X
Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

German Open 2016

2. Teil Deutsche Meisterschaft,

Werfenweng (26.-29.05.2016)

Fantastische Flug-Aufnahmen während der German Open von Uwe Tillmann auf Vimeo


Von 26. bis 29. Mai fand die German Open und damit der 2.Teil der Deutschen Meisterschaft in Werfenweng/Österreich statt.
Wieder einmal durften wir uns über eine super Wettbewerbsorganisation bei unseren österreichischen Nachbarn freuen. Die Briefings, Wetteranalyse und das Task-Setting waren sehr professionell organisiert. Vielen Dank an den Flugsportclub Ikarus Abtenau, die Familien Brandlehner und alle freiwilligen Helfer!


Hier nun ein kleiner Bericht über die geflogenen Tagesaufgaben, Bedingungen und Erlebnisse:
Schon am ersten Tag waren die Wetteraussichten vielversprechend und so wurde eine 103km Dreiecks-Aufgabe gesetzt. Die Tagesaufgabe führte die 145 Piloten vom Bischling zunächst  zum Tennengebirge wo der Startzylinder des Rennens gesetzt war. Von dort aus ging es weiter entlang des Dachsteinmassivs zum östlichsten Punkt der Aufgabe. Die Thermik war zuverlässig und stark und so wurde für viele Piloten nicht etwa die Absaufgefahr sondern vor allem die CTR Salzburg zur größten Herausforderung. Auf dem ersten Schenkel Richtung Osten durfte in einem Gebiet lediglich mit einer Maximalhöhe von 3050 Metern geflogen werden. Das kostete dem ein oder anderen Wettbewerbsflieger kostbare Punkte, andere kamen gerade noch glimpflich davon. So war es bei besagten Bedingungen auch nicht verwunderlich auf einmal Piloten auf Kurs "abspiralen" zu sehen. Vom östlichsten Wendepunkt ging es weiter über das Ennstal zum südlichsten Punkt am Alpenhauptkamm. Der riesige Führungpulk flog in einer Traube mit hohem Tempo entlang einer Wolkenstraße. An den Eckpunkten der Aufgabe waren schon sehr große Wolken und vereinzelt Schauer zu orten. Doch führte die Wolkenbildung auch zu Abschattungen und dadurch blieb eine für uns eventuell problematische Überentwicklung aus. Für die nachfolgenden Gruppen bedeutete dies aber auch, dass die thermischen Bedingungen schwächer und das Fliegen langsamer und zu einer Bastelaufgabe wurde. Vom Alpenhauptkamm ging es zurück ins nördlich gelegenen Tennengebirge, von dort aus weiter zur Talmitte Richtung Hochkönig, wo die Piloten die ESS (end of speed section) nahmen, und schließlich ins Ziel in Werfenweng. Tagessieger war Martin Petz, der die Aufgabe in zwei Stunden 50 flog. Insgesamt kamen 83 Piloten ins Ziel.


Auch für den zweiten Tag waren gute thermische Bedingungen mit hoher Wolkenbasis vorhergesagt. Diesmal allerdings mit Überentwicklungen früher am Nachmittag. Und so wurde eine Aufgabe mit 68 Kilometern gesetzt. Vom Bischling zum Start am Tennengebirge und quer über die vorgelagerten Hügelketten in den Südosten. Von dort aus wurde die ESS wieder in Richtung Hochkönig in Talmitte genommen mit Ziel in Werfenweng. Bis ausreichende Thermik für eine Wettbewerbsaufgabe einsetzte dauerte es eine Zeitlang und so wurde das Startfenster mehrmals verschoben. Als dann schließlich gestartet wurde ging es anfangs nur zäh nach oben und es wurde sehr voll und anstrengend in der Luft. Eine wahre Herausforderung für alle Teilnehmer: oben bleiben, niemanden behindern und vor allem safe bleiben! Bis zum Air-Start war der Tag aber dann richtig an und die Aufgabe konnte abermals in starken und labilen Bedingungen mit hoher Wolkenbasis geflogen werden. Den Tagessieg holte sich Jurij Vidic aus Slowenien, der zeitgleich mit dem Österreicher Alexander Schalber in einer Stunde 40 ins Ziel flog. Doch leistete der Slowene mehr Führungsarbeit und gewinnt die Tageswertung durch Leadingspoints. Auch beim zweiten Task kamen mit 95 Piloten wieder sehr viele ins Ziel. Da die Goal-Deadline jedoch schon um 16:00 Uhr gesetzt war, kamen ein paar Piloten zu spät ins Ziel. Fliegbar war es zwar noch, da die Überentwicklungen erst später als erwartet einsetzten. Wer jedoch nach der Deadline ins Goal fliegt bekommt keine Zeitpunkte und nur die Strecke, die bis 16:00 Uhr zurückgelegt wurde, wird gezählt. So sehen es die Spielregeln vor.


Am dritten Tag fiel die Aufgabe nochmals etwas kürzer aus. Wieder wurden Überentwicklungen vorhergesagt. Diesmal etwas früher. Das ganze gepaart mit zunächst schwacher Thermik und niedrigerer Basishöhe als die Tage zuvor lies die Entscheidung auf eine 49 kilometerlange Strecke fallen. Schon nach dem Start war es sehr zäh und die Piloten kämpften sich sprichwörtlich zur Basis. Die Route führte sie abermals über die vorgelagerte Hügel in den Süden und anschließend zur selben ESS wie Vortags mit Ziel in Werfenweng. Der schnellste Pilot und Tagessieger war Alexander Schalber. Er flog die knapp 50 Kilometer in einer Stunde 49. Damit holte er sich auch den Gesamtsieg der Österreichischen Staatsmeisterschaft und German Open 2016.
Der vierte und letzte Tag wurde aufgrund des starken Föhns abgesagt. Zwar wurde noch auf den Berg gefahren und eine kurze Aufgabe gesetzt, doch war es leider unmöglich eine Wettbewerbsaufgabe zu fliegen.


Wie schon bei der Bayrischen Meisterschaft hatten wir auch in Werfenweng Glück mit dem Wetter und so wurde die diesjährige deutsche Meisterschaft über sechs geflogene Tasks entschieden. Ein besonderes Jahr mit außergewöhnlich guten Bedingungen und tollen Streckenflügen in wunderschönen Fluggebieten, das den Piloten der deutschen Gleitschirmliga sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird!
Grüße

Annalena Hinestroza

Nach oben

Die Sieger der Deutschen Meisterschaft 2016

Deutscher Meister Martin Petz und Deutsche Meisterin Annalena Hinnestroza
Podium Gesamt: Daniel Fischer, Martin Petz, Marc Wensauer
Podium Damen: Yvonne Dathe, Annalena Hinestroza, Ewa Korneluk-Guzy