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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Die Damensieger
Sieger der Flexis
Sieger der Starrflügler
Germans im Goal
Timezone-Flügel
Roland mit seinem Flügel
Christa im Anflug
Alex Ploner im Zielanflug
Bauer Walti - die gute Seele in Stans
Landeplatz von oben
Primoz im Landeanflug

Internationale Schweizer Meisterschaft 2008

offizielle Website

Task 1

Herrliches Wetter erwartet uns bei den Swiss Open in Stans am Vierwaldstätter See und eine super perfekte Organisation. Für die nächsten fünf Wettkampftage sieht es wettermäßig traumhaft aus. Sowas gabs schon lange nicht mehr. Etwa 10 deutsche Piloten haben sich zur Swiss Open angemeldet.

Bereits um 8 Uhr morgens werden die Drachen auf die Autos verladen und zur Mittelstation  Haldigrat gebracht. Dann gehts mit der Materialseilbahn und ein paar Sesseln zögerlich weiter. Oben erwartet uns noch Schnee am Aufbauplatz. Es ist lustig anzusehen, welche Ideen entwickelt werden um die Füsse trocken zu halten. Von Plastiktüten oder Frischhaltefolie über die Schuhe......Monique hatte sogar Gummistiefel dabei!

Beim Briefing auf der Sonnenterasse am Haldigrat wurde eine Aufgabe über 130 km bekannt gegeben. Sie führt zum Brienzer Rothorn und wieder zurück über den Startplatz nach Osten.

Christian Chiech und Alex Ploner aus Italien flogen als erste ins Ziel. Bei den Starren siegte Jack Bott aus Frankreich. 

Task 2

Skeptische Blicke der Piloten gingen zum Himmel vor dem 2. Task bei den Swiss Open. Statt Cummulus gibt es heute 3/8 Cirren und die Tagesaufgabe lautet 164 km über 4 Wenden um den Vierwaldstätter See. Zwei Drittel des 80 Piloten umfassenden Teilnehmerfeldes nehmen die erste Startzeit um 13:15 Uhr. Wohlwissend, dass es ein langer Tag werden könnte. Die Aufgabe in diesem anspruchsvollen aber traumhaft schönen Gelände führt uns heute wieder über mehrere Täler, vorbei an vielen Seen.

Die erste Wende ist für die meisten Piloten problemlos zu umrunden, der zweite Schenkel stellt schon einige Hürden in den Flugweg. Spannend immer wieder der Blick ins nächste Tal - gibt es Landemögichkeiten?

Zum Glück steigt die Basis mit der Höhe der Pässe. Aus 3.200 m gleiten wir zur zweiten Wende am Ufer eines herrlich gelegenen Sees. Wer hier landen muss, hat einen langen Weg zurück ins Ziel nach Stans. Der dritte WP führt uns auf die Nordseite des Vierwaldstätter Sees. Aus 3.400 m Basishöhe gleiten viele Piloten direkt zur Wende. Manch einer muss gleich mehrere Wolken umfliegen, das Kondensationsniveau ist hier draussen im flacheren Gebiet deutlich tiefer. Auf dem Rückweg zum letzten WP dann der Bart des Tages. Nein, nicht im felsigen Gelände, sondern aus einem abgeschatteten Grashügel mit reichlich Landluft hebt es gleichmäßig kräftig bis zur Wolke. Inzwischen haben die Cirren komplett den Himmel bedeckt, trotzdem kann ich unter einer Wolkenstraße bequem die letzte Wende machen. 30 km sind es jetzt noch ins Ziel. Letzte Möglichkeit Höhe zu machen ist vor dem Urner See. Die restlichen 23 km bieten wenig Außenlandemöglichkeiten. 2.500 m Abflughöhe gelten hier als ausreichend, Adrenalinjunkies gehen früher. Piloten mit kalten Füßen drehen auch schon mal ein paar hundert Meter höher!

Im Ziel stehen heute vier Germans. Roland gefolgt von K-P. Wilming, dann Klaus Dreyer und zum Schluß Stefan Boller. Primoz Gricar gewinnt den Tag bei den Flexis mit 3 Std. 11 min, bei den Starren ist Pascal Lanser mit 3 Std. 10 min ganz vorne. Von den deutschen Teilnehmern war Jörg Heinzelmann im Ziel.

Viele Grüße aus der Schwyz
Roland

Task 3

Ein weiteres Mal geht es bei strahlend blauem Himmel ab 8 Uhr mit Bus und Bahn auf den Haldigrat. Die entspannte Atmosphäre auf der Terrasse des Bergrestaurantes und das super Wetter liessen die Zeit zum Briefing schnell vergehen. Die Aufgabe stand fest und wurde inkl. Wetterlage von den Veranstaltern erklärt: 130 km, erste Wende in Interlaken, dann zurück zum Startberg, letzte Wende Richtung Engelberg und Landung wie immer in Oberdorf/Stans. In Richtung Interlaken sollten wir wegen des schwachen Föhns mit zunehmenden Südwind rechnen.
Während Regina bereits als erste auf der Rampe stand, wurde der Beginn des Rennens um eine halbe Stunde nach hinten verschoben, da man Bedenken hatte, alle Piloten rechtzeitig zum Start in die Luft zu bekommen. So warteten die ersten Starter bis zu eineinhalb Stunden unter der Wolke, bis sie endlich los fliegen konnten. Aus diesem Grund nahm der grösste Teil des Feldes die erste Startzeit. Ich verlor kurz vor dem ersten Fensters, wie die letzten Tage, auch an Höhe und wollte kein weiteres Mal dem Pulk tief hinterher fliegen. So nahm ich zusammen mit Roland, Primoz, den zwei heute schnellsten Starrflügelpiloten und einigen mehr, die zweite Zeit. Die Strecke zum ersten Wendepunkt fing zunächst mit der Standardstrecke Richtung Süd-Westen an. Heute durften wir jedoch nicht wie die letzten Tage vor dem Brienzer See umkehren, sondern flogen nördlich vorbei bis hinter Interlaken. Den Heimweg zum Startberg traten viele etwas nördlicher an, da auf dieser Strecke die Wolken besser aussahen. Mangels Landemöglichkeiten entschied ich mich jedoch, den gleichen Weg wie auf dem Hinweg entlang des Kamms nördlich des Brienzer Sees zu fliegen. Eine gute Entscheidung, da es dort deutlich höher als auf der nördlichen Strecke ging. Mit 3400 m konnte ich so den See locker passieren und den kleineren Lungerer See gleich mit queren. Von dort ging es von Wolke zu Wolke zurück zum Haldigrat von dem man mit Basishöhe den Endanflug antreten konnte. Obwohl Primoz die schnellste Zeit hatte, landete er wegen der zweiten Startzeit nach Luis Rizo Salon und Christian Ciech auf Platz drei. Roland belegte als bester Deutscher den 12. Rang, Nikolaus Dreyer wird 18., Jonas Blecher 21., Klaus–Peter Wilming 22. und Stefan Boller 30. Bei den Starren gewann ein weiteres Mal Jacques Bott mit einer unglaublichen Durchschnittsgeschwindigkeit von 62 km/h.

Jonas Blecher

Wenn eine Aufgabe endlich im Ziel abschließen - dann Nr. 3. Der Weg zum Brienzer See war schon Teil vorhergehender Strecken und die letzten Wegpunkte lagen nicht weit vom Landebier auf dem Ziellandeplatz entfernt.
Hat viel Freude gemacht dieser Flug. Angefangen mit einem guten Aufbauplatz nahe an der Rampe, mit einer guten Startzeit und so immer in guter Begleitung bei zuverlässiger Thermik nach Interlaken unterwegs. Der Rückweg bis zum Brüningpaß war zäh. War froh über die Leistung meines Atos beim Überfliegen der oft turbulenten "Durststrecken". Dann das "highlight" - ein unerwarteter Bart am Brüningpaß - von 1900 auf 3300 m in knapp 1/4 h. Somit fast die letzte "Tankstelle" vor‘m "Zuhause".
Denke sehr gerne an die Schweizer Meisterschaft 2008. Wunderschöne Flüge - ermöglicht durch die Top Organisation und freundliche unermüdliche "Helfer" - Dankeschön !!!
 
Liebe Grüße
Konrad



Task 4

Wegen Überentwicklung wird dieser Tag gecancelt!

Task 5

Für den letzten Wettbewerbstag denken sich die Veranstalter eine 108km-Aufgabe mit 4 Wenden aus. Zunächst geht es wieder südwestwärts über den Brünig-Pass an den Brienzer See zur Wende Planalp, die wir schon von den verherigen Tasks kennen. Anschließend sollen wir eine Wende im Gental nehmen, um dann zurück am Vierwaldstätter See den 3. Wendepunkt zu holen. Die letzte Boje legt die Organisation 3 Kilometer westlich vom Ziel, d.h.
die Piloten fliegen von der 3. Wende kommend im Endanflug zunächst über den Landeplatz hinweg, nehmen den letzten Turnpoint, um dann ins Ziel zu rauschen. Für die an den Feiertagen zahlreich erschienen Zuschauer sicherlich ein sehr eindrucksvolles Spektakel.

Die Thermik zeigt sich an diesem Tag von seiner ruppigsten Seite und so trennte sich bald die Spreu vom Weizen - am schnellsten davonziehen werden natürlich die, die in der brodelnden Luft das Steigen am besten mitnehmen und gnadenlos durch die dichten Pulks durchspiralen. Die bockigsten Bärte waren wohl auf dem Weg zur ersten Wende anzutreffen. Noch lass ich mir verhältnismässig schnell den Schneid abkaufen und das ist wohl der Grund, warum ich schon bald nach der ersten Wende ziemlich allein auf weiter Flur war und nur noch ein paar versprengte Nachzügler ausmachen konnte.  Nach der zweiten Wende tankte ich wieder ordentlich Höhe und schlich mich auf der bekannten Route entlang des Lungerer und Sarner Sees zurück ins Engelbergtal, während die Routiniers sicherlich den direkteren Weg östlich des Melchtales nahmen. Beim Überqueren des Engelbertals Richtung Haldigrat konnte ich schon einen ganzen Schwung Drachen im Ziel ausmachen. Kein Wunder - es waren ja schon über drei Stunden seit der ersten Startzeit vergangen.  Allmählich wurde mir klar, daß mir mit  meiner "Zucklerei" die Zeit knapp werden würde, da die Task-Deadline heute auf 17:00 Uhr festgelegt war. Und so kam es dann auch: Punkt 17:00 Uhr hatte ich noch 7 Kilometer zur 3. Wende und damit 81 Kilometer Gesamtstrecke zurückgelegt. Ich drehte vom Kurs ab, kehrte um und landete nach über 5stündigem Flug auf der Landewiese in Oberdorf.

Mein persönliches Fazit: super Wettbewerbstraining, schönes Gelände, perfekte Organisation mit vielen netten, gut gelaunten Helfern - ein rundherum gelungener Wettbewerb. Und Dank an Hans, meinen Coach!
Gruß, Christa


Ergebnisse:

Flex:

1. Primoz Gricar (SLO)
2. Christian Ciech (ITA)
3. Alex Ploner (ITA)

Damen:

1. Carol Tobler (CHE)
2. Christa Aichner (DEU)
3. Monique Werner (DEU)

Rigids:

1. Jack Bott (FRA)
2. Thierry Parcelier (FRA)
3. Markus Fiechter (CH)