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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

World Cup Superfinal in Valle de Bravo / Mexiko 24.01 bis 04.02.2012

News of the Day

Bester Deutscher Marc Wensauer
Task 8
Ulli bei der Landung
Glücklich über den ersten Tasksieg
Petra & David beim Gurtzeug check
Startplatz
Red Bull Zelt am Start
Petra und Taro beim Gin glider check
Retrieve mit dem Boot,
Rückfahrt von Task 6
Rückfahrt von Task 6
Frühstück
Task 4
Acrobatik der Mexikaner
Acrobatik der Mexikaner
Andreas Malecki beim Start
Andreas Malecki im Anflug auf den Landeplatz
Transport mit dem Taxi zum Takeoff
Verköstigung am Startplatz
Primoc Pobodnik mit seinem neuen Core 2
Primoc Pobodnik mit seinem neuen Core 2
Halbinsel von Valle
Zentrum mit Placa
Bred mit seinem Niviuk Icepeak 6
Valle im Anflug
Schweizer Quartier mit roten Sonnenschirmen;-)
Landeplatz am See
Ozone Enzo beim Wingovern
Ozone Enzo beim Wingovern
Drachenfliegen in Mexiko
Startplatz
Richard Gallon
Valle de Bravo
Torsten Siegel
Valle mit Landeplatz am See
Advance
Start des neuen Gin Boomerang
David Ohlidal
Niviuk Icepeak 6
Eintrittskante mit Aufhängungen

Endergebnis

Hier nochmal die Ergebnisse zusammengefasst:

Maenner:
 1 Peter Neuenschwander
 2 Jean-Marc Caron
 3 Dušan Orož
...
24 Marc Wensauer
28 Ulrich Prinz
41 Andreas Malecki
46 Torsten Siegel
69 Richard Gallon

Frauen:
1 Petra Slivova
2 Seiko Fukuoka
3 Regula Strasser

In der Nationenwertung kommt Deutschland auf Platz 4

Samstag, den 04.02.2012

Task 9.

… heute ein kurzer Lauf und tolles Wetter. Ich denke heute war der beste Tag des Wettkampfes. Etwas weniger Wind, an der Felswand und am G-Spot echt heftige Böller die einen nach oben knallten. Es zog einen häufig mal das komplette Blut aus den oberen Körperpartien und man war öfters nur am reagieren als am dirigieren.
Es war eine nicht zu lange Aufgabe mit etwas über 80 km, abzüglich der Radien blieben immerhin noch 76 km zu fliegen. Man ging eigentlich nur aus dem Gas, wenn man etwas Thermik mitnehmen wollte, ansonsten immer puschen, sonst verlor man den Anschluss an die erste Gruppe.
Erstmalig nach den letzten schwierigen Tagen, hatte ich eine super Körperspannung und ein befreites Gefühl und ne Menge Spaß in der Luft. Ich hatte zwar einen Knoten in der hinteren C-Ebene und konnte deswegen nicht ganz so das Gaspedal durchdrücken, aber es gelang mir, etwa zwei Minuten nach dem ersten, Peter Neuenschwander ins Ziel zu kommen. Peter konnte damit nicht nur den letzten Lauf gewinnen, sondern gewann auch das Superfinale. Bei den Damen sicherte sich Petra Slivova den Titel. Ulli und Torsten kamen kurz nach mir ins Ziel. Ulli war mit Marc echt gut dabei die ganze Zeit, aber beide kamen etwas tiefer zum Schluss. Ulli verlor etwas Zeit, aber Marc konnte leider nicht mehr aufdrehen und stand kurz. Schade für ihn, denn er ist super geil geflogen hier in diesen zwei Wochen.
Die Siegerzeit lag für die 76 km bei sagenhaften 1 Std. 46 min.!
Da bleibt nicht viel Zeit um die Landschaft zu genießen.

Der nächste Wettkampf ist dann Mitte März der World Cup in Castello, Brasilien. Eingeflogen für die neue Saison ist jeder der hier war.
Denn mehr ruppige Thermik gibt es sonst nirgends, ha ha.

Gruß und bis bald, Pepe

Freitag, 03.02.2012

Task 8: Ist der Rang erst ruiniert, fliegt sichs völlig ungeniert ;-)

Nachdem sich das Wetter gestern wieder erholt hatte, sollten Heute richtig gute Bedingungen kommen. Das Taskkommittee liess sich denn auch nicht Lumpen und schrieb eine 145km Aufgabe aus (echte 120 Flug-Km).  Die Wendepunkte deckten so ziemlich das ganze Spielfeld ab, das wir bei diesem Event schon besucht hatten.
Als neue, spannende Variante ging es jedoch direkt nach dem Start gen Norden in das
Flachland hinter dem Startplatz. Diese Gegend wird meist erst am späteren Nachmittag aktiv, also wussten wir, dass wir auf der Hut sein mussten. Bis zum Wendepunkt #2 Saucos ging es jedoch besser als erwartet, und so wurde das Feld übermütig, drehte um und flog direkt zurück. Doch erstmal sank und sank es nur: Die ersten Piloten kratzten nun niedrig und manche mussten hier schon landen.  Die Glücklicheren konnten einen starken Bart finden, drehten bis zur Basis auf und nun ging es mit Rückenwind im SchweinsGallop zum WP #3 nach Süden. Pepe versuchte die Variante via Piano, dem Startplateau, was aber leider nicht ganz aufging.
Der Führungspulk war hier immer noch sehr gross. Doch als Alle am WP sehr tief ankamen splittete sich das Feld auf und verschiedene Varianten wurden Nördlich und Südlich der Hügelkette probiert, die auf WP #4 zuläuft. Dieser Punkt lag oben auf einem Plateau, zum Glück gleich am äussersten Rand, denn oben auf dem Plateau stand mittig eine grosse, bedrohliche Cu-Nim Wolke.
So konnten wir nach einem kurzen Blick auf den Turm mit sicherem Abstand umdrehen und wieder die Kette zurück fliegen. Hier entschied sich dann plötzlich das Rennen: Ich flog ganz vorne in dem Pulk mit dem ich schon seit Mitte des Rennens unterwegs war. Marc war auch darunter. Der Pulk entschied sich, eine mittelmässige Thermik zu Kurbeln, an der ich aber schon vorbei war. Ich dachte, dass sich das zurückfliegen nicht lohnen würde, und zog alleine weiter. Da ich mit meinem Platz 39 hier eh nichts mehr zu verlieren hatte, viel es mir leichter einfach mal "frei Schnauze" zu fliegen. Nach 5 Minuten traf ich aus heiterem Himmel einen Hammerbart, der mich an die Basis katapultierte. Mein Pulk beobachtete das natürlich, folgte sogleich, aber der Bart hatte sich unten schon aufgelöst. Glück für die einen Pech für die anderen. So zog ich dann allein von Wolke zu Wolke weiter und konnte 2 Piloten folgen, die noch vor mir lagen. Auf dem letzten Stück mussten wir noch ein Plateau überqueren und hier hatten die beiden Führenden richtig Pech denn sie erwischten die Thermik nicht gleich. Ich kannte diese Ecke von der WM noch sehr gut, traf auf Anhieb den bekannten Bart und konnte so meinen ersten Weltcup-Task gewinnen :-)  

Hier kann man alle Details zu diesem Task finden:
www.paraglidingworldcup.org/node/10817
Besonders genial finde ich das KMZ-File mit dem man sich auf Google Earth den ganzen Task im Schnelldurchlauf oder im Detail anschauen kann.

Gruß

Ulli

Donnerstag, 02.02.2012

Task 7.

Guten Morgen Daheim,

…heute Morgen endlich wieder blauer Himmel und die Aussicht auf einen schönen Lauf.
Wir bereiteten mit dem Taskkomitee eine 114 km Aufgabe vor, die Abzüglich der Radien ca. 96 km ergab. Nicht zu schwer, damit wir nicht wie gestern keinen, sondern wieder viele im Ziel haben. Aber die Aufgabe war dann doch zu leicht, denn die ersten flogen den Lauf in weniger als 2 ½ Stunden. Gleich nach der ersten Wende konnte ich mich mit Marco Littame etwas absetzen, aber die Horde, angeführt von Marc Wennsauer war nicht so weit entfernt. Marc konnte dann ziemlich schnell mit einem andern Piloten zu uns aufschließen und zu viert setzten wir die Reise zum dritten Turnpoint fort. Aber nach zwei Drittel der Strecke, kamen Marc und ich etwas tiefer und mussten mit ansehen, wie uns 30-40 Piloten überflogen. Der Lauf war einfach zu schnell und verzeihte nicht den kleinsten Fehler. Ca. 5-6 min nach dem ersten flogen Marc, Ulli Prinz, der auf einmal neben mir auftauchte (man erkennt aber auch keinen mehr, so viele gleiche Schirme  ) und ich über die Ziellinie. Torsten hatte leider noch ne Soaring Passage zu überstehen, da er vor der letzten Wende den Cyklus der guten Thermik verpasste und dieses ihm dann ca. 10-15 min an Zeit kostete.

Morgen, denke ich, wird es noch einmal eine etwas längere und technisch anspruchsvollere Aufgabe geben, denn diese war dann doch etwas zu schnell geflogen worden.
Am Samstag, dem letzten Tag wird, wegen der Siegerehrung nichts Großes mehr geflogen.

Mit meinem Neuen Enzo, der schon fast 35 Stunden drauf hat, also gar nicht mehr so neu ist, bin ich super Happy, denn er hat sich sehr an mich gewöhnt und macht viel Freude :-)

Bis morgen Gruß Pepe

Mittwoch, 1.02.2012

Mittwoch, den 01.02.2012

Heute kein gültiger Lauf. Es war direkt schon nach dem Aufstehen wolkenverhangen und es hielt sich auch so ziemlich den ganzen Tag.
Es konnte zwar etwas geflogen werden nach der Absage des Tages, aber so richtig gut wurde es nicht. Ich tauschte mit Jean Marc Caron den Schirm, da der Niviuk neben dem den ich fliege, Ozone Enzo den ausgereiftesten Eindruck hier hinterlässt und man muss ja seinen Horizont erweitern. ;-)
Bin dann auch noch fast 1 ½  std. geflogen

So nun zu gestern.
Wir hatten einen 92 km Lauf, der sehr schwierig war, weil der Wind dann doch stärker wurde als der Wetterbericht es ankündigte und außerdem hohe Wolken die Thermik verhinderte.
Ich konnte mich aber dennoch zusammen mit 4 weiteren Piloten in fast 5 std. bis 15 km vors Ziel mogeln. Also ein Top 5 Ergebnis J
Doch dann beim Auswerten das Dilemma für mich!? Ich soll oder ich war 2 Minuten zu früh im Startzylinder. Das konnte nicht sein!? Ich bin doch im Taskkomitee und bestimme auch die Zeiten mit…. Ohne Worte… der Meetdirektor hatte die Zeiten, die mit dem Taskkomitee abgesprochen und fixiert waren um 5 Minuten nach hinten verschoben ohne das Taskkomitee zu informieren!?
Nun, jeder der schon häufiger im Taskkomitee in den großen Wettkämpfen war wird mich verstehen können, den anderen erkläre ich es mal, wie das so abläuft.
Die Piloten kommen auf den Startplatz und bereiten sich und die Ausrüstung für den Task vor. Danach hat jeder mal Zeit aufs Töpfchen zu gehen oder zu meditieren J
Das Taskkomitee geht aber direkt ohne sich vorzubereiten, zur Task-Vorbereitung und sitzt dann fast ne Stunde zusammen und überlegt sich das beste und sicherste für den Task und den Wettkampfteilnehmern. Wenn der Task gesetzt und fixiert ist, dann ist meist sofort das Briefing der Piloten und danach sofort nach 15 min der Start. Wann bereiten sich denn das Taskkomitee für den Lauf vor…, ja genau, wenn das Briefing der Piloten ist! Da vorher keine Zeit ist und man ja auch gerne noch mal in die Büsche muss. Also hat das Taskkomitee sehr viel Stress, sich selbst auf den kommenden Lauf auch noch vorzubereiten. Auch wird bei jeder Änderung des Laufes, das Taskkomitee zur Rate gezogen und oder informiert. Alles nicht geschehen in diesem Fall. Auch hatte ich in keinster Weise mir einen Vorteil erflogen in zwei Minuten, da mich viele nach 2 – 3 Kilometern überflogen, weil ich nicht sehr hoch war.
Nun gab es einen Protest von mir, den der Meetdirector nicht positiv für mich beantwortete. Nun kommt es zu einer Jury-Entscheidung des World Cup Komitees.

Also aus rein sportlicher Sicht -da sich das Taskkomitee ja sehr für einen fairen Wettkampf engagiert- ein riesiger Tritt in meinen Allerwertesten. Viel Arbeit, mindestens 20 Std. für diesen Wettbewerb und dann so etwas!?
Ohne diese Aufgabe, wäre das ja nie passiert, da ich ja in aller Ruhe mir einfach so den Task beim Briefing notiert hätte.

Gruß Pepe

Der Tag 8 wurde leider abgesagt, für Mexiko eher selten dass man keine 100 Kilometer fliegen kann. Wir sind gespannt auf die nächsten News und Bilder.


Dienstag, 31.01.2012

Task 6, Charles Cazeau gewinnt mit 79 Km Distance vor Stephan Morgenthaler aus der Schweiz mit 77 Kilometer. Bester Deutscher war Torsten Siegel auf Platz 13 mit 75 Kilometern.

Marc Wensauer ist leider auf der Overallwertung derzeit auf Rang 14 abgerutscht.

Hallo,

heute über fünf Stunden in der Luft, ganz lange auf den Shuttle gewartet, noch später Essen und ganz spät wieder zurück… 

Ich werde euch später einen Bericht schreiben. 

Buenos noches cheers Pepe

Montag, den 30.01.2012

Kein Task heute.

Nachdem schon am Morgen dichte Wolken jegliche Sicht auf die Sonne stoppten, wurde schon am Morgen  der heutige Tag abgesagt. Es war ein  entspannter Tag der mit einem Schweizer Essen (Betsch und Regular kochten) ausklang.

Wir hoffen alle, dass es morgen wieder fliegt.  

Gruß und bis morgen

Pepe

Sonntag, den 29.01.2012

Task 5.

Heute sah man schon auf dem Weg zum Frühstück die dichte hohe Bewölkung.
Und leider öffnete sich die Pforte des Himmels nicht, wie wir vom Taskkomitee erhofften. Es wurde dennoch von uns ein 74 km Task ausgeschrieben, da wie hier, des häufiger geschehen, die Luft auch bei dichter Bewölkung noch sehr aktiv ist. Leider heute nicht. Wir konnten zwar am G-Spot und der Felswand eine Höhe von knapp 3100m erkurbeln, doch diese wurde mehr oder weniger bis zu den nächsten zwei Wenden im Flachland abgeglitten. Peter Neuenschwander und ich fanden eine sehr glückliche gute Linie und kamen mit am weitesten. Aber der Task wird nicht viel Punkte bringen und nun habe ich meinen dritten Streicher und werde wohl nicht mehr ins Wettkampfgeschehen um die vorderen Plätze mitfliegen können. Da mich Torsten mit seiner Grippe, nun auch angesteckt hat, wie viele andere auch, (Stiegler lag heute flach) werde ich erst mal abwarten ob es mich auch noch richtig dahin rafft.
Morgen soll ähnliches Wetter sein wie heute. Warten wir es mal ab, was so an dichter Bewölkung auftaucht.

Gruß Pepe

Samstag, der 28.01.2012 - Vierter Task

Heute sollte eigentlich wieder Marc als bester Deutscher schreiben, aber er bekommt nun schon langsam lahme Finger vom Tippen des Tagesberichts, also springe ich mal ein ;-)
Die Tasksetter scheinen langsam übermütig zu werden: Wie Pepe (er ist einer davon) gestern schon 'orakelt' hat, wurde der Task Heute länger und auch kniffeliger.  Sein 'Ziel' dass nicht mehr so viele Piloten das Goal schaffen wurde erfüllt: Die Hälfte der Piloten stand unterwegs am Boden.
Doch von vorn: Heute gab es eine Aufgabe von 145km - nach Abzug der Radien immer noch 119km (Wegpunkte und zoombare Google Map mit Task hier ) Karte vom Task mit Nummern als Bild links.
Nach dem Warten auf das Öffnen des 14km grossen Startzylinders ging es los zum Pass im Süden, den wir nun schon gut kennen. Es war sehr eindrucksvoll mit 130 Piloten eine solch lange ruhige Gleitstrecke Seite an Seite dahinzugleiten. Denn leider blubberte es ca 10Km weit nirgends und bei dem deutlichen Gegenwind zog sich dieser Teil recht lange.  In der Senke hinter dem Pass stand dann schliesslich doch noch die Thermik auf die alle hofften. Nun ging es wieder den Grat von Gestern entlang, doch diesmal in Gegenrichtung. Von dort dann Schnurstracks über die "Drei Könige" (drei sehr markante, grosse Felsen) zu Punkt Nummer 3 auf meiner Karte, östlich von Valle. Erst hier trennten sich die Piloten in viele Pulks um zum 4. Punkt nach Osten zu fliegen. Jeder schien eine andere Taktik zu haben: Manche setzten auf viel Höhe, andere wollten die Hügelkette entlang und wieder andere folgten stur dem Pfeil. Doch diese letzte Variante funktionierte nur, wenn man schon etwas Höhe mitbrachte - nun sah man die ersten Piloten landen. Auf dem Rückweg von #4 wusch der Wind über die Hügel und so kamen wieder einige abhanden. Pepe wurde hier wohl 'Opfer' seines eigenen Tasks und musste landen :-( Wer mehr Glück hatte, und ein paar "Thermik-Trüffelschweine" vor sich, konnte nun ohne viel Stress zu Wegpunkt #5 (=2) und von dort nach Valle Fliegen, denn auf dieser langen TeilStrecke trug die Luft sehr gut: Man verlor darum kaum an Höhe, und so hatte ich zum ersten Mal etwas Zeit, den touristischen Aspekt der Fliegerei hier zu geniessen: Es ist schon atemberaubend, wenn man sich bewusst wird, wie man hier über Wälder, Felder, Felsen dahinreitet nur mit etwas Stoff und Schnüren über einem.
Marc flog wieder wie schon in den letzten Tagen sehr souverän vorne mit und hatte auch am Schluss die Nase mit dabei: 7. Platz  - Ich war am Schluss ein wenig zu langsam: 2 Minuten Rückstand bedeuteten Heute gleich Platz 30 (!) aber ich bin dennoch zufrieden nach meinen beiden Streichern an den ersten zwei Tagen.
Nach der Landung sah man viele glückliche, aber auch sehr müde Gesichter: Die Fliegerei in der oft etwas ruppigen Luft ist recht anstrengend: Ich trank allein 4 Liter Wasser unterwegs um einigermassen hydriert zu bleiben in der trockenen Luft und Flughöhen von über 4100m. Eigentlich sollte nach den Regeln nur noch 1 Task vor dem Ruhetag geflogen werden, aber Gerüchte sagen, dass die Organisation den Ruhetag erst am Dienstag geplant hat. Morgen werden wir mehr wissen... vielleicht gibt es wenigstens einen etwas kürzeren Task :-)
Gruss, Ulli

Freitag, der 26.01.2012  - Dritter Task

 

Also irgendwie hat man den Eindruck, dass es jeden Morgen kühler wird. Man braucht schon fast, wie die Eidechsen, ein Sonnenbad morgens um sich aufzuwärmen von der kühlen Nacht. Heute ging es mit einer 111 km Aufgabe, wie noch nie vorher, weit in den Süden hinein. Nahe dem hohen Vulkan, der mit seinen 4600 m alles überragt, war die südliche Wende ein Turnpoint auf einem Hochplateau. Dieses Hochplateau war mit seinen 3000 m Höhe wirklich nicht ganz so einfach. Denn eine Basis von 4000 m und etwas gleiten zu diesem Turnpoint auf diesem Plateau ließen das Gefühl aufkommen gleich zu grounden. Es war ein schöner Task mit langen Distanzen übers Flachland. Sehr gut hier, anhand des Untergrundes und den Wolken eine gute Linie zu erkennen. Es macht gerade viel Freude hier zu fliegen.  
Die heutige Aufgabe, abzüglich der Radien war 103 km und wurde von dem ersten, Luc Armant , in 2 std. 48 min. geflogen. Ich kam kurz darauf als siebter ins Ziel. Ulli etwas nach mir in 22. Position. Insgesamt schafften 82 Piloten die Aufgabe in einer sehr schnellen Zeit. Also ich glaube für morgen müssen wir mal eine etwas längere Aufgabe zusammenstellen… J

Gruß Pepe     

Donnerstag, der 26.01.2012

Hallo Deutschland,

zweiter Task - zweiter Streich für mich. Es war heute noch trockener als gestern und die Thermik wurde etwas durch Cirrostratus Wolken gebremst. Die Turbulenz auch, so dass die Bedingungen während des 106km Dreiecks meist recht angenehm waren. Nachdem ich zu Beginn den sehr forsch fliegenden Hans Bollinger verfolgt verfolgt habe, handelte ich mir ziemlich früh eine Baustelle ein. Zum Glück finde ich mit einem kleinen Pulk dann eine sehr starke Thermik, die es mit ermöglicht wieder auf die Spitze aufzuschließen. Nach ca zwei Dritteln bin ich wieder ganz vorne und muss dann mitansehen wie ein venezuelanischer Pilot mit einer sehr mutigen Linie einen wohl verdienten Vorsprung herausfliegt, den er bis ins Ziel retten kann. Ich komme mit den ersten Verfolgern ins Ziel - Rang 5 heute. Pepe kam kurz darauf, Torsten, Richard und Ulli ließen sich ein paar Minuten mehr Zeit. Das Feld hier ist sehr eng bei einander und die Schirme der verschiedenen Hersteller sind leistungsmäßig ebenfalls auf gleichem Niveau.
Es tut sehr gut hier die Sonne zu tanken und Kilometer zu fressen! Ich hoffe, dass im Alpenraum wenigstens die Schneelage für Freude sorgt ;-)

Gruß
Marc

Mittwoch, der 25.01.2012

Hallo an alle eifrigen Verfolger des PWC Superfinals,

the Race is on! Wir sind heute den ersten Task geflogen. Ausgeschrieben (Pepe ist übrigens im TaskKomitee ) waren 71 km. Die Strecke führte und zuerst gegen den Wind ins Flachland und danach mit gutem Rückenwind über das Hochplateau an Valle vorbei nach Norden. Anschließend dann wieder gegen den Wind an Valle vorbei und mit einem kurzen letzten Schenkel ins Ziel direkt am See.

Der Tag war thermisch besser als die vergangenen, insbesondere bescherte uns trockene Luft eine hohe Basis bei etwa 4000m. Von dort bot sich eine traumhafte Fernsicht in Richtung Mexico City und dem Hohen Vulkan kurz davor. Frisch war es da oben auch - 6 Grad waren mir mit kurzen Hosen und dünnen Handschuhen definitiv zu kalt.

Ich konnte mich gut mit Torsten am Start positionieren und war während des gesamten Rennens immer vorne mit dabei. Die Kunst hier besteht darin immer wieder zwischen offensiven und defensiven Flugstil umzuschalten. Das Gebiet ist extrem zyklisch und es ist meist mehr als unsicher woher die Thermik eigentlich kommt. Auf den letzten paar Kilometern lies ich es etwas defensiver angehen und kam so mit leichtem Rückstand auf die ersten ins Ziel.

Torsten, Richard und Ulli folgten kurz darauf - Pepe lies sich etwas mehr Zeit, nachdem er zwischendurch eine etwas eigenwillige Linie ausprobiert hatte. Drückt uns weiter die Daumen, der Wettbewerb ist noch lange.

Beste Grüße aus Mexico
Marc

 

Dienstag, der 24.01.2012

…07.15 Uhr und der Wecker bimmelt mich aus dem Schlaf. Die erste Nacht in der ich durch schlafen konnte.
Ich wurde gestern von den Piloten zusammen mit Raul Penso ins Taskkomitee gewählt und deshalb fangen die Tage für mich etwas früher an da ich wegen der Aufgabenstellung nicht zu spät oben sein darf. Aber um halb acht schon auf den Berg zu müssen ist schon arg nervig. Wir stellen heute zum Trainingslauf eine kurze 40 km Aufgabe zusammen, da die Open Zeremonie um fünf stattfinden soll. Doch die Aufgabe ist fast zu einfach, denn die ersten reiten den Task ohne einen Kreis ab. Die Konvergenz und die gesetzte Aufgabe waren ziemlich genau auf gleicher Linie und so fanden die Piloten nur steigende Luftmassen vor. Ein einsaugen in die niedrige Basis war da eher schon ein Problem. Zur Open Zeremonie war dann extrem viel Polizeiaufgebot unterwegs, da der Minister des Landes sich die Ehre gab. Es war ein riesiges Volksfest mit Akrobatikeinlagen an einem 25 m hohen Baumstamm. War alles toll organisiert und geschmückt von einem herrlichen Sonnenuntergang.
Torsten verpasste leider alles, denn er hat sich eine fiebrige Erkältung eingefangen und lag den ganzen Tag im Bett. Wir hoffen, dass er zum ersten Lauf morgen wieder fit ist.

Bis morgen….

Gruß Pepe

Montag, den 23.01.2012

… und wieder ab 04 Uhr in der Früh wach und keine Chance die Augen wieder zu schließen. Alles versucht, Schäfchen zählen und Alphabet rückwärts aufzählen, doch der nahe gelegene Glockenturm lädt mich immer wieder zum Zählen der Glockenschläge ein J

Nun ja, so war ich zumindest nicht der letzte beim Frühstück. Es gab heute zur Abwechslung einmal Eier und Reis mit Bohnenmus. Das leckere frische Obst gibt es dann morgen früh wieder.

Fliegen war heute sehr zappelig und nicht wirklich angenehm. Meinen absaufer, weit im Flachland mit einstündigem heraus laufen habe ich hoffentlich für diesen Wettkampf hinter mir… ha ha. Später ging es dann noch zum Einschreiben ins Wettkampfbüro und dann geht es hoffentlich heute Abend nicht so spät ins Bett.

Morgen gibt es einen offiziellen Trainingslauf und dann am Mittwoch beginnt das Superfinale und das hoffentlich mit angenehmerer Luft.

Bis morgen Gruß Pepe   

Sonntag, den 22. Januar 2012

Hallo,

nachdem die Reise nach Mexico und der damit verbundene wenige Schlaf etwas verdaut sind, konnten wir wenige Deutsche, Torsten Siegel, Ulli Prinz, Marc Wennsauer, Richard Gallon und ich uns heute etwas einfliegen. Hier in Mexico ging gestern eine Kaltfront durch und es war doch etwas kühl am gestrigen Tage geworden. Deswegen zog ich mir heute ein etwas längeres Höschen zum Fliegen an.
Viele der Teilnehmer – insgesamt 135 - hier auf dem Superfinale im World Cup haben ein neues Gerät bekommen und nun sind alle mit Gütegesiegeltem Material unterwegs. Diese Entscheidung soll unseren Wettkampfsport etwas sicherer gestalten. Insgesamt fühlt sich das fliegen jedoch wider Erwarten ganz nett mit unseren Neuen Schirmen an.
Die ersten zwei Stunden hatte ich aber arg zu kämpfen mit der heute sehr zerrissenen Thermik. Nach einem Hundert km Flug und fast 4 ½ Std. Airtime war ich dann auch etwas müde geworden und landete am Landeplatz direkt am See in Valle de Bravo. Nun geht es in ein nettes Lokal und dann wieder früh ins Bett, da wir morgen früh um 9 Uhr auf den Berg wollen.
Der Wettkampf beginnt offiziell am Dienstag mit dem ersten Lauf, der glaube ich aber erst noch ein Trainingslauf sein wird.

Bis später Gruß Pepe 

Samstag, den 21. Januar 2012
Hallo,

nachdem gestern auch die Schweizer Armada eingetroffen ist, haben wir uns
heute gleich einmal duelliert. Petsch hat bis zur Ende der westlichen Ridge
sauber mitgehalten und mich dann stehen lassen, weil man den Bart dort
schlauer weise rechts versetzt zentriert, während ich die Abrisskante weiter
vorne vermutet habe und mit massiven Sinken der heimischen Flora sehr nahe kam. Eine 15-minütige Soaringeinlage war die Folge und die schon mehrfach erwähnte Erkenntnis, dass man hier sehr schnell den Anschluss verlieren kann. Zumindest wurde das Warten bis zur nächsten Ablösung durch eine fantastische Landschaft und Felsformationen entschädigt. Und dann blubberte es auch schon wild an den Felszacken und auf einmal ging es sportlich nach oben. Auf dem Rückweg nahm ich Urs noch in den Schlepptau, die Bärte bis zur Konvergenz südlich von Valle traf wir genau im richtigen Zyklus und dann hieß es nur noch Gas geben, um nicht in die Wolken eingesaugt zu werden.

Während der ganzen Zeit heizten die Franzosen wieder wie vom Teufel geritten ihren selbst ausgetüftelten Task ab, im Gefolge eine wilde Mischung aus Freifliegern und Wettkampfpiloten. Mittlerweile sind fast alle World Cup
Piloten am trainieren und heute Abend ist dann auch das deutsche Team
komplett. Und da die Jungs ja einen fetten Jetlag haben, werden sie sicher
morgen bis tief in die Nacht ihre Berichte online stellen.

Bis bald
Torsten

Freitag, den 20. Januar 2012

Hola,

das Richard und ich einmal die ersten deutschen Piloten beim World Cup Training sind, hätten wir bis vorgestern auch nicht geglaubt. Tatsache ist, dass Pepe, Ulli und Marc erst morgen anreisen und wir damit 3 wertvolle Trainingsflüge im Vorsprung sind. Wie sie das wohl aufholen wollen…Das ganze französische Team ist bereits einige Tage vor uns eingetroffen und fliegt sich hier einen Wolf, während das tschechische Team morgen sogar 2 Tage ans Meer reist, um sich von den Trainingsflügen zu erholen.

Ansonsten treffen täglich immer mehr Piloten mit ihren neuen EN-D Flügeln ein und die Fotoapparate werden wild gezückt, sobald ein Enzo, Icpeak 6, Boom X oder Core 2 auf der Bildfläche erscheint. Ein Eyecatcher aus konstruktiver Sicht ist sicher der Icepeak 6 mit seiner neuen Nase, während man den Enzo aus den R10 Zeiten sehr gut kennt und Gin mit seinem 3-Leiner einen klassischen Flügel ins Rennen schickt. Und ich bin natürlich gespannt, was unser Core 2 dem entgegenzusetzen hat.

Pünktlich zum Start der Trainingsflüge von Richard und mir hat auch der Nordwind eingesetzt und beim Einfliegen ging es sportlich und turbulent zur Sache. Damit hatten wir auch wenig Chancen etwas zu vergleichen und dann gibt es ja noch die Konvergenz, die gerne einmal alle Leistungsunterschiede zu Nichte macht. Ähnlich wie bei der WM vor drei Jahren dürfte es wieder ziemlich knifflig werden, hier zwei Wochen konstant zu fliegen. Da es im Super Final aber Streicher gibt, wird es nur wenig Zurückhaltung bei den einzelnen Tasks geben und das ganze einen Ecke spannender werden.

Für morgen ist noch einmal Nordwind angesagt und pünktlich zur Ankunft von Pepe und Co. haben wir dann Südwind bestellt, damit die Jungs noch ordentlich trainieren können.

Bis dann

Torsten


The Germans in Valle de Bravo / Mexiko

Andreas Malecki

Ulrich Prinz

Torsten Siegel

Marc Wensauer

Richard Gallon

 

Andreas Malecki
Ulrich Prinz
Torsten Siegel
Marc Wenasuaer
Richard Gallon