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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
12.06.2014

406 km Ziel-Rück-Rekord mit dem Drachen

Am 7. Juni 2014 flog der Österreicher Christopher Friedl einen Ziel-Rück-Rekord über 406 km. Der Start erfolgte um 10:17 vom Bischling bei Werfenweng. Als Wendepunkt wählte er einen Bergsee oberhalb von Ladis, südlich von Landeck. Um 18:00, nach etwas weniger als 8 Stunden überflog er sein Ziel in Werfenweng und setzte den Flug weiter Richtung Osten als Flaches Dreieck ins Ennstal fort. Er landete in Pruggern um 20:00 Uhr nach 9:45 Stunden Flugzeit und 495,1 Kilometern. Flug im DHV-XC anschauen.

Christopher Friedl zu seinem Flug: "Die Wetterprognose am Morgen des 7. Juni war gut aber nicht überragend. Ich bin zum nahe gelegenen Bischling gefahren, den ich wegen der frühen Start-Möglichkeit schätze. Gestartet bin ich um 10:17, der erste Bart ging auf ca 2.600 m, genug um Richtung Westen zum Hochkönig zu gelangen. Vom Hochkönig ging es weiter zum Hundstein, den ich sehr tief erreichte, wo ich aber doch guten Anschluß fand. Weiter zur Schmittenhöhe und den Pinzgau hinauf bis zum Gerlos ins Zillertal. Spätestens am Pass Thurn war mir klar, dass der Tag echtes Potenzial hat. Westlich vom Zillertal war es dann ein Hammertag mit Steigwerten bis zu 6 m/s. An Hintertux vorbei Richtung Steinach. Stubaital, Ötztal, Pitztal bis Ladis waren eine wahre Rennstrecke. Nach der Wende kam mir der Westwind von 10 km/h zugute. Bei langen Gleitphasen mit bis zu 110 km/h über Grund ging es zügig über die gleiche Route zurück. Die 200 km zurück flog ich mit einem Schnitt von 64 km/h. Im Pinzgau entschied ich mich für die Südseite, die aber immer schwächer wurde. Nach dem Wechsel auf die Schmittenhöhe zurück zum Hundstein war es nicht viel besser. Inzwischen kurbelte ich auch schwache Bärte aus und nahm die Speed ganz raus auf Bestes Gleiten. Erst im Endanflug durchflog ich wieder unerwartet gutes Steigen. Um 18:00 ist es geschafft, ich überflog Werfenweng, laut GPS 406 km Ziel–Rück bei einem Schnitt von 54.16 km/h. Der Blick nach Osten lud zum Weiterfliegen ein. Ein langer Gleiter bis östlich von Radstadt, erst in 1.600 m fand ich über der Enns einen halben Meter Steigen, mühsam geht es wieder hinauf. Dann rasch in die Quertäler der Schladminger Tauern, wo um 19:00 die Abendsonne noch für eine 3.000 m Basis sorgte. So ging es noch bis Irdning, bis der Talwind auf Ost drehte. Ich kehrte um und glitt bis Pruggern im Ennstal, wo ich um 20:00 Uhr landete. Ein unbeschreiblich schöner Flugtag."