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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Die Sieger der Flexiklasse mit Roland Wöhrle auf Rang 1
Roland Wöhrle, Sieger in der Flexiklasse
Sieger Sportklasse mit dem 3. Platz von Manfred Vaupel
Die German's in Lanzarote

Canarian Open - Lanzarote 2022

Lanzarote 03. – 10. Dezember 2022
Open de Canarias 2019

offizielle Webseite und Ergebnisse

4. Durchgang - gecanceled
Roland Wöhrle gewinnt die Canarian Open nach drei Durchgängen vor Fabien Zadora und Christian Pollet (beide FRA). Manfred  Vaupel wird dritter in der Sportklasse hinter Ruben Ferreiro Matos aus Spanien und Roberto Nichele (CHE)

3. Durchgang (Corinna und Jörg berichten)
Ein Bericht von Jörg:

Der Veranstalter hatte sich vom gestrigen auf ihn eingeprasselten Wertungs-Shitstorm so halbwegs erholt. Ein weiterer Famaratag steht an. Westwind mit - lt. Juaki - leichter Regenwahrscheinlichkeit am Nachmittag. Die Wahl fällt wieder auf den unteren Startplatz, da stärkerer Wind vorhergesagt ist.
Leider prallten vorm Briefing schon erste Regenschauer vor die Famara-Ridge und einige Tropfen am Start ließ die Spüliflasche kreisen. Eine Aufgabe von 50 km mit dem entferntesten Wegpunkt am Mirador del Rio.
Gelernt vom Vortag starte ich recht früh, um mir eine gute Startposition zu erfliegen. Die Positionierung legte dann aber schnell den Fokus auf die Ausweichmanöver von Regenschauern. Niedrige Basis am Risco ließ nur einen knappen Flug an der Kante zu. An den Wolkenschleiern vorbeizufliegen war keine so gute Idee, weil sich die Sicht vor einem ad hoc wieder eintrübte. Ich sah auf dem Rückweg einige über dem Meer zum nächsten Wendepunkt in Caleta abkürzen. Kamen dort aber zu tief an und mussten vorzeitig landen gehen. Ein letzter großer Regenschauer steuerte aus der Ebene direkt auf das Goal zu. Aufsoaren, was die labile Luftmasse so hergab.
Und dann nur noch schnell die letzte Wende und ab ins Goal. Landung tagestypisch im Regen, für einen Brillenträger wie mich kein Spaß. Sah mich als 8. von 10 Goalies am Ende platziert, eine Entschädigung für die letzten 3 Tage als Safety-Member mit vielen skurrilen Diskussionen am Start. Diesen Dienst habe ich gestern glücklicherweise quittiert. Roland hält als Tagesvierter seine Superposition. Respekt!!
Morgen letzter Tag, Südwind und wahrscheinlich La Asomada (Macher). Hasta la proxima! Joerge

Ein Bericht von Corinna:
Nachdem gestern der untere Famara-Startplatz etwas anstrengend war wegen zu leichten Windes - ich bin etwa eine Stunde unter und über dem Start gesoart, bevor es endlich losging - sollte heute der Wind stärker werden, was auch eintraf. Allerdings war In der Wetterprognose nicht die Rede von den vielen Regenschauern, die uns über die 50km Aufgabe bis El Mirador und zurück begleiten sollten!
Nach kürzester Zeit musste ich mein Visier öffnen und die Sonnenbrille absetzen, da mir die vielen Regentropfen die Sicht verzerrten. Aber eigentlich war es besser, nicht zu sehen, dass man an einer unlandbaren Klippe entlang glitt. Wunderschöne Wolkenwasserfälle flossen über die Felsen. Ich war durchnässt bis auf die Haut, aber zum Glück war das Aufwindband zuverlässig. Zumindest bis nach der vierten Wende in Famara. Danach liess zwar endlich der Regen nach, aber damit leider auch unser Wind… ich versuchte alles, um mich irgendwie über die letzten sechs Kilometer ins Ziel zu mogeln, aber leider blieb mir nichts als eine Landung kurz vor der letzten Wende übrig.
Mit nassem Segel zu landen, erfordert erhöhte Geschwindigkeit. Freundlicherweise zeigte mir ein französischer Pilot die Windrichtung an, so dass ich trotz regentropfenbenetztem Flügel und abfallenden Feldes eine elegante Landung hinbekam. Mit Freude las ich später in den Ergebnissen, dass Roland und Jörg ins Ziel gesegelt sind, womit Roland seine Führung vor Tagessieger Fabien Zadora erhalten kann!
Für morgen ist schwacher Südwind vorhergesagt, was den letzten Tag unseres schönen Wettbewerbs nochmal spannend machen wird!
Viele Grüße
Corinna
2. Durchgang (Roland berichtet)

Heute war mal endlich wieder Durchgangsfliegen auf Lanzarote angesagt. Zuletzt flogen wir zwar auch an zwei Tagen, jedoch verhinderten Sicherheitskommitee oder aufziehender Regen eine Wertung. Famara Ridge, dieser wohlklingende Ausdruck für unbeschwertes Dahingleiten im Aufwindband direkt über dem Atlantik, war heute Kulisse für Task zwei. Allerdings wollten nicht alle Parameter passen. Der Wind etwas schwach, die Richtung auch nicht so passend und im Tagesverlauf noch weiter auf unpassend drehend, dazu so gut wie keine Sonne,  all das sorgte für viel Diskussion unter den Piloten. Sechs der insgesamt 60 Flex Teilnehmer konnten den Großteil der ca. 60 km langen Aufgabe bewältigen. Der Rest wollte oder konnte nicht starten oder sah sich im bombout wieder. Grundlage für die derzeitigen Diskussionen sind 456 Punkte für den Tagessieger Mario Alonzi zu den 133 Punkten für Mindeststrecke.
Ich war heute unter den glücklichen Sechs. Glücklich insbesondere, weil schon extrem tief, gefühlt unter dem nahen Meeresspiegel, ein zartes Bärtchen mich wieder ins Geschehen brachte. Einmal über der Ridge waren die Wendepunkte gut zu machen. Bis auf den letzten, der draußen im Flachen lag. Ich hatte mich schon früh entschlossen wieder an die Hangkante zurück zu fliegen, habe diese aber nicht mehr in Höhe des Aufwindbandes erreicht. Mario hat's besser gemacht,  den Wendepunkt Zylinder angekratzt und die verbleibende Höhe Richtung Ziel abgeglitten. Wie schon am ersten Tag keiner im Goal, aber das Wetter spielt dieses Jahr bisher einfach nicht mit.
Viele Grüße
Roland

1. Durchgang
Ein kleiner Bericht zur XXV OPEN INTERNACIONAL DE CANARIAS DE ALA DELTA von Manfred:
Alle Jahre wieder treffen sich, zum Jahresabschluss, Drachenflieger aus ganz Europa auf Lanzarote um an einem der ältesten Wettbewerbe teilzunehmen. Dieses Jahr zum 25. Mal  - und es sind viele gekommen. Aus Deutschland kommen Roland, Corinna, Semo, Jörg und ich (Manfred).  Manche Teilnehmer kamen, so wie wir, kurz vor Beginn mit dem Flugzeug, andere mit dem Schiff schon vor Tagen.

Jörg ist am Donnerstag, 1. Dezember abends angereist, hat unser Auto geholt und wartete am 2. Dezember auf meine Ankunft. Als ich dann endlich, mit 2h Verspätung gelandet bin, sind wir gleich ins Hotel, haben die Drachen aufgeladen und sind an die Klippe nach Famara gefahren. Der Wind kam schon die letzten Tage aus West- Nordwest und das ist um diese Jahreszeit eher selten. Wir hatten dann einen sehr schönen Flug, einmal die Klippe bis nach Mirador del Rio und wieder zurück - ein Traum. Jörg hat es dann auch bis zum Sonnenuntergang ausgekostet und musste im Dunkeln zusammenbauen.
Am 3. Dezember war Anmeldung, das Wetter war schlecht und immer wieder mit Regenschauer durchsetzt. So haben wir einen Wandertag eingelegt und die Insel zu Fuß erkundet. Die Anmeldung selbst war am Abend in Teguise in einem der ältesten Gebäude der Insel. Es ist schön in einer so traumhaften Umgebung empfangen zu werden.
Der 4. Dezember war dann leider - von der Windrichtung he -, nicht fliegbar. So haben wir dann ein Alternativprogramm gestartet.
Am 5. Dezember sollte der Wind von Südwest auf West drehen, zwar immer noch sehr stark sein aber am Nachmittag nachlassend. So hieß es um 10 Uhr Treffen am unteren Startplatz an der Famara-Klippe.
Nach kurzem Windcheck war klar, wir können fliegen, also alle Drachen aufbauen.
Um kurz vor 13:00 Uhr wurde eine schöne Aufgabe bekanntgegeben und um 13:35 Uhr konnten schon die Ersten starten. Alle Starts verliefen reibungslos. Ein paar Meter Höhe am Startplatz machen und dann an der Kante weiter und immer mehr Höhe gewinnen. Da nur 4 Starre teilnehmen, fliegen diese in der Flex-Wertung mit. Bei den Turmdrachen sind in diesem Jahr 11 Teilnehmer -  so viele wie noch nie. Für alle Flieger sind die ersten Wendepunkte die gleichen. Erstmal die Klippe entlang bis Mirador, dann zurück zum Startplatz und wieder die Klippe entlang. Diesmal nur noch die Hälfte der Strecke. Dann geht es gegen den Wind weit ins Flache. An diesem anspruchsvollen Stück scheitern dann auch viele und müssen landen. Wenn man es schafft zurück zum Hang zu kommen und ausreichend Höhe zu tanken kann man einen zweiten Anlauf ins Flache nehmen und versuchen das Ziel zu erreichen. Roland macht das am Besten und gewinnt den Tag. Für die Sportklasse ist der vorletzte Wendepunkt mit einem größeren Radius versehen und der letzte Wegpunkt fehlt. Leider fehlen mir 3 km zum Ziel und so werde ich Dritter.
adios hasta luego
Manfred