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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

World Cup Brasil/Castelo 2016 vom 08. bis 15.04.2016

News of the day

Team Deutschland
Sieger Herren
Sieger Damen
Bild Martin Petz
Martin Petz grüßt Nadya;-)
Torsten Siegel
Uwe Tillmann
Uwe Tillmann´s Schirm
Bild Toststen Siegel
Briefing
Castelo
Sieger Damen

Die Ergebnisse stehen fest! Gratulation an die Gewinner!

Teamwertung

1. Platz mit Punktegleichstand an das Ozone und GIN Gliders Team  

Ozone Team

Lucas Bernardin, FRA; Andreas Malecki, DEU; Felix Rodriguez Fernandez, ESP; Keiko Hiraki JPN

GIN Gliders Team 

Frank Brown. BRA; Tcacenco Bender, BRA; Torsten Siegel, DEU; Joanna DI Grigoli, VEN

Overall Wertung
Felix Rodriguez Fernandez, ESP Rang 1
Lucas Bernanrdin, FRA               Rang 2
Frank Brown. BRA                      Rang 3

Ernesto Hinestroza, VEN          Rang 9

Martin Petz, DEU                       Rang 11
Torsten Siegel, DEU                  Rang 13
Andreas Malecki, DEU               Rang 30
Annalena Hinestroza, DEU       Rang 5 Damenwertung
Nationenwertung
Brasil
Frankreich
Argemtinien
Türkei
Deutschland
Schweiz

 

Samstag, den 16.04.2016

Task 7
Gerüchteweise soll ich gestern Ulrich so viel Whisky ausgegeben haben, dass am Ende doch noch ein Tasksieg für mich rausspringt, aber das kann ich nicht bestätigen! Daher war es bei Briefing eine nette Überraschung, dass ich den 6. Lauf doch noch gewonnen habe. Und dann ging es auch schon wieder in die Luft und wie so oft war alles anders. Du zuverlässigen Felsen am Start gingen ganz nett, aber man spürte schon, dass es nicht wie sonst war: bockiger, kein richtiges Zentrum, zerrissenen Wolken…
Martin driftete daher an dem 35km großen Startzylinder weiter nach Osten und langsam aber stetig ging es mit den Wolken höher und höher bis auf 2.400m. Das alles dauerte ziemlich lange und viele Piloten kamen nicht über die deutlich niedrigere Basis am Startplatz hinaus. Ein Rennbeginn, wie man ihn sich immer wünscht. Auf dem Weg Richtung Süden klopfte dann aber wieder der Seewind an und schob das Feld zusammen. Pepe erschien auf der Bildfläche und an der letzten Wende waren wir in einem großen Pulk vereint. Der Endanflug ging wie am ersten Tag gegen den Wind Richtung Osten und verständlicher Weise waren wir gebrannte Kinder. Als dann auch wieder das großflächige Sinken losging, zentrierten wir noch einen Bart, der etwas versetzt von einem Freiflieger angezeigt wurde und ersparten uns dadurch ein paar graue Haare. Der Weg ins Ziel über den versetzten Zeitzylinder war knapp, aber nicht so wild wie am ersten Tag, so dass knapp 100 Piloten im Ziel waren. Im LeaderBoard sieht es zur Zeit wie folgt aus: Torsten 11, Pepe 18 und Martin 20. Für Martin dürfte es mit etwas Glück ein Top Ten Ergebnis werden: sein bestes World Cup Resultat bisher!

Uwe, Stefan und Annalena strahlten heute auch im Ziel: sieben Durchgänge, teilweise sehr gute Bedingungen und spannende Rennen – einen besseren World Cup Auftakt kann man sich nicht wünchen.


Pepe und ich stehen heute Abend noch auf dem Podium. Er mit Team Ozone, ich mit Team Gin Gliders. Wer erste und zweiter wird, muss die Liste noch zeigen. Beide Teams trennte nur ein Punkt und heute sind wir alle sehr eng zusammen ins Ziel geflogen. Wird eine knappe Sache und nein, ich gebe Ulrich keinen Whisky aus!


Wir verabschiede uns aus Brasilien und melden uns bald aus Europa, wenn der World Cup in Italien Station macht.


Gruß
Torsten

Freitag, den 15.04.2016

Task 6
Unsere Tasksetter Pepe und Semi haben in ihrer Jugend wahrscheinlich viel in der Eckkneipe am Flipperautomat gestanden und heute den Lauf als Reminiszenz an die Kindheit gesetzt.

Der „Plunger-Abschuss“ ging Richtung Süden und lief auf der ersten Strecke dank der Wolken prächtig, bevor ein großes blaues „Hole“ für allgemeine Verunsicherung sorgte. Das schön aufgereihte Feld glich in kürzester Zeit einem Hühnerhaufen und um bei den Flipperbegriffen zu bleiben: es ging zu wie beim Multiball. In Wikipedia lesen wir: „Beim Multiball-Spiel befinden sich mehrere Kugeln gleichzeitig auf dem Spielfeld. Es ist daher schwierig zu spielen.“ Pepe musste das leider mit seiner Gruppe feststellen, während ich wahllos mal hier und dorthin flog, mich dann aber konzentrierte und einfach dem Pfeil folgte. Eine große Gruppe flog über eine Bergkette, die aber dummer Weise nicht zur Boje führte und die Nachzügler konnten dem ganzen Spiel wohl nicht viel abgewinnen und flogen daher einfach direkt.
Und wie so oft kamen wir dann doch alle wieder zusammen und Martin und ich waren sehr gut dabei. Es folgten drei „Bumper“ wo es gesittet hin und her ging und dann waren wir auch schon auf der „In-Lane“ Richtung Ziel. Da wurde es noch mal richtig spannend und es wurde mehr als bei jedem Flipper geboten: die letzten 10 Kilometer schwankte die GZ ins Ziel mehrmals zwischen 8 und 15, das Sinken war gewaltig, gefolgt von heftigen Schlägen in die Kappe und schrillen Variotönen. In dem leicht ansteigenden Gelände sorgten kleine Hügel für zusätzliche Turbulenzen, die einigen der tiefer fliegenden Piloten das Ziel verwehrten. Mit einer etwas besseren Linie und zwei zusätzlichen Kreisen lieferte ich mir am Ende mit dem Argentinier Hernan Pitocco ein Kopf an Kopf Finish, dass er mit 2 Sekunden Vorsprung gewann.
Ulrich, unser Auswerter, scheint noch etwas Probleme mit dem Task zu haben. Die Software liefert etwas wirre Listen - wahrscheinlich hat sich der Tilt-Mechanismus aktiviert. Daher müssen wir noch etwas warten, um den Tagessieger zu küren. Das werden am Ende die Leadingpoints entscheiden, aber nach dem ganzen hin und her ist es fast unmöglich zu sagen, wer da am meisten bekommt. Lassen wir uns überraschen. Morgen gibt es dann noch ein Zusatzspiel: 7 Durchgänge bei einem PWC gibt es nur in Brasilien!
Gruß
Torsten
Task 6
Und wieder ein Super schöner Flugtag. :-)
Die Aufgabe mit 82 Kilometern ging zuerst Richtung Süden nach Caschoeiro.
Dort erwartete uns die sea-breeze, die eigentlich etwas schwächer und erst für später gemeldet war.
Aber zum Glück war es noch flieg bar :-)
Von dort ging es zurück im Zick Zack bis kurz vor Castello.
Ich kam etwas tief zur Hälfte des Rennens und hechelte von da an hinter her. Ganz aufholen konnte ich nicht mehr, aber mit 8 min Rückstand zum ersten war der Abstand nicht ganz so heftig.
Torsten flog als erster über die Ziellinie, da sich Felix und Soheil der Iraner ein Race an der Spitze boten und sich versenkten. Torsten schmunzelte und war der lachende Dritte im Bunde, da die beiden beim racen vergaßen etwas mehr Höhe mitzunehmen :-)
Egal wie nun das Wetter hier morgen zum letzten Lauf sein wird, mit diesen tollen Läufen die wir bislang hier hatten, war es schon ein besonderes Highlite an diesem World Cup teilnehmen zu dürfen :-)
Gruß Pepe

Donnerstag, den 14.04.2016

Task 5
Um ehrlich zu sein würde es heute Meister Petz gebühren, den Tagesbericht zu schreiben. Nachdem er mit mir und Pepe im ersten Pulk den Start und die Flachlandpassage gemeistert hatte, zündete er die zweite Stufe. Wir flogen endlich mal in den höheren Bergen – ja, Berge (!) und nach dem Einstieg schoss Martin davon, wurde in 2 Hammer-Bärten nach oben gebeamt und nach der Wende heizte er die gleiche Strecke zurück.
Die Bärte waren bei uns etwas schwächer und als es zur letzten Wende wieder raus ins Flachland ging, war Martin ein kleiner Punkt vor uns. Der verlor allerdings beachtlich an Höhe, so dass wir den klassischen Schlenker machten, deutlich besser vorankamen und dann auf einmal direkt in den Endanflug gehen konnten. Martin war immer noch ein kleiner Punkt, jetzt allerdings direkt unter uns.
In der kleinen Führungsgruppe wurden die Positionen mit reichlich Vollgas in der bockigen Luft ausgeflogen, so dass der Schweiß in Bächen floss. Mit 30 Sekunden Rückstand hinter dem Tagesieger Michel Guillemot aus Argentinien erreichte ich als vierter das Ziel, Martin kam dank der Führungspunkte am Ende noch auf Platz 13 (Glückszahl für die letzten 2 Läufe) und Pepe auf Rang 24. Der Rest der deutschen Truppe war nach 87km ebenfalls im Ziel.
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 37km/h war das vermutlich der schnellste Lauf, den wir hier jemals während eines World Cups geflogen sind. Wäre schön, wenn wir das morgen noch steigern könnten.
Bis dann
Torsten
2. Bericht von Pepe
Heute einmal mehr Traum Wetter. Wenig Wind und sehr gute Thermik :-)
Nach dem gestrigen schwachen Tag flog ich leider heute etwas leichter und diese 2 Kg merkte man deutlich beim letzten Drittel der 87 km Aufgabe.
Zu Anfang bis Mitte des Rennens war ich immer einer der höchsten der ersten Gruppe, bis es dann in die Berge zurückging. Das Rennen wurde immer schneller und ich verlor etwas an Boden bei der Raserei.
Ist eh nicht so meine Stärke, über 20 bis 30 Kilometer fast nur Vollgas zu fliegen. :-)
So kam ich ca. 8 min nach den ersten ins Ziel, die für die Aufgabe 2 Std. 10 min brauchten.
Torsten ganz vorne mit dabei und ich ca. 25 ter. Es war ein toller Task mit einer Basis von knapp 2500 m.
Es ging dabei hoch über die schwarzen Felsen in die hinteren Berge. Sehr eindrucksvoll die Sicht heute über die Felsen bis ans Meer.
Macht Vorfreude auf den nächsten Lauf :-)
Gruß Pepe

Mittwoch, den 13.04.2016

Nostradamus Martin lag mit dem Abschluss seines letzten Berichtes gar nicht so schlecht: „Der Rückweg war sehr lang und heute hoffen alle Piloten auf einen gemütlicheren Retrive. Allerdings scheint für heute eine Kaltfront vorhergesagt zu sein. Im Moment schaut es noch gut aus aber mal sehen…“
In der Tat sah es kurz vor Fensteröffnung noch gut aus, doch die Wolken aus Osten zogen schnell und wurden immer dichter. Stefan sinnierte dan auch kurz vor meinem Start noch, dass das heute gar nicht so gut aussieht. Ich konnte dem nur beistimmen und  5 Minuten später bestätigte sich das alles in der Luft. Zwar kam ich im Gegensatz zu vielen anderen mit einer kleinen Gruppe noch kurz über den Grat, wo wir uns 40 Minuten lang festbeißen konnten, aber das war auch schon alles. Zum Racebeginn lag alles im Schatten und für 123 Piloten begann das Abgleiten mit ein paar Kreisen im minimalen Steigen kurz vor dem Aufschlag. Da wir am höchsten Abfliegen konnten, kamen wir auch am weitesten und vier Glückspilze schafften es dann doch noch, einen Bart zu finden und 10km weiter als der Rest zu fliegen. Dafür wurden sie am Ende mit 70 Punkten belohnt, während wir uns mit der Hälfte zufrieden geben mussten. Und zum Glück lag die erste Wende Richtung Castelo, wodurch der Retrive mehr als gemütlich war. Bei der geringen Punktzahl ändert sich im Klassement nichts und wir schauen den letzten drei Tagen entgegen, die wieder bessere Bedingungen versprechen.
Bis dann
Torsten

Dienstag, den 12.04.2016

Guten Morgen aus Brasilien,
nach zwei durchwachsenen ersten Durchgaengen bin ich heute an der Reihe den Tagesbericht zu schreiben. Der Tag fing wie immer dank dem Jetlag recht frueh an und nach einem tollen Fruehstueck ging es zum Startplatz. Heute ausnahmsweise nicht im staubigen Bus sondern im klimatisierten Mietwagen meiner belgischen Mitbewohner. Im Unterschied zu den ersten beiden Tagen waren im Nordosten schon recht viele Wolken zu sehen, und die Wettervorhersage meldete deutlich feuchtere Luft mit tieferer Basis und früher einsetzender Seabreeze. Die Tasksetter um Pepe entschieden sich für einen 80km Oneway Task mit kleinem zwischenzickzack in Richtung Süden.
Pünktlich zur Fensteröffnung startete ich wie jeden Tag als einer der ersten um der Hitze am Startplatz zu entkommen. Es ging ein wenig zerrissen aber zuverlässig nach oben. Um dem Trubel am Start zu entgehen flog ich nach hinten aufs Plateu und wartete dort auf den Racestart. Um 12:15 ging es los und ein eine große Gruppe flog in Richtung eines schönen Kessels aus dem wir am Vortag den Bart des Tages gezogen hatten. Leider war der heute nicht zu hause und so fand sich schnell fast das ganze Feld tief über Castelo. Wir arbeiteten uns langsam nach oben und konnten bald wieder zu Pepe mit seiner ersten Gruppe aufschließen. Es gelang mir den Pulk auszudrehen und auf einmal befand ich mich mit Pepe und zwei anderen gute 100m über dem Pulk. Die nächsten Thermiken waren gut markiert und so flogen wir auf leicht unterschiedlichen Routen die nächsten zwei Wendepunkte ab die sehr nah beieinander lagen. Nun lagen nur noch 40km ins Ziel vor uns Pepe flog alleine vorraus, ich wartete auf die Gruppe, was sich als die bessere Entscheidung herausstellte. Das Tempo zog immer mehr an und 15km vor Ziel drehten wir die letzte Thermik. Ich erwischte eine ziemlich schlechte Linie und kam ziemlich tief im Endanflug so das mich noch einige Piloten überholen konnten. Es reichte aber dennoch für den 16. Platz.
Der Rückweg war sehr lang und heute hoffen alle Piloten auf einen gemütlicheren Retrive. Allerdings scheint für heute eine Kaltfront vorhergesagt zu sein. Im Moment schaut es noch gut aus aber mal sehen.

Grüße Martin

Task 3
Heute gab es wegen des etwas stärker gemeldeten Ost Windes einen mehr oder weniger one–way-Task von 82 Kilometer in südwestlicher Richtung. Zu Anfang flogen ca. 20 Schirme 45 Grad vom Kurs in wirklich immens großes Saufen über mehrere Kilometer! Ich hielt dann mit Claudia Bulgakow genau auf Kurs bei weniger Saufen auf die erste Wende zu…. als ich mich umdrehte, glaubte ich meinen Augen nicht!?
Ca. 90 Lemminge folgten den 20 Piloten in das weit verbreitete Saufen… :-)
Nur ca. 5 bis 10 folgten uns!?
Mir fehlen eigentlich die Worte… für dieses mit riesigem Abstand schlechteste World Cup Feld aller Zeiten :-)
So hatte ich die erste halbe Stunde mit einer Handvoll Piloten eigentlich ein gemütliches Fliegen an der Spitze.
Irgendwann kamen dann einige Lemminge etwas näher und die Gruppe wurde etwas größer unter mir. Martin Petz kurbelte dann sehr gut und zusammen mit ihm waren wir dann die Speerspitze.
In der Mitte der Aufgabe hatten wir nun einen In-Out-In Zylinder mit 3 und 6 Kilometern an dem es mir besonders gut lief. Ca. ein zwei Kilometer war ich nun voraus und steuerte die nächsten Wolken an. Nur jedes Mal als ich diese erreichte, lösten sie sich in Luft aus. So kam ich ohne Helfer immer tiefer, bis ich erkannte dass ich nun unbedingt Höhe gebrauche. Aber ziemlich tief unten, war ich nun in der immer stärker werdenden Seabrise. Fast eine Stunde hing ich dann in dem Loch und kämpfte im starken Wind, bekam einen nach dem anderen Klapper da der Wind immer stärker unten herum auffrischte, so dass ich irgendwann, als auch der letzte Pilot mich mit 1000 m mehr Höhe passierte, resignierte und zum sicheren Landen ging. Tja 50 Kilometer war ich eigentlich immer vorne, bevor es mich in dieses Loch spülte…
Nicht mein Tag heute…. :-)

Gruß Pepe

Montag, den 11.04.2016

Task 2

Nachdem der gestrige Lauf einmal mehr den Charakter schulte, ging es heute etwas konzentrierter an die 78km lange Aufgabe. Wobei wir zu Beginn erst einmal die Aussicht genießen konnten. Mit der Basis auf 2.500m, angenehm kühlen Temperaturen und einer fantastischen Fernsicht bis zum Meer knipsten wir alle die Speicherkarten voll. Da es nahezu überall nach oben ging, ließ sich Pepe noch dazu verleiten, dem Zylinder weiter nach Osten zu folgen. Kurz vor Rennbeginn war der Spaß dann fast vorbei, da das großflächige Steigen gegen Null ging. Pepe lieferte sich den ersten Grabenkampf und das weit verstreute Feld begann sich neu zu sortieren. Nach der ersten Wende war ich mit Felix und einer kleinen Gruppe bestens positioniert und etwas ab vom Kurs stand eine nahezu perfekte Wolkenstraße. Also nichts wie hin aber es war wie verhext: sobald wir unter einer Wolke ankamen, löste sie sich auf. Also doch wieder dem Pfeil nach, wo schon die zweite Gruppe mit Pepe unterwegs war. Starke und ziemlich schwache Passagen mit zick-zack Linien und Suchkreisen wechselten sich ab, sodass die hinteren Piloten immer wieder knapp aufschließen konnten.
Das Finish war dadurch ziemlich spannend: Raul flog unter dem Radar, Pepe mit einer handvoll Piloten in die höheren Berge und ich mit dem großen Pulk über die kleineren vorgelagerten Hügel. Als wir ziemlich tief kamen zeigten viele Piloten Nerven und versuchten ihr Glück abseits der Linie. Das funktionierte gut, kostete aber Zeit, da unsere direkte Linie am Ende mit ziemlich guten Steigwerten belohnt wurde. Dadurch wurde auch Pepes taktische Entscheidung zunichte gemacht. Den Laufsieg holte sich Felix dank der Führungsarbeit einen Punkt vor mir und Pepe kam mit einem kleinen Rückstand auch noch sehr gut ins Ziel. Genauso wie 118 (!) Piloten, darunter alle deutschen Teilnehmer.
Ab morgen soll sich das Wetter etwas ändern. Feuchter, tiefere Basis… so wie wir Castelo eigentlich von den vorherigen World Cups kennen. Fliegen über der Grasnarbe, soaren bis zum Sonnenuntergang und viele Außenlandungen – lassen wir uns überraschen.
Gruß
Torsten

Bericht 2 von Andreas Malecki aus seinem Blog
Ausgeschlafen…. - was ja nicht immer in Brasilien normal ist - :-) ging es heute an den Start.
Sogar der Meetdirector war pünktlich und so konnten wir die 77,5 Km Aufgabe eine Stunde früher als gestern beginnen.
Es waren tolle Flugbedingungen heute, sodass der Task relativ schnell geflogen wurde und keine besondere Schwierigkeit beinhaltete.
Zuerst ging es nach dem Start gen Norden nahe dem hohen Berg :-) und dann Richtung Süden ins Flache. Dann weiter Richtung Westen zum letzten Turnpoint und wieder zurück an den schwarzen Granitblöcken vorbei zum Ziel.
Auf dem letzten Schenkel hatte ich mit drei anderen einen kleinen Vorsprung heraus geflogen. Doch leider fanden wir an den Granitfelsen nicht einen guten Bart, sodass die anderen uns weiter im Flachen etwas Zeit abnahmen. Ich kam zwar nicht weit hinter den ersten ins Ziel, doch hätte es eigentlich anders aussehen müssen.
Die ersten kurz vor dem Ziel sind nicht immer die ersten im Ziel :-)
Es hat aber großen Spaß gemacht heute. Das Meer war zum Greifen nahe und die Flugbedingungen waren einfach grandios :-)
Ich hoffe, dass es morgen so weiter geht.
Ciao Pepe

Sonntag, den 10.04.2016
Task 1
Heute zum ersten Lauf gleich einmal super Wetter. Steigwerte bis zu 6 m/s und eine Basis von fast 2.500 m. Die Aufgabe mit knapp 70 Kilometer recht simpel gesetzt, sollte an sich einfach zu fliegen sein.
Es ging zu Anfang vor dem Startplatz hin und her, damit das zahlreich anwesende Publikum etwas zu sehen bekommt und dann weiter über die Ortschaft Castelo. Von dort Richtung Südwest gegen den Wind zur letzten Wende. Nun noch einmal Höhe machen und mit Rückenwind ab ins Ziel…. halt wieso geht’s denn so langsam voran die letzten 15 Kilometer :-)
Natürlich, wie kann es auch anders sein…. der nun mittlerweile recht starke Wind kam schon wieder von vorne und vermasselte mir den Laufsieg. Denn 50 bis 100 m mehr Höhe hätten mir gereicht…. grrrrrr.
Aber sollte nicht sein und leider gesellte sich kurz darauf auch Torsten zu mir auf die Wiese. Zehn nachfolgende Piloten schafften es dank einer etwas besseren Linie in das heute sehr schwierige Ziel. Leider keiner von den Deutschen dabei.
Also Ärmel hochkrempeln und morgen auf ein Neues :-)
Gruß Pepe

 

Samstag, den 09.04.2016
Hallo
Das Superfinale von Mexico ist nun auch schon wieder seit drei Monaten Geschichte und da die fliegbaren Tage in Deutschland sehr dünn gesät waren, heißt es hier in Castelo erst einmal wieder, Gefühl für den Schirm und die Luft zu bekommen. Die Reise nach Castelo mit Tille und Stefan Bernhard verlief ohne besondere Zwischenfälle. Schirme alles da, nur es wurde recht spät in der Nacht, eh wir das Zimmer bezogen hatten.
Am Freitag ging es dann überdurchschnittlich gut zum Fliegen :-) Steigwerte von 5 – 6 m/s waren nicht selten und mit knapp 2400 m war die Basis auch recht hoch für Castelo. Das Meer ist nah und die Luftfeuchtigkeit sonst deutlich höher.
Heute am Samstag schon etwas schlechter von den Bedingungen, eine Inversion machte die Luft etwas unruhiger, aber immer noch flog es recht gut.
Morgen hoffen wir mal, dass zum ersten Lauf tolles Wetter die Übermacht gewinnt :-)
Leider hängen die Live-Tracker noch irgendwo zwischen Mexico – Frankreich im Zoll, so dass wir sehr wahrscheinlich nicht das übliche Livetracking haben werden.
Evtl. klappt es ja noch irgendwie auf der Airetribune.com Seite mit einem Tracking.
Morgen wissen wir mehr :-)
Gruß Pepe