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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Großer Andrang
Die DHV-Damen
v.re. Skywalk-Konstrukteure Manfred Kistler und Arne Wehrlin mit Reiner Braun
Swing-Chef Günter Wörl freut sich über den Arcus 6
U-Turn Chef Thomas Vosseler in charmanter Begleitung
Die Macher der Thermik: v.re. Jürgen Häffner, Ulrike Häffner, Ronny Kirschner
UP-Team mit Kurt Eder (re)
v.l. A.I.R. Chef Felilx Rühle mit Stefan Traut, mehrmaliger Deutscher Meister GS DHV-XC
Manfred Bangheri von Seedwings
Aeros Chef Alexander Voronin und der Deutsche Meister Primoz Gricar
Wolfi Genghammer (Skyline) hat den Malibu von Moyes im Programm

Thermik 2008 - Was war geboten?

Text und Fotos Benedikt Liebermeister

Am 13.12. war Sindelfingen der Nabel der Gleitschirmwelt. Hunderte Besucher strömten auf die Thermik, voller Neugier auf die Neuheiten 2009. Da der Bregenzerwald Cup nicht stattfindet und die Free Flight 2009 am Tegelberg erst vom 2.-4. Oktober, bot die Thermik die einzige Gelegenheit, sich umfassend zu informieren. Nahezu alle Hersteller, viele Flugschulen und das neue Gleitschirm – vereint mit Fly and Glide und Schlechtflieger – und natürlich der DHV waren vor Ort.

Eine Cross Country Version des Kantega bringt UP. Der Kantega XC (1-2) benötigt keine Nasenmylars. Stattdessen verstärken Kunststoffdrähte im Nasenbereich die Profilform. Die Drähte sind unempfindlich gegen Knicken und werden im Gegensatz zu herkömmlichen Mylars im Laufe der Zeit nicht weich. So bleiben die Starteigenschaften des Schirms nach vielen Flügen erhalten. Sollte ein Draht abbrechen, kann er einfach vom Piloten ausgetauscht werden.
Kurt Eder steht für gewaltige FAI-Dreiecke in den Dolomiten. Dabei ist der Südtiroler stundenlang in großer Höhe unterwegs und vertraut auf Top-Equipment. Für UP hat er das vollverkleidete XC/Wettbewerbs-Gurtzeug Fast Pro konstruiert.

In zwei Richtungen geht der Trend im Gleitschirmfliegen. Leichtere und kompaktere Ausrüstung auf der einen Seite, höchste Leistung und aufwändige Bauweise auf der anderen. Mit der Entwicklung des innovativen aerofabrix-Tuchs reagierte Skywalk auf den Trend. Das extrem leichte, metallisierte Gewebe blockiert und reflektiert die schädliche UV-Strahlung. Zum Einsatz kommt das high-tech Material neben dem Hochleister Poison 2 auch beim neuen 1-2er Arriba. Skywalk verspricht mit dem „light weight glider“ eine unschlagbare Kombination aus geringem Gewicht, Leistung und Sicherheit.
„Sehr viel Entwicklungsarbeit haben wir in den Cayenne 3 gesteckt. Die Stärken des Poison 2 sind in das Konzept eingeflossen“, betont Manfred Kistler. Der Skywalk Konstrukteur prophezeit dem Flügel ein Potential, das bisher noch Schirmen der offenen Klasse vorbehalten war. Trotz Streckung 6 verfüge der Cayenne 3 über ein sehr ausgewogenes Flugverhalten. „Die Stabilität erreichen wir im konstruktiven Spiel zwischen Streckung, Spannung und Krümmung des Segels“, erklärt Kistler.

Der Arcus ist ein Dauerbrenner. Stolz setzt Swing mit dem 6er die erfolgreiche Modellserie fort. Die Start-Up-Aktion für Frühkäufer: Wer bis zum 31.3.2009 einen Arcus 6 bestellt, bekommt 200 Euro von Swing zurücküberwiesen. Nicht nur für „junge Wilde“ gedacht ist der 3D Freestyle, der erfolgreich den Shock- und Belastungstest beim DHV bestanden hat. Das Swing Entwicklungsteam um Chefkonstrukteur Michael Hartmann verstärkt in Zukunft Torsten Siegel. Der erfolgreiche Weltcup-Pilot war bei UP für eine Reihe gelungener Schirme mitverantwortlich.

Eine große Bandbreite deckt Team 5 mit dem Blue Two ab. Der „Tandem mit Zipper“ (1-2) geht von 110 bis 230 kg, hat Trimmer und B-Stall-Hilfe. Mit Hochdruck arbeitet die Tiroler Firma am Blue Mountain, der Bergsteigerversion des Blue (1-2), und am 2er Red. „Auf Grund der hohen Nachfrage mussten wir die Produktion verdoppeln, das hat wiederum unsere Neuentwicklungen verzögert“, entschuldigt Dani Loritz die Verspätungen.

U-Turn goes Cross Country! Frankreich-Händler Patrick Berod, Worldcup overall Gewinner 2001, überzeugte Chef Thomas Vosseler von der Erweiterung der Produktpalette. Der geplante 2er oder 2-3er speziell fürs Streckenfliegen setzt übrigens auf Stäbchen und Mylarverstärkungen in der Profilnase. Pal Takats und Vincent Sprüngli werden mit dem Schirm bei den Red Bull X-Alps antreten.

Ende Januar liefert Advance die ersten Epsilon 6 an Flugschulen aus. Die Schweizer Gleitschirmschmiede hat als Zielgruppe die thermikorientierten Genusspiloten im Auge. Mehr auf Leistung achtet der Sigma 7 Pilot. Der aktuelle 2er ist seit dem Sommer 2008 auf dem Markt.

Triton (2-3) und Factor (2) sind Novas Flagschiffe. Mit überragender Gleitleistung wirbt der österreichische Hersteller für den Hochleister, Dynamik und Präzision seien die Stärken des Performance/Intermediate-Gliders.
Ein Plus an Schutz und Sicherheit sieht Charly im neuen Wendegurtzeug Globe umgesetzt. Das Charly Inflate System (C.I.S.) sorgt beim Start für schnelle Befüllung des 4 Kammersystems im Beckenbereich. Komplettt überarbeitet hat die Firma aus Seeg das bewährte XC/Wettbewerbs-Gurtzeug Titan 3.

Aus dem sonnigen Brasilien kommt der Torck. Im 2-3er von Sol steckt viel Know How vom „großen Bruder“ Tracer. Mit dem Wettbewerbsschirm halten 3 Sol Piloten noch (siehe DHV-News) den Weltrekord von 461,8 km in der freien Strecke. Eine Weiterentwicklung des Ellus (1-2) mit leichterem Tuch kommt nächstes Jahr.

Bewährt hat sich der Maverick. Platz 1 und 2 in der Sportklasse beim DHV-XC sprechen für den 2er von Icaro Paragliders.
Air Cross – Vertrieb Kontest Gleitschirmservice – arbeitet am Hochleister U-Sport. Der U4 steht für die Gleitschirm-Weltmeisterschaft bereit.

Turnpoint vertreibt jetzt neben Gradient Schirme von Niviuk. Koyot heißt der aktuelle 1er des spanischen Herstellers, Hook 2 wird der neue 1-2er, Artic 2 der neue 2er. Im Frühjahr kommt der Aspen 3 (2) und der Tandem BiGolden von Gradient.

Auch rechtzeitig zur WM präsentiert Gin den Boomerang 6. Der Rebel Race (2) soll Maßstäbe in der Sportklasse des DHV-XC setzen. Sprint (1-2) wird Nachfolger des Zulu (Vertrieb Aerosport).

Einen guten Mix aus Lebensdauer und Gewicht vereint der P 11 light (1) von Paratech.

Skyline gibt Gas im Gurtzeugbau. Das Bergsteiger-Gurtzeug Piz bietet Front- oder Seitenmontage der Rettung, Protektor und abnehmbare Vollverkleidung. Interessant vor allem für Red Bull X-Alps und Biwakfliegen.
Für Drachen-Wettbewerbe und Streckenfliegen haben die Chiemgauer das Zero Drag FR gebaut. Verbesserung in Aerodynamik und Funktion zeichnen das weiterentwickelte Drachen-Gurtzeug aus.
Viel Bewegung am Drachenmarkt. Moyes bringt mit dem Malibu einen neuen Anfängerdrachen. Aeros aus der Ukraine hat mit dem Target 21 einen Tandemdrachen im Programm. Unschlagbar im Gewicht – 26 kg - ist der Intermediate mit Turm Sting 3 XC von Airborne. C4 ist der turmlose australische Hochleister. Für Anfänger und Funpiloten empfiehlt Seedwings den Space, als Gurtzeug das Sport-Race.
Einen prominenten Fan hat A.I.R. Boss Felix Rühle. Stefan Traut hat umgeschult. Der mehrmalige Deutsche Meister im DHV-XC interessiert sich für den Atos. „Nach 20 Jahren Gleitschirmfliegen möchte ich einfach mal was Neues probieren,“ kommentiert der Oberstdorfer seinen Umstieg. Rühle tuned weiter am VR, Hinterkantenverstärkung verbessert die Segelspannung, mit dem Schnellaufbausystem ist der Pilot zügig am Start.
Folgende Schulen waren auf der Messe: Flugschule Chiemsee, Airsport Tirol, Flugschule Bregenzerwald, Blue Sky, Montegrappa Airpark, Flugschule Airbase-K, FS Mergentaler, FS Hochries, Westallgäuer Flugschule, Glide Zeit Tübingen, Active Fly.
Leider war die Zeit begrenzt, für einen Tag das Angebot zu groß. Sicherlich ist die eine oder andere Attraktion untergegangen. Auch für die Freunde des Motorfliegens war einiges geboten.

Ein Wermutstropfen bleibt. Hinter der Thermik 2009 steht ein großes Fragezeichen. Die PMA hat ein Messekonzept erstellt. 2009 sollte es nur noch einen großen Gleitschirmevent im deutschsprachigen Raum geben. Der Wahl der PMA fiel auf die Free Flight 2009 von 2.-4. Oktober am Tegelberg. Die Thermik und der Bregenzerwald-Cup wären damit Geschichte. Definitiv abgesagt ist der Bregenzerwald-Cup. Großer Unmut herrscht unter den Piloten. Die Hersteller lenken jetzt ein. Von 21. – 24.5. veranstaltet die PMA in Kössen ein Testival.
 „Wir schweben mit der Thermik 2009 im luftleeren Raum“, stellt Organisator Jürgen Häffner betroffen fest. „Nach der Messe ist vor der Messe, die Planungen für 2009 müssen in Kürze beginnen.“ PMA Geschäftsführer Hans Bausenwein hat eine Entscheidung des Herstellerverbandes in den nächsten vier Wochen zugesagt.
Morgen mehr Fotos!

 

Thermik Gallery

Viel Andrang bei Ulrich Rügers ActiveFly-Simulator
plötzlicher Klapper - wie in wirklichen Leben!
Peter Wild berichtet über die DHV-Technik 2009
Volles Haus bei den hochkarätigen Vorträgen
Daniel Frutiger und Christian Geierstanger von Advance
Charly präsentiert das Globe mit C.I.S. Protektor
Turnpoint Staff
Icaro bei der FS Hochries
Max Wiener von Plusmax, Vertrieb Airborne
Konrad Görg, Aircross
Kurt Vorraber, Vertrieb GIN
Paratech mit dem P11 Light
Sol mit Besuch aus Brasilien
v.l. Dani Loritz und Andre Haas, Team 5
FS Chiemsee unter neuer Führung, v.l. Birgit Beyhl und zwei Freundinnen
Willi Grau, Glidezeit
Jodok Moosbrugger würde gern wieder einen Bergenzerwald Cup organisieren
Beheizbarer Handschuh von Cumulus 53
Topfit für die WM - Ewa Wisnierska und Pepe Malecki
Unter viel Applaus ließen sich die German Cup Teilnehmer 2008 feiern. Auf das Indoorfeuerwerk wurde verzichtet, wir freuen uns auf die Saison 2009.
Geballte Medienmacht - das neue Gleitchirm vom Thermik Verlag
Familie Nesler mit Mike Küng
PMA-Geschäftsführer Hans Bausenwein
Sensationeller Beschleuniger von www.free-spee.com
DHV-Technik und Sicherheit beantworten gern alle Fragen
Levior sponsert die Damen-Nationalmannschaft der Drachen mit Overalls
Kleinstes Vario, erhältlich beim Flight Club