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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
10.04.2014

Eingehängt?

Eine große Gefahr beim Drachenfliegen ist, am Startplatz zu vergessen, den Gurtzeugkarabiner am Flügel einzuhängen. Jeder lernt im Flugunterricht den Vorflugcheck und die Bedeutung der Liegeprobe, dennoch kam es in der Geschichte des Drachenfliegens immer wieder zu tödlichen Unfällen. Wird ein solch tragischer Fall bekannt, passiert meistens im nächsten Zeitraum nichts, weil das Problem ins Bewusstsein gerückt ist. Aber erfahrungsgemäß steigt nach einiger Zeit die Gefahr wieder. Dieser Hinweis soll vorbeugen.

Nicht nur Piloten mit mangelnder Routine sind gefährdet, sondern gerade auch besonders erfahrene Piloten, die denken, ihnen könnte ein solcher Fehler nicht unterlaufen. Sie haben sich so oft in ihrem Fliegerleben ordnungsgemäß eingehängt, dass sie glauben, auch dieses Mal am Start wieder eingehängt zu sein.
Wenn aber die eingespielte Routine durch irgendeinen Umstand unterbrochen wurde, Ablenkung, Änderung der Windverhältnisse, etc. entsteht eine lebensgefährliche Situation. Wir kennen Fälle, da hatte sich der Pilot eingehängt und dies überprüft, hatte sich wegen einer Störung wieder ausgehängt und ist dann unter Zeitdruck gestartet, im Bewusstsein sich ja bereits eingehängt zu haben.

Verschiedene Methoden zur Gefahrenabwehr sind gebräuchlich:

  • grundsätzlich das Gurtzeug erst einhängen und danach erst ins Gurtzeug steigen. Gurtzeug niemals am Start aushängen, sondern bei Bedarf aus dem Gurtzeug steigen.
  • nie ohne Liegeprobe starten.
  • stets vor dem ersten Startschritt den Zug am Gurtzeug überprüfen
  • gegenseitige Kontrolle, ob Piloten, die am Start stehen, eingehängt sind


Früher setzten einige Hersteller ein rotes Warnband mit Öse ein, welches vom Kielrohr herab vor der Nase des Piloten baumelte, solange es nicht beim Karabiner-Einhängen befestigt und dadurch straff nach hinten gezogen war. Leider ist bei den heute gebräuchlichen Flügeln keine technische Hilfe vorhanden. 
Also kommt es auf die Disziplin des Piloten an, seinen Vorflugcheck bei jedem Start ausnahmslos durchzuführen und bei jeglicher Störung grundsätzlich immer den Check wieder von vorn zu beginnen.