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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

PWC Superfinal Mexico vom 06.-17.12.2022 in Valle de Bravo

News of the Day

Super Ergebnisse für die deutschen Piloten beim PWC Superfinal in Mexico - Philipp Haag auf Rang zwei und sieben deutsche Piloten in den Top 30! Wir gratulieren allen Gewinnern.

 

Pressemitteilung Deutscher Gleitschirmverband
Gmund am Tegernsee, den 21.12.2022

 

Top Ten
1. Honorin Hamard, 2. Philipp Haag, 3. Baptiste Lambert, 4. Maxime Pinot, 5. Ernesto Hiniestroza,6. Juan Sebastian Ospina,
Overal Women
1. Constanze Mettetal, 2. Keiko Hiraki, 3. Platz Yael Margelisch (fehlt, verletzt),
7. Platz Elli Egger, 5. Violetta Jimenz
Teams
1. Platz Alas del Hombre
2. Platz Çameli Municipality
3. Platz Niviuk
Philipp Haag

Overall

1.Platz   Honorin Hamard (FRA )
2. Platz  Philipp Haag (DEU )
3. Platz  Baptiste Lambert (FRA )
4. Platz  Maxime Pinot (FRA )
5. Platz  Ernesto Hinestroza (DEU )
6. Platz  Juan Sebastian Ospina (GBR )
7. Platz  Pierre Remy (FRA )
8  Platz  Jonas Horacek (CZE )
9. Platz  Joachim Oberhauser (ITA )
10.Platz  Michal Gierlach (POL )

14. Platz Ferdinand Vogel (DEU )
16. Platz Torsten Siegel (DEU )
19. Platz Stefan Bernhard (DEU )
22. Platz Andreas Malecki (DEU )
30. Platz Marc Wensauer (DEU )

Overal Women

1. Platz Constanze Mettetal (FRA )
2. Platz Keiko Hiraki  ( JPN )
3. Platz Yael Margelisch (CHE )
7. Platz Elli Egger (AUT )

 Teams

1. Platz Alas del Hombre
2. Platz Çameli Municipality
3. Platz Niviuk

 

aus dem engl. Facebookpost von Philipp übersetzt

Die meisten von euch wissen, dass ich beim Posten und Schreiben von Berichten nicht sehr zuverlässig bin.
So auch die letzten beiden Wochen beim Paragliding World Cup Superfinale in Mexiko. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich beim Finale mit den weltbesten Piloten um die vorderen Plätze kämpfen würde. Ich bin überglücklich, den 2. Platz für mich zu sichern. Die letzten zwei Wochen waren intensiv und anstrengend, wir sind jeden Tag fast 100km geflogen. Es war eine Ehre, mit allen Piloten zu fliegen. Herzlichen Glückwunsch an @honoflywithme , @baptiste_lambert_parapente und @constance_mettetal
Danke an meine Sponsoren und Partner:
@dhv_info
@siolsvision
@dynafit
@chibagloves
zooo.video

 

 

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Task5: Philipp Haag gewinnt und führt damit.
Task5: Nur 25 im Ziel
Task5: Ernesto Hinestroza
Task4: Ferdinand Vogel im Goal
Task4: Tief runter gespült ins Flache
VW Käfer im Sonnenuntergang
Aufgabe Task 4 ca. 118 Km
Task5: Die Wolken zogen nicht.
Task4: Die Konvergenz schattet ab
Task4: Schlaft gut

Souverän hat Philipp seinen zweiten Platz verteidigt, gehalten und bestätigt.  Sieben deutsche Piloten fliegen unter die Top 30!!!

Wow, was für ein Ergebnis.

Wir gratulieren den Gewinnern, erstmal wird gefeiert, später mehr!

Die deutschen Piloten Ergebnisse:

2. Platz  Philipp Haag
5. Ernesto Hinestroza
14. Ferdinand Vogel
16. Torsten Siegel
19. Stefan Bernhard
22. Andreas Malecki
30. Marc Wensauer
77. Peter Nägele
91.  Bernd Hohlmeier
107. Christian Schürrle

 

Samstag, den 17.12.2022

Es bleibt weiterhin spannend mit den Streichresultaten und der bevorstehenden Aufgabe. Um wie viel werden die Gesamt-Plätze  heute noch verschoben?

Wir freuen uns auf das Live-Tracking heute Abend und wünschen unserem Team viel Glück und viel Erfolg.

Venceremos!!!

 

Freitag, den 16.12.2022

Superfinal Task 9          Facebook eintrag von Elli Egger AUT
Also mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen, tatsächlich wars heute nicht ganz so bockig in der Luft (trotzdem wieder 2 Leute im Baum/am Retter...)
Vielleicht werd ich's auch langsam einfach gewöhnt.
Was aber nach wie vor nicht allen klar ist: wie kurbelt man im Pulk ohne mit anderen zu kollidieren oder sie aus dem Bart zu werfen, daher mal wieder kleine Wiederholung beim Taskbriefing, wobei das alles wenig hilft sobald man in 3 Zentren gleichzeitig kurbelt die dann irgendwann zu einem Bart werden... dann herrscht nach wie vor kurzzeitiges Chaos xD
Naja aber jetzt zum Task: um den Retrieve etwas einfacher zu gestalten schickten uns die Tasksetter heute nicht ganz so weit nach süden, dafür im Norden ein gutes Stück näher an Toluca heran. Erneut alles blau in blau mit einer Inversion oben drüber also max. Höhe war heut ca. 3400m. Die SSS erledigten wir wieder von den drei Königen aus und dann zum Bart über dem See (Zitat: "your body will disappear if you land in that one as it's full of chemistry") von dort noch mal ein paar Kilometer weiter in den Süden bevors die gleiche Strecke retour ging. Gut vorn dabei pushten wir in die zweite Wende und brauchten dann ein paar Minuten um wieder nach oben zu kommen (genug Zeit für den 2. Pulk auszuschließen). Ab dann gings nach Nordosten, gefühlt im Dauer-Survival-Mode denn das Gelände steigt dort auf 3000m und höher an (korrekt bei max. Höhe 3400m nicht sehr prickelnd). Endlich die Wende absolviert mussten wir den ganzen Schmarrn aber auch wieder retour. Mit Low-Safe und Soaringsession also im Touri-Modus Stück für Stück nach Süden. Und anstatt dann am Südende der Ridge noch mal maximal aufzudrehen, lieber hirnlos hinterhergasen und auf der gleichen Wiese wie beim letzten Mal landen xD
Da war Somi mal wieder bisschen schlauer unterwegs und rettete sich noch ins Ziel. Wobei es auch für die anderen nicht einfach war, denn auf den letzten Kilometern stand noch der Großteil des Feldes. Unglaubliche Leistung also von Maxime der mit 15 Minuten Vorsprung allein und als Erster an der ESS und im Goal ankam.

Elli Egger AUT

Task 9

Mit 102 Kilometern hatten wir heute eher einen nicht so langen Task.
Doch war der letzte Schenkel weit im Westen und dort ist das Gelände deutlich höher wegen des Hochplateaus und dem Hohen Vulkan.
Aber erst ging es einmal in den Südwesten zum Startradius und weiter zur ersten Wende. Ich war gut positioniert und teilweise führte ich sogar. Doch nach der zweiten Wende ging es, weit in den Osten und dort wurde es selektiver. Dort machte ich auch mit Russ Ogden den Fehler und wir flogen zu früh weiter. Leider war dieses ein großer Fehler, denn wir konnten keine brauchbare Thermik finden. So landeten wir auf dem Hochplateau und für uns war der Tag fertig.
Philipp wiederum machte erneut einen Top Job und kam als zweiter ins Ziel. Dadurch das nicht so viele ins Ziel kamen und sogar der Task gestoppt wurde, veränderte sich aber wenig in der Liste. Philipp bleibt auf Platz 2 und ich bin weiterhin auf dem 19 ten Platz.
Morgen dann unser letzter Lauf. Es wird schwer für Philipp noch den ersten zu machen, denn Honorin fliegt hier weiter auf extrem hohen Niveau. Ich muss mich durch den heutigen Streicher, sehr konzentrieren, um nicht noch abzurutschen.

Morgen dann mehr.

Gruß Pepe



Donnerstag, den 15.12.2022

Task 8

Heute mit 94 Kilometern etwas weniger als gestern. Ein Dreieck war zu bewältigen mit erster Wende im Westen und zweiter Wende weit im Süden. Dieses war auch der Bereich, wo es sich aufteilte. Wir mussten einen Berg umrunden, der etwas umspült wurde und wir aus dem Lee kamen. Tricky aber machbar…
Dort konnte ich etwas aufschließen, aber danach ging es direkt weiter zur nächsten Wende im Osten, die auch ihre Tücken hatte. Auf dem Weg dahin ging nichts Gutes nach oben und so flogen wir niedrig weiter. Erst an der Wende konnten die Piloten Höhe machen und weiter Richtung letzter Wende fliegen. Hier hatte es eine 15 er Gruppe wieder geschafft, gut und schnell durchzukommen, allen voran Honorin der den Lauf auch gewann.
Mir blieb auch nichts erspart an der letzten Wende. Ich kam nur einige Meter tiefer an als Stefan und Joachim Oberhauser und bekam nicht gleich die Thermik und durfte noch etwas um Höhe kämpfen. Schade Top 15 wäre drin gewesen aber nun nicht mehr. Als 25 er gelang ich ins Ziel und verlor 20 Minuten zur Spitze.

Die Overall Liste ist noch nicht draußen, aber eines ist sicher, Honorin hat sich zurück an die Spitze geflogen und führt wieder souverän vor Philipp der heute wertvolle Zeit ins Ziel verlor.

Bis morgen Gruß Pepe

Mittwoch, den 14.12.2022

Task 7

Mit meinem Hals wird es langsam besser…

Die Aufgabe heute mit 124 Kilometern mal endlich etwas Ordentliches.
Aber wieso ist es heute so bockig in der Luft!?
Genau, wir stellen nach dem Take Off erst einmal fest, die Thermik versetzt ins flache und statt dem erwarteten Südwest Wind haben wir Nordwest. Und das zauberte uns wirklich nicht unbedingt angenehme Bedingungen für den Lauf. So hatten wir schon auf dem Weg zum Startradius ne echte Herausforderung. Der weitere Weg zur ersten war schon hart. Diese dann genommen gab es das entspannteste Stück zur zweiten Wende. Aber danach die Linie über den Penjon Richtung Letzter Wende war dann alles andere als schön. Ein Mega Lee erwartete uns und erst kam die Spülung mit 5,5 bis 6 m/s im mit 25 km/h überspülten Berg, dann verbog sich der Schirm in die andere Richtung und es ging wieder auffiii…..
Voll die Gaudi wenn man auf so etwas steht, aber Spaß hatte hier glaube ich keiner.
Der Weitere Weg war Seitenwind und die Thermik eher verblasen und schwach. Ich war zu diesem Zeitpunkt weit hinten dran und wollte einfach nur noch ins Ziel kommen. Geduldig kurbelte ich den ein oder anderen aus und mit Gleitzahl 15 und Rückenwind flog ich dann nach der letzten Wende die 10 Kilometer als 29 ter ins Ziel. Es war knapp und keiner kam nach mir noch an.
Ziemlich happy aber dennoch 30 Minuten zu den ersten verloren. Egal, es war mega schwer heute und zumindest habe ich in der Overall Wertung nichts verloren.

Es gibt ja auch noch 3 Tage.

Gruß Pepe

 

Dienstag, den 13.12.2022

Ein Ruhetag für den Wettbewerb, die Piloten haben Land und Leute erkundet.

 

Montag, den 12.12.2022
Task 6:  Heute war ein sehr schnelles Rennen mit einem Startzylinder in der Nähe und Ziel unterhalb des Startplatzes. Zu Beginn wurde der Task mit 94km entlang der berühmten Konvergenz von Valle del Bravo geflogen. Die Bedingungen waren stark und die Konvergenz zu finden war der Schlüssel. Wir flogen ca. 30 Kilometer ohne zu Drehen. Die dritten Wende im Süden im Flachen war tricky. Die richtige Linie zu finden war entscheidend. Hier konnte ich mich schließlich gut positionieren. Anschließend wählte ich den Zielflug nicht über die Berge und den G-Spot, um nicht mit der Masse die turbulente Thermik zu drehen. Ich hielt mich stattdessen weiter draußen im Tal auf direktem Kurs, was sich als gute Entscheidung herausstellte und mir den Zielflug in der Führungsgruppe ermöglichte. Mit einem 13. Platz heute klettere ich auf den 9. Platz in der Gesamtwertung. Tagessieger ist Maxime Pinot, der die 94km-Aufgabe in unter 2h8! flog.

Philipp Haag führt weiterhin den Bewerb an und Ferdinand Vogel positioniert sich auf Rang 6.

Am Abend lädt uns der Weltcup zur 30-Jahrfeier und morgen ist für uns wohl verdienter “rest day”.
Grüße aus Valle,
Ernesto

Sonntag, den 11.12.2022

Heute mal 95 Kilometer zur Abwechslung!
Tagessieger ist Philipp Haag und damit führt er den Wettbewerb mit Platz 1!
Nur 25 Piloten heute im Ziel. Das würfelt die Gesamtliste gut durch.

Heute war einer der besten Tage die wir bis jetzt hatten, dachten wir zumindest am Startplatz. Die Aufgabe haben wir zügig bis ca. 70% des Task fast im Geradeausflug abgeflogen. Die Schlüsselstelle war, als wir vom Süden zurück gekommen sind und eigentlich an die Konvergenz anschließen wollten. Nördlich des Starplatzes war alles schattig und wir dachten, die Wolken ziehen noch sehr gut. Doch das war nicht der Fall. Ab hier mussten wir die Handbremse ziehen. Die, die höher waren, sind der Wolkenstraße gefolgt und konnten die Wende direkt nehmen. Ich habe mich entschieden, quer zur Route in die Sonne zu fliegen und konnte tief über dem Wald zur Wolke aufdrehen. Mein Glück war, dass die Termik direkt an der Wende war und ich von dort aus zum Endanflug ansetzten konnte. Die Verfolger haben den gleichen Weg eingeschlagen und so konnte ich einen Vorsprung heraus holen.

So könnte es bleiben, momentan haben wir 4 deutsche in den Top 10!

Grüße
Philipp

Samstag, den 10.12.2022

117km
Tagessieger: Julien Wirtz

Hola y Buenas Tardes auch von mir aus Valle!

Tag 4 und Task 4 im PWC Superfinale 2022. Ist schon beeindruckend wie gut es hier fliegt. Die Flugtage sind lang und um es spannend zu halten hat man uns heute knappe 120km ausgeschrieben.  Hinzu kommen noch fast 20km vom Take Off zur SSS (start speed section), die heute ganz im Westen am Ende der Ridge liegt. Eigentlich ein Wendepunkt, aber man will uns in etwas ruhigerer Luft warten lassen, weit weg vom „crazy thermal“ wo es einem gerne mal die Kappe weghaut. Mit knapp 130 Piloten im Feld wo jeder vor dem Start der höchste sein will kann das schon mal eng und turbulent sein.

Ich will heute recht früh starten, denn es ist ne gute halbe Stunde zum Startzylinder plus Thermiksuche, Aufdrehen und Platzieren. Zudem war ich gestern etwas langsamer als die Tage davor und habe deshalb keine Startpriorität mehr. Anstellen vorm Start ist angesagt, aber die Startplatzorganisation ist perfekt. Viele Helfer machen es uns leicht zügig in die Luft zu kommen. Grosses Lob an den Veranstalter!

Ich komme gut weg, doch kaum in der Luft stelle ich fest, dass ich mein neues Submarine nicht richtig präpariert habe. Der Beinsackreissverschluss ist nicht eingefädelt und ich kann ihn nicht schliessen - hatte ich hier nicht schon einmal über die 7Ps geschrieben? Proper Preflight Planning Prevents Piss Poor Performance (lachender Smiley)  Das dumme am Submarine ist, dass es nur funktioniert, wenn es luftdicht verschlossen ist. Also Beinsack zu, Arme abgedichtet mit ner Manschette und um den Hals ein enger Neoprenkragen, auch mit Reissverschluss verschlossen. Mein Gurtzeug flattert mir aber wie ein geplatzter Luftballon um die Ohren, ich muss das irgendwie fixen, sonst wird das heute nichts mit Punkte machen.

Aber first things first. Erst mal konzentrieren und aufdrehen, auch wenn’s flattert, denn absaufen und landen gehen ist schlimmer. Auf der ersten Querung in etwas ruhigerer Luft bekomme ich dann Gelegenheit zur Gurtzeuggymnastik und nach ein paar Minuten bekomme ich das Ding doch tatsächlich eingefädelt und geschlossen. Just in time bevor der „crazy thermal“ wieder mal meine ganz Aufmerksamkeit benötigt. Weiter gehts dann Richtung Startzylinder und nun erst bemerke ich, dass mein neues Tablet alles andere als funktioniert. Fällt das schon wieder unter die 7P? Und sollte man sein Fluginstrument vielleicht besser nicht während des Wettbewerbs wechseln? Mann, Mann, Mann, einmal mit Profis… Ich bin 1 ½ Stunden vor Racestart gestartet und dann endlich 20 Minuten vor Start Open ready. Spannend. Jetzt nur noch schnell die 117km Task abfliegen - kann ja nicht so schwer sein.

Jetzt aber zur Aufgabe und dem Ernst des Wettbewerbs. Wir starten weit im Westen und sollen dann über die Mesa und Valle hinweg nach Nordosten fliegen ins Hügelland. Von dort Richtung Süden, dann zurück über den Startplatz nach Südwesten zum Canyon und von dort zurück zur Südseite der Mesa, die ein Hochplateau ist. Die ESS (end of speed section) liegt an der Nordseite des Plateaus, es wird also etwas tricky werden dort hoch genug anzukommen und dann das Goal am Berg von Valle de Bravo zu erreichen. Ferdi stellt bestimmt ein Foto der Task auf die Webseite. Auf der Karte sieht die Aufgabe sehr logisch aus, das Gelände hier ist aber äusserst tückisch. Bärte sind oft besser im Flachen als an Bergflanken, die Winde wehen an jeder Ecke etwas anders, Hügel und Kanten sind oft überspült und weiter oben sind Konvergenzen und Höhenwinde aus oftmals ganz anderen Richtungen als am Boden. Mann muss immer sehr vorausschauend fliegen, um zu vermeiden, dass man sich nicht in eine Ecke manövriert, aus der man nicht mehr raus kommt. Zudem sind die Bärte ausserordentlich eng und bei Querungen liegt gute Luft in der man steigt nur wenige Meter neben schlechter Luft, in der man aus dem Himmel fällt. Auch in 3.500m kann es noch unerwartet turbulent sein, wenn sich die Winde treffen und Konvergenzen bilden. Zeit zum Träumen und Schauen hat man hier nicht wenn man schnell unterwegs sein will.

Nach dem Start ist direkt die erste taktische Entscheidung fällig. Direkte Linie über die Mesa und Valle zur Wende 20+km weg oder versuchen etwas südlicher einen Umweg zu fliegen und Anschluss an die Konvergenz zu bekommen, die einen hoffentlich hochbeamt und zur Wende trägt. Die üblichen Hotshots gasen tief auf der Dirretissima Richtung Valle, mir ist das zu riskant. Alles Blau und hinter Valle kann es sehr windverblasen sein und schwierig werden. Dort möchte ich nicht tief ankommen. Wir drehen in einer 2. Gruppe eine ruppige Thermik am Rand des Plateaus, als plötzlich ein Schatten über mich huscht. Ich schaue hoch und sehe Rafael Saladini fuchtelnd in seinem Gurtzeug auf mich zufallen, über ihm nur ein Knäul aus Leinen und Tuch. Ich kann gerade noch ausweichen, er fällt wie ein Stein durch unser Gaggle bevor er seinen Flügel wieder auf und unter Kontrolle bekommt. Die Bedingungen verlangen hier immer volle Aufmerksamkeit. Trotz einer gerissenen A-Galerieleine wird er den Task aber noch zu Ende fliegen. Der Mann hat Schneid!?!

Der Umweg über die Mesa lohnt sich. Wir bekommen Anschluss an die Konvergenz und es zieht uns mit knapp 5 m/s nach oben bis an die Basis. Die erste Gruppe verliert viel Höhe und muss von ihrer Ideallinie abweichen, sodass ihr Vorsprung zunichte ist. Von hier geht es jetzt schnell zur Wende, die wir gegen den Wind nehmen. Danach auf dem Weg nach Süden orientiere ich mich hauptsächlich an den nun gut ausgeprägten Konvergenzwolken. Ich will unbedingt wieder Anschluss finden, denn dann wird es ein walk in the park. Wer zu tief kommt fällt raus und muss erst wieder Thermik suchen und aufdrehen um weiter zu fliegen. Einige, die den direkten Weg zur Südwende nehmen verlieren den Anschluss und müssen landen. Der Bodenwind ist aus Südwest aber oben unter der Basis schiebt es uns zur Wende hin. Mein kleiner Bogen nach Westen zahlt sich aus und ich fliege im Geradeausflug ohne einen Kreis zu machen über 30 km nach Süden. An der Wende bin ich wieder auf Tuchfühlung mit den Führenden und nun gehts nochmal nach Westen über flaches Gelände zur letzten Wende.

Der Tag ist schon weit fortgeschritten und ich hoffe, dass wir noch genügend Aufwind finden um ein letztes mal über die Mesa zu kommen und ESS zu machen. Jetzt ist nochmal alle Aufmerksamkeit nötig um am Schluss keinen Fehler zu machen. Wir kommen tief an den „3 Königen“ an (3 markante Felstürme vor dem Hochplateau). Aber so richtig zieht es uns nicht weg. Die Nachmittagssonne steht drauf, der Wind passt auch, aber wir brauchen einen letzten guten Bart um nochmal mindestens 500m aufzudrehen, sonst kommen wir nicht nach Hause. In der Gruppe wird’s hektisch, denn jeder weiss, wer’s jetzt gut erwischt ist auf und davon. Ich soare and der Hangkante und finde dann etwas vorgelagert einen stärkeren Kern als die anderen. Zwei Kreise und weiter gehts. Ein paar hundert Meter östlich von mir dreht eine kleine Gruppe einen Bart auf dem Weg zur ESS. Ich überschlage kurz und entscheide los zufliegen um diesen Bart dann im Geradeausflug auf direktem Weg zur ESS mitzunehmen. Ich visualisiere so gut ich kann wo die Luft herkommt und wo sie wohl am besten steigt, fliege die Stelle an und es passt. Jetzt sind es nur noch 2km bis zur ESS. Alle sind im Vollgas aber die Schirme sind super und bleiben offen. 200m vor ESS rutscht mir dann der Beschleuniger vom Fuss, was mich noch mal ein paar Sekunden kostet, doch am Ende bin ich der 5. über der Linie, kurz gefolgt von Phillip der auch ein grandioses Rennen geflogen ist. Am Ende reicht es nach Berechnung der leading points für Platz 8 in der Tageswertung. Das passt .

Auf zur Taco Street und dann ab unter die Dusche.

Bis morgen,
- BURN - (Stefan Bernhard).

Task 3 Briefing
Pepe, bester Deutscher Task 3
Task 3 Finalglide
Landestimmung
Task 2 Goal
Taco Alley
Task 2
Happy im Goal
Landeplatz
Startvorbereitungen
Philipp am Takeoff
Bilder aus dem Valle von Ewa Korneluk aus 2019

 

Freitag, den 09.12.2022

Task 3
Tagessieger: Manuel Quintanilla

Nachdem ich früh ins Bett ging (20.30 Uhr), um meine Halsschmerzen auszukurieren, ging es mir nach diversen T Shirt wechseln während der Nacht schon mal etwas besser. Der Wecker klingelte wie gewohnt um 6,30 Uhr, aber meist ist man da schon länger wach. Denn die täglichen Marktstände auf unserer Straße werden meist vor 6 Uhr mit Musik aufgebaut :-)

Zum dritten Lauf gab es mit 86 km wieder eine ähnliche Aufgabe wie die 2 Tage zuvor. Aber heute hatten wir etwas weniger Höhenwind als gestern und das Fliegen war etwas angenehmer. Auch flogen die Piloten heute etwas mehr mit Umsicht, nach der klaren Ansage des Meetdirektors beim morgendlichen Briefing.
So flogen wir nach dem Start, Richtung Südwest zur ersten Wende. Danach ging es in den Süden, wobei es bei der zweiten Wende etwas zäh ging und ich endlich wieder aufschließen konnte. Die erste Gruppe wich dann etwas von der direkten Linie ab und da konnten Manuel Quintanilla, Hernan Pitocco und ich, mit der direkten Linie wieder ziemlich aufholen und sogar die Führung übernehmen. An der letzten Wende, lagen wir etwas in Führung, da wir dort deutlich höher ankamen. Nun kam der schwierige Part, die End off Speed lag versteckt hinter den ersten Bergen und dort blies ein Südwest Wind etwas um die Ecke.
Ich machte etwas mehr Sicherheitshöhe und verlor 3 Minuten auf die ersten. Aber ich wollte dort nicht zu viel Risiko eingehen und am Boden stehen. Das Goal war dann noch 10 Kilometer entfernt am See.
Ich machte aber mit Platz 8 ein schönes Ergebnis :-)
In der Overall liegen Philipp mit Platz 6, Pepe auf Platz 10 und Ferdi auf Platz 11 noch sehr gut im Rennen.

Witzig war noch, dass die Piloten, welche kein Report Back machten, bekamen 1 Punkt abgezogen.

Bis morgen Gruß
Pepe

Donnerstag, den 08.12.2022

Task 2 steht, ~ 85 KM race.
Tagessieger: Maxime Pinot

Hola amigos!

Wir haben überlebt. Egal ob im Gas oder im Trimm, einen Vollzerstörer hätte heute jeder bekommen können. Die Konvergenz war durch den starken überregionalen Ostwind etwas turbulent. Auf fast 4000 m entstanden Turbulenzen, die unsere Schirmchen nicht immer mochten. Bei 50 km/h Gegenwind in der Höhe brauchte der vorletzte Schenkel einfach ewig. Unsere Oberarme brennen noch immer. Aber auch zuvor war es anstrengend. Die ersten Wenden waren im stabilen westlichen Flachland. Die Pulks waren groß, eng und jeder kämpfte um ein wenig Aufwind. Durch die stabile Luft war es turbulent und unberechenbar. Beides in Kombination führte zu vielen Annäherungen, Kollisionen und Retterabgängen. So macht Fliegen nicht mehr Spaß. Das aggressive Flugverhalten dulden wir so nicht.

Morgen haben wir wieder weniger Wind und damit hoffentlich normalere Bedingungen.
Jetzt gibt es erstmal für uns alle original Mexikanische Tacos von den Straßenständen.

Liebe Grüße
Ferdi

Mittwoch, den 07.12.2022

Task 1

U-Boot Fliegen ist angesagt! Im Führungspulk befinden sich fast ausschließlich nur noch blaue Submarine Gurte. Vereinzelt verirrt sich auch mal ein herkömmliches Wettkampfgurtzeug in die Gruppe. Sonst hat man noch die Chance eines der seltenen Exemplare zu bestaunen - die neuen Prototypen von GIN, Niviuk und Kortel.

Ausgeschrieben wurde eine 85 km weite Aufgabe. Die schnellsten flogen sie in 2:12 h. In den Top 10: Philipp Haag, Stefan Bernhard und Pepe Malecki, alle innerhalb einer Minute im Ziel.

Bericht vom Tagessieger folgt noch.

 

Unsere Tage beginnen hier in Valle de Bravo schon recht früh, denn wir werden täglich entweder durch dröhnende Musikboxen oder Geschrei um spätestens 06.30 Uhr geweckt. Das sollte uns aber auch passen, da wir heute irrsinnig früh (7Uhr) auf den Berg gefahren sind. Kaum 5 Stunden später begann das Rennen dann auch in der Luft Richtung Südwest vorbei am "G-Spot" und "the Wall". Ich habe den Start leider etwas verschlafen und konnte mir die gefühlt 1000 Submarines von hinten anschauen. Mit den neuen Gurtzeugen erkennt man seine Mitstreiter leider kaum noch, was am Ende des Wettbewerbs für den ein oder anderen wichtig werden könnte. Im Süden nach der ersten Wende ging dann für viele der Überlebenskampf los. Starker Wind sowie zähe Bedingungen verlangsamten unsere Fliegerei und einigen Piloten ging die Luft unterm Hintern aus. Für mich war es an dieser Stelle wichtig, hoch und verhalten zu fliegen, um möglichst sicher an die Nächste Wende und wieder zum Startplatz zurückzukommen. Bei dieser Passage hat Ferdi "Eier" gezeigt und ist mutig nach vorne marschiert. Das belohnte ihn mit den zweithöchsten Leadingpunkten des Tages. Danach ging es an der Konvergenz im Geradeausflug zur 2. letzten Wende und wieder zurück Richtung Süden, die auch fast alles im Geradeausflug unter der Konvergenz geflogen wurde. Spannend wurde es nochmal im Endanflug. Der Führungspulk ist mehr die direktere Linie im Blauen geflogen und hat ein bisschen Zeit liegen gelassen, wobei dann Stefan und Pepe aufschließen konnten. Honorin und Maxime haben es mal wieder bewiesen, sind tief über das Hochplateau bis hin zur ESS geflogen und haben somit den Task gewonnen. Aber auch drei Deutsche haben es in die Top 10 geschafft! Das war für uns ein guter Auftakt, so kann es weiter gehen!


Wir freuen uns auf weitere spannende Tage!

Grüße, Philipp

 

 

Dienstag, den 06.12.2022

Trainingstag

Heute flogen wir zum offiziellen Training, eine 56 Kilometer Aufgabe.
Die Mehrheit flog den Task mit, so dass die Piloten schon einmal einen kleinen Überblick über das Gebiet bekamen. Die erste Wende lag im flachen Gelände, Südwestlich vom El Penon. Danach in den Südosten und dann Richtung Nordost nähe der Schmetterlinge. Dort leben die Monarca Falter, die in 4 Generationen nach Kanada wandern und wieder zurück.
Nicht alle flogen heute ins Ziel, das am See in Valle de Bravo lag. Denn auf dem Weg zur vorletzten Wende, war es auch möglich, neben der Konvergenz auch den Abwind zu erwischen. Einige landeten auch in Vorgärten, da Landeplätze auf dem letzten Schenkel zum Goal nicht häufig zu finden waren.
Insgesamt aber erneut ein toller Tag zum Fliegen.

Hier einmal der Flug von heute, damit ihr einen Überblick über das Gebiet bekommt:

de.dhv-xc.de/flight/1637712

Ab morgen wird es dann ernst!

Bis morgen, Gruß Pepe

Montag, den 0.512.2022

Einfliegen beim Superfinale Valle de Bravo (Mexico)

Nachdem ich am Samstag, den 03.12.2022 eine extrem lange Anreise nach Valle de Bravo hatte, es ging über Houston mit verpasstem Flieger, kam ich ziemlich müde am Sonntagmorgen an.

Ausschlafen ging dann nicht, denn ich musste ja mein neues Gurtzeug fein einstellen.

Diese neue Gurtzeug ist schon sehr speziell und es bedarf schon einiger Geduld und Flüge, damit es dann so halbwegs passt. Aber natürlich war ich wirklich nicht gut drauf in der Luft, bei nur 2 Std. schlaf.
Heute am Montag etwas ausgeschlafener, war es dann schon erheblich besser und es machte sogar etwas Spaß.
Eine kleine Runde konnte ich drehen und ich nähere mich dem Punkt, wo das Gurtzeug passen könnte.
Morgen am Dienstag beginnt der Comp mit dem Trainings Task. Am Mittwoch startet dann das Superfinale mit dem ersten Lauf.
Wetter ist wirklich gut derzeit, heute mit Basis an die 3800 m und tollen Steigwerten bis 5 – 6 m/s.
Mit dabei hier beim Superfinale, Torsten Siegel, Ferdi Vogel, Philipp Haag, Marc Wensauer, Perter Nägele, Stefan Bernhard, Christian Schürle, Ernesto Hinestroza und ich.

Hoffen wir mal, dass das Wetter so schön bleibt wie es sich gerade derzeit hier zeigt.

Berichte wieder für den Wettkampf auf meinem Blog oder im DHV Portal.

Gruß Pepe

 

Am Dienstag, den 06.12.2022 ist die Einschreibung der Piloten, und ab dem 07.12  beginnt dann das Live-tracking der Wettbewerbsaufgaben.

 

 

Stefan Bernhard
Peter Nägele