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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Sicherheit im DHV-Gebrauchtmarkt

Betrugsversuche soweit wie möglich verhindern.

Text Ritch Brandl

Der weltweit geschätzte Schaden durch Internetkriminalität liegt derzeit bei jährlich über 100 Milliarden Dollar. Allein in Deutschland entsteht Internetnutzern jedes Jahr ein direkter finanzieller Verlust in Höhe von mehr als 16 Milliarden Euro. 

Auch der neue DHV-Gebrauchtmarkt kann keinen umfassenden Schutz vor Betrügern bieten. Jeder Anzeigenersteller muss sich zwar mittlerweile im DHV-Service-Portal registrieren (egal ob DHV-Mitglied oder nicht), doch leider können hier falsche Angaben gemacht werden. Wenn dazu noch die Daten einer existierenden Person missbraucht werden, bleiben dem DHV als Marktbetreiber nicht viele Möglichkeiten, etwas gegen einen solchen Missbrauch zu machen. 

Der DHV-Gebrauchtmarkt ist eine Plattform, die Verkäufern und Käufern eine Möglichkeit zur Präsentation von Produkten und zur Kontaktaufnahme bietet. Diese Kontaktaufnahme findet über ein Formular statt, da die E-Mail-Adresse eines Anbieters aus Gründen des Spamschutzes nicht veröffentlicht wird. Dass diese Kontaktaufnahme über ein solches DHV-Formular erfolgt, ist aber keine Sicherheitsgarantie. Der Kontakt zwischen Verkäufer und Käufer findet ohne Beteiligung und Kontrolle durch den DHV statt. Deshalb gilt:

Wie immer sind die besten Sicherheitsvorkehrungen gegen Betrug ein bisschen Misstrauen, der gesunde Menschenverstand und einige einfache Vorsichtsmaßnahmen.

  • Der Name des Verkäufers und der Name des Kontoinhabers, auf dessen Konto Geld überwiesen wird, sollten übereinstimmen. Gründe für eine andere Kontoverbindung bedürfen einer eingehenden Erklärung. Reagiert der Verkäufer nicht auf E-Mails oder Telefonanrufe, kein Geld per Vorkasse überweisen.
  • Identitätsdiebstahl: Hier nutzt ein Betrüger einen falschen Namen und eine falsche Adresse, manchmal sogar vermeintlich bestätigt durch die Fotokopie eines Führerscheins oder Personalausweises. Hierzu muss man wissen, dass unzählige solcher Kopien im „Handel“ sind, zu illegalen Handlungen verwendet werden und keine Garantie für die Bestätigung einer Identität bieten. Genauso sollte man vorsichtig sein, wenn jemand solche Nachweise per Kopie einfordert.
  • Eine der sichersten Möglichkeiten, einen Betrug auszuschließen, ist ein persönliches Treffen, bei dem nach der Prüfung der Ware die Kaufsumme in bar übergeben wird. Jeder Versand, bei dem eine Prüfung der Ware erst nach einer Überweisung statt findet, kann sich als Betrug heraus stellen.
  • Ein Handel zwischen registrierten DHV-Mitgliedern sollte mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit echten Betrug verhindern. Hier könnte es nur zu unterschiedlichen Auffassungen über den Zustand einer Ware kommen. Wenn ein Verkäufer DHV-Mitglied ist, wird dies sowohl in der Trefferliste als auch in einer Anzeige sofort sichtbar kenntlich gemacht. 




  • Im Grunde sollte man keine Ware verschicken, bevor nicht die Kaufsumme auf dem eigenen Konto gelandet ist. Das widerspricht allerdings der Regel, dass man kein Geld überweisen sollte, bevor man die Ware geprüft hat. Leider kann auch der Inhalt eines Nachnahmepaketes vor einer Annahme und Bezahlung nicht überprüft werden.
  • Überzahlungsbetrug: Hier wird gerne erst einmal jeder Kaufpreis akzeptiert. Per Scheck wird dann ein höherer Betrag angewiesen, als Gerätepreis und Fracht zusammen ausmachen. Das übriggebliebene Geld soll zurück überwiesen werden. Achtung – Scheckgutschriften können innerhalb von 180 Tagen zurück gebucht werden, Überweisungen nicht. 
  • Vorsicht bei Voraus-Bezahlung über Banktransfer zum Beispiel per Western Union, hier verschwindet der Kaufpreis durch Abholung mittels gefälschter Ausweispapiere innerhalb kürzester Zeit, manchmal nur in Minuten. Ware gibt es natürlich keine. Deshalb im Grunde nie eine Zahlung via Geldtransferservice leisten.
  • Betrug per PayPal, hier wird mittels des Käuferschutzes und falscher Angaben über die Ware (etwa beschädigt) der Kaufpreis durch den Käufer zurück geholt, der hat dann Geld und Ware, der Verkäufer nix (außer Ärger mit PayPal).
  • Mails in schlechtem Deutsch müssen zwar nicht, können aber auf einen Betrugsversuch hindeuten. Sogar große Internetmärkte wie Amazon weisen mittlerweile darauf hin, dass ihre E-Mails in korrekter Grammatik und Sprache verfasst sind.
  • Je komplizierter eine Kaufabwicklung gestaltet ist, desto wahrscheinlicher steht ein Betrugsversuch dahinter. Zum Beispiel der Versand von Ware an einen vermeintlichen Verwandten des Käufers, die Kaufsumme wird bei einer Bank wie der Bank of Amerika  hinterlegt, an die soll man dann die Sendungsnummer seines Paketes schicken, diese gibt erst dann das Geld frei ........................
  • Sobald Betrugsmaschen einem größeren Publikum bekannt geworden sind, kann man sich sicher sein, dass die nächste nicht lange auf sich warten lässt.
  • Bitte kontaktiert uns im Fall eines Betrugsversuches. Wir sperren dann den betreffenden User sofort und warnen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Der DHV kann allerdings keine Betrugsversuche von vornherein verhindern und auch keine investigativen Nachforschungen anstellen, etwa echte Identitäten ermitteln. Wenn sicher eine Straftat vorliegt, dann solltet ihr auf alle Fälle eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei erstatten.