieren. Die Startboje galt es um 14:30 zu überfliegen. Der erste Teil des Rennens führte entlang des Hochplateaus. Wer glaubt, dass bei der Monarca Open nicht ernsthaft „geraced“ wird, hat weit gefehlt. Dieser Teil des Rennens wurde schnell geflogen. Mein Instrument zeigte bei diesem Teil des Rennens eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 36 km/h an. Die nächste Wende stand im SW des Hochplateaus und lässt sich mit einem kurzen Abstecher ins Flache beschreiben. Selbst hier war trotz hoher Durchschnittsgeschwindigkeiten, das Teilnehmerfeld noch eng zusammen. Danach wieder zurück an den Berg und rein in die lokale Konvergenzzone. Ab hier gab es zwei Gruppen. Die eine wählte den geometrisch kürzesten Weg, die zweite zog es vor, lieber schnell wieder am Hang zu sein. Pepe, Jean-Pierre und ich flogen in der zweiten Gruppe. Wie kann es anders sein, der Altmeister Pepe fand zielsicher den schönsten Bart des Tages. Mit der Vario-Anzeige am Anschlag, war die Basis schnell erreicht. Ab hier teilte sich das Teilnehmerfeld nochmals. Pepe flog zur ersten Gruppe. Ich flog mit Manuel Quintanilla und einem weiteren Piloten zum nördlichen Rand des Plateaus, in der Hoffnung in der Konvergenz schnell Meter gut zu machen. Letztendlich trafen sich beide Gruppen wieder am Ende des Plateaus, bevor es raus in Flache geht, wobei Pepe und ich etwas besser positioniert waren als der Rest. Deshalb flog erst Pepe und kurz darauf ich ins Flachland. Und mir war klar, das wird spannend, denn das Flachland lag im Schatten. Der labilen Luft sei Dank, war dennoch Steigen zu finden. Es galt aber die richtige Linie zu finden. Leider hatte Pepe etwas Pech und seine Linie wollte nicht so recht funktionieren. Da ich hinter ihm flog, konnte ich das schon frühzeitig erkennen und einen anderen Weg, mehr im Süden, wählen. Und siehe da, der Plan ging auf. Einer der Schlüsselelemente des Laufs war, im Flachland rechtzeitig vom Racemode in den Flachlandmode umzuschalten. Da ich zu diesem Zeitpunkt alleine und konkurrenzlos war, drehte ich eine sehr schwache Thermik aus. Risikominimierung war angesagt. Wie so oft zog es unter der Wolke nochmal richtig und so konnte ich mit ausreichend Reserve als Erster in den Zielzylinder einfliegen. Aber nach dem Flug ist vor dem Flug. Fünf weitere Tasks können noch geflogen werden, d.h. alles ist möglich.

Gruß

Harald Wilhelmi

Aus Pepes Blog

Erst einmal noch alles Gute im Neuen Jahr

Dann berichte ich nun vom ersten Wettkampf in 2019 aus Mexico, von der Monarca Open.
Hier sind insgesamt 150 Piloten aus 22 Nationen im Wettkampf. Es gab am ersten Wettkampftag erst einmal ein bisschen Tumult, da die Nachbargemeinde, die die Straße zum Startplatz in ihrer Gemeinde führt, anscheinend zu wenig Pesos bekommt. Nun wurde kurzerhand zu Beginn des Wettkampfes die Straße gesperrt und erneuert. Die Verhandlungen dauerten geschlagene 5 Stunden und wer welche Zahlungen unternimmt ist mir nicht bekannt :-D Spät ging es dann doch noch hoch zum Startplatz und es war noch genug Zeit für einen Lauf vorhanden. Der erste Lauf war ein 59 Kilometer Task, der nicht zu schwierig war und entlang der Konvergenz verlief. Doch diese verließ uns zum Schluss und so groundete ich in Führung liegend in einem großen Schattengebiet. Harry, der die ganze Zeit mein Flügelmann war, machte es deutlich besser und gewann den Lauf mit einem 11-minütigem Vorsprung vor dem zweiten Manuel Quintanilla. Es schafften 12 Piloten das nicht so einfache finish und flogen über die Ziellinie. So fängt es erst einmal sehr bescheiden für mich an. Nun denn, es soll ja ein gutes Training für die kommende Saison sein, und mit meinem Fliegen, war ich bis zu meiner vorzeitigen Landung sehr zufrieden. Ich war immer hoch und ganz vorne und mich verließ nur das Glück zum Ende des Rennens, da ich die Konvergenz zum Schluss stärker einschätzte als sie wirklich war… Hoffe, dass ich morgen etwas mehr Glück mit dem Abschluss und meinen Entscheidungen  haben werde….

Gruß Pepe

 

 

Alle Ergebnisse hier: Monarca Open

Flymovies Video der Monarca Open 2017